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Wir melden uns zurück aus unserem letzten Land in Mittelamerika, aus Panama. Kennt ihr die Geschichten von den Abenteuern der zwei Tiere: „Oh wie schön ist Panama!“ ?Tiger und Bär machen sich auf eine unbekannte Reise in ein Land, wo es Bananen gibt. Wir fühlen uns auch wie diese zwei und füllen die Wartezeit aus, um dieses unbekannte Land kennen zu lernen.  Von hier hoffen wir, auf den baldmöglichsten Sprung nach Südamerika. Doch die Passage für eine Verschiffung hat es in sich und Warten mit Geduld ist angesagt. Darüber berichten wir allerdings später.

Die Grenze passieren wir schon ziemlich routiniert. An dieser Stelle möchten wir unseren Vorreitern Tanja und Gunnar sowie Ute und Uwe einen großen Dank aussprechen. Ihr habt uns mit eueren ausführlichen Beschreibungen in eueren Reiseberichten sehr geholfen und die vielen Grenzüberschreitungen durch Zentralamerika erleichtert. Und natürlich an Ana ein dicker Dank, denn durch dein perfektes Spanisch konnten wir uns einfacher und erfolgreich durchfragen. Wir reisen mit Ana und Angelo und ihrem Habibi seit El Salvador zusammen. Wir sind zu einem Dreamteam zusammengewachsen und es macht viel Spaß die Eindrücke gemeinsam zu teilen.

Die Formalitäten werden zügig erledigt und mit unserem Einreisestempel sowie dem TIP und der Versicherung für Emma sind wir wieder in einem neuen Land. Hier ist wieder der US Dollar Zahlungsmittel und die Preise sind wieder etwas günstiger. Unser erstes Ziel sind die Chiriquis Berge Panamas auf 1200 m Höhe.

Hier in Boquete nehmen wir uns den „The lost Waterfalls“ Wanderweg vor. Doch mit Emma kommen wir nicht zum Startpunkt. Uns bremst eine Gewichtsbeschränkung auf einer Brücke aus. Wir dürfen mit unsere Freunden und ihrem Habibi mitfahren und nach 5 km bremst uns auch hier eine Baustelle aus. Also wandern wir 3 km mehr und das Wetter zeigt seine Niesellaune. Mit Regenjacke ausgerüstet geht es los und mit dem saftigen Eintrittspreis von 20US Dollar pro Person begeben wir uns in den grünen Regenwald, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Regen nimmt zu, die Wege werden matschig, doch der Urwald ist herrlich und die Wasserfälle einfach sehenswert. Auch der Quetzal fühlt sich hier wohl, doch gesehen haben wir ihn nicht. Insgesamt sind wir 9 km mit 300 Höhenmeter vom Nieselwetter zum strömendem Regen gewandert. Durchnässt kommen wir an und behalten diese Wanderung mit bester Laune in Erinnerung.

Basaltgestein am Parkeingang
Hier lebt auch der Quetzal
Chiriquis Berge Panamas auf 1200 m Höhe.
Der Erste der „Lost Waterfalls“
Der zweite der „Lost Waterfalls“
Spaß muss sein!

In Bajo Boquete schwingen wir den Lappen für eine Grundreinigung im Innenleben der Emma. Zudem schauen wir uns das kleine Bergstädtchen genauer an und können die jährlich stattfindende „Feria de las Flores y del Cafe“ mit dem kreativen Blumenarrangement bestaunen.  Hier in der Höhe in Boquete werden auch Erdbeeren angebaut und der Ort ist für die besten Kaffeebohnen Panamas bekannt. Mit Zwiebeln, Kartoffeln, Möhren und Rote Bete werden weitere wichtige Anbauprodukte angebaut. Hier finden wir sogar einen „organic“ Laden mit Vollkornmehl und Körnern vor und decken uns nach langer Suche mal wieder ein.

Ein angelegter Park mit Seen gleich neben unserem Campingplatz sorgt mit seinen riesigen Trompetenbäumen für Abwechslung. Im Ort blühen die Korallenbäume leuchtend orange und zaubern eine herrliche Farbe in die Ortschaft. Die Anzahl der Cafe, Bars und Restaurants beweisen uns, dass Boquete eines der bekanntesten Tourismusstädte Panamas ist. Mit seinen Durchschnittstemperaturen von 20° sorgt es auch für ein angenehmes Klima, da nehmen wir den Regen gerne in Kauf.

Windschiefe Häuser mit Charme
Riesige Trompetenbäume im Park von Bajo Boquete
Ein Blütenmeer der Korallenbäume
„Feria de las Flores y del Cafe“ mit dem kreativen Blumenarrangement

Mit seinen 15 km ist er einer der längsten Strände Panamas, der Playa Las Lajas. Wir fahren zu Roy nach Jobo und finden Dank seiner Unterstützung auf seinem Tagesausflugziel für viele Einheimische ein schattiges Plätzchen. Es ist Sonntagnachmittag und voll, doch mit Kabelanheben und Einpark-Tänzchen stehen wir gut unter Palmen und Bäumen. Das Meeresrauschen klingt zu uns und ein paar Schritte weiter stehen wir am kilometerlangen Strand. Pelikane fliegen über uns ihre Formationen und das Meer bietet Badewannentemperatur mit herrlichem Wellenspaß. Hier feiern wir meinen Geburtstag und genießen im nächstgelegenen Restaurant die köstliche Küche. Alles in allem drei herrliche Tage.

Playa Las Lajas
Längster Strand Panamas mit 15 km Sandstrand
„Homemade“ Geburtstagskuchen unter Palmen

Der Archäologische Park Nancito ist nur für einen kurzen Stopp was wert. Die Einheimischen behaupten, dass die Petroglyphen über 1000 Jahre alt sind, doch niemand weiß es genau. Sie sind etwas durcheinandergewürfelt auf einem unebenen Gelände verteilt und mit wenig Informationstafeln recht chaotisch. Wir machen uns durch die Steinzeichen eigene Deutungen, entscheiden uns jedoch nicht dafür Archäologen zu werden, vielleicht in unserem nächsten Leben, wer weiß? Zügig fahren wir weiter. Die vorsichtigen Durchfahrten mit tiefhängenden Kabeln wird uns auf Nebenstraßen wohl nun wieder häufiger beschäftigen. Wohl darauf bedacht, sie über das Dach der Emma zu hieven, Dda ist die eine oder andere Kletterpartie von Nöten.

Archäologischer Park Nancito
Ein herrlicher Ausblick
An uns sind keine Archäologen verloren gegangen
Federschmuck? Tanzschritte? Mensch?

Das Camp „ Campamento La Buena Esperanza“ (Lager der guten Hoffnung) hat das Ziel, ein Ort zu sein, an dem die Menschen durch die Natur eine Begegnung mit Gott haben. Wir wählen diesen Ort um sicher zu stehen und werden freundlichst empfangen. Hier befinden wir uns inmitten von vielen Kindern, die an diesem Ort der guten Hoffnung spielen, beten, singen und sich in der Gemeinschaft erholen. In der Nähe befinden sich künstlich angelegte Seen mit vielen Vogelschwärmen und wir genießen die Idylle.

Idylle pur
Herbstpfeifgänse im Gänsemarsch
Bronzekiebitz

El Valle de Anton in 600 m ist angenehm kühl. Der starke Wind bläst uns ordentlich durch. Bei Connie und Chuck dürfen wir in ihrem Vorgarten stehen. Dieses gastfreundliche Paar lebt ganz nach dem Grundsatz: Unser Haus ist für Reisende offen! Auch ihre Tiere, drei Hunde zwei Affen und zwei Katzen bereichern unseren Aufenthalt. Mit Handmade-Pizza auf unserem Pizzasteinofen revanchieren wir uns bei ihnen und verbringen einen sehr informativen gemeinsamen Abend. Nochmals einen herzlichen Dank an Connie und Chuck!

El Valle de Anton liegt in einem flachen, weiten und vor 300.000 Jahren entstandenem Vulkankrater, des 6 km breiten inaktiven Vulkans El Valle. Zudem gilt das Gebiet um die Stadt als einer der letzten Lebensräume  des vom Aussterben bedrohten Panama- Goldfrosches. Dieser wird hier wieder erfolgreich gezüchtet.

Blick auf das Tal El Valle de Anton im Vulkankrater
Im Vorgarten von Connie und Chuck dürfen wir stehen
Gemeinsamer Pizza-Abend
Der vom Aussterben bedrohte Goldfrosch

Dieser Ort hat noch mehr zu bieten: Wir besteigen die La India Dormida (Die schlafende Indianerin). Nach 300 Metern Aufstieg stehen wir auf ihrem Kopf und genießen eine herrliche Aussicht auf das Tal und den Ort. Der Name des Berges bezieht sich auf eine Sage der Indigenen, bei der es um eine unglückliche Liebe handelt. Vor Trauer hat die Prinzessin die Konturen dieses Berges eingenommen. Wie einfach es doch ist, einer Prinzessin auf den Kopf zu steigen😊. Der Wald als ihre Haarpracht spendet uns zudem Wind- und Sonnenschutz.

Die Konturen der schlafenden Indianerin
Blick von ihrem Kopf aus
Unser Weg auf dem Bergrim
Nochmals ein Blick auf die Prinzessin

Auch der Blaue Morphofalter zieht uns in das Schmetterlingshaus, denn sein leuchtend- funkelndes Blau im Regenwald hat ihn zu unserem Lieblingsschmetterling aufsteigen lassen. Im Butterfly Haven begeben wir uns inmitten von 1000en von Schmetterlingen. 20 verschiedene heimische Arten flattern um uns herum und lassen uns staunen. Die Entwicklung/ Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling dauert z.B. beim Blauen Morpho 3 Monaten während seine Lebensphase nur 2 Wochen beträgt. Wir haben ihn im Regenwald immer bewundert und sein flatterhaftes Wesen hat es uns nie ermöglicht ihn fotografisch festzuhalten. Auch im Schmetterlingshaus hat es uns etliche Bilder gekostet um ihn endlich mal ein paar Sekunden in Ruhe und vor allem mit offenen Flügeln zu erhaschen.

Der Blaue Morpho
Die Unterseite ist auch schön
Das sind die großen Bananenfalter

Unsere Tage sind zudem auch mit Warten auf die Bestätigung unseres Verschiffungstermins geprägt. Kontakt aufnehmen, Antworten finden um weiterplanen zu können und von Reisefreunden hören wir von einem absoluten Chaos an Panamas Hafen und unglaublichen Schiffsstaus auch in Cartagena. Viele warten schon wochenlang auf ihr Fahrzeug, manch eines wurde nicht einmal verladen. Wir versuchen positiv zu bleiben bei unserer Flatrack-Verschiffung und bereiten uns auf eine geduldsgeprägte Zeit vor. Flatrack bedeutet, dass ein Fahrzeug auf eine Stahlplattform verzurrt wird und mit einem Kran auf ein Containerschiff in die oberste Position abgestellt wird. Hört sich schon auch sehr verrückt an, denn damit ist Emma dem Wind und Wetter, Wellen und Seegang in gefährlicher Position  ausgesetzt. Nur ein deutlich geringerer Preis des eh schon überzogenen Reismonopols der Schifffahrtsgesellschaften hat uns von dieser Wahl überzeugt.

Immens große Kalebassen
Das Tal besitzt eine Orchideenvielfalt
Mit herrlichen Farben und Unterschiede
Frischer Fisch zu Füßen der schlafenden Indianerin
Die Kirche in El Valle de Anton
Die Früchte der Pfirsichpalme oder Stachelpalme
„Hola, Buenos tardes!“
„Bin ich nicht schön? Seht ihr mich?“

Das Warten kann an einem kaum besseren Orten stattfinden. Wir schätzen es, hier am Strand bei Victor in Farallon und an seiner Pippa-Bar stehen zu dürfen. Dafür nehmen wir „Kabel über Emma hieven“ und Zentimeterarbeit zwischen zwei Bäume hindurch gerne in Kauf. Es bläst ein kühlendes Lüftchen, es hat einen schattigen Baum und erfrischen uns an der Bar. Nur die kleinen bissigen Ameisen setzen uns etwas zu. Wir erkunden den Strand, den Ort und politisieren über die deutschen und weltlichen Entwicklungen. Zum Glück können wir unsere Gedanken mit Spielen und lustigen Filmen ablenken.

Dicke Kabel sind etwas zäher über die Emma zu hieven
Der Strand an der Pippa-Bar von Farallon
Spaziergang am Abend
Kreativer Wäschetrockner
Diese interessierte Senora berichtet uns etwas über ihr Leben
Uns geht es gut, trotz Warten!

Heute erfahren wir, dass wir tatsächlich am Mittwoch zur polizeilichen Inspektion können. So machen wir uns frohen Mutes auf den Weg nach Panama-City. Doch inmitten eines Staus ereilt uns die Botschaft, dass das Schiff Verspätung hat und die Inspektion noch nicht nötig ist.

Wir werden weiterhin ordentlich in unserer Geduld geprüft. Der folgende Termin ist plötzlich auch nicht mehr möglich, nun haben zwei Schiffe gleichzeitig einen technischen Schaden. Wir können es mittlerweile nicht mehr glauben. Reisefreunde warten in Kolumbien nun schon mehrere Wochen auf ihre Fahrzeuge, die noch nicht einmal verladen sind und in Panama im Hafen ihr Dasein fristen. Wir sind ja vernetzt und tauschen uns untereinander aus. Die Aussage unseres Agenten, dass keine Flatrack Verschiffung in absehbarer Zeit möglich ist, da auch keine Container mehr vorhanden sind, bringt uns knallhart zurück auf den Boden der Tatsachen. Jetzt werden Plan A, B und C diskutiert.
3000 km zurück fahren um mit Seabridge von Veracruz zu verschiffen steht als letzte Option auf dem Plan.

Plan A. B oder C???
Die Brücke der Americas, Puente de las Americas
Der Regenbogen-Tukan
Abendstimmung am Panamakanal

Zwischendurch kaufen wir im gekühlten Einkaufszentrum was sich an Erledigungen angesammelt hat und dringend benötigt wird. Batterie für die Fotokamera, Reparatur der Armbanduhr, Ersatz unserer Schwimmgarnitur…Diese Konsumwelt ist eine komplett andere Welt und weit entfernt von dem bisherigen, was wir in Mittelamerika erlebt haben. Wir kommen wie gekühltes Gemüse aus dem klimatisierten riesigen Komplex und knallen gegen eine heißfeuchte Wand, als wir die Allbrook Mall verlassen. Außentemperaturen von 36 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent ist eine Herausforderung.
Den Übernachtungsplatz wählen wir auf dem  Amador Causeway Damm, in der Hoffnung auf kühlen, erfrischenden Wind. Den finden wir auch, sowie einen herrlichen Blick auf die Skyline der Stadt. Doch die Sackgasse entpuppt sich auch als Rennstrecke der „Möchte-gern-Rennfahrer“ dieser Stadt, die mit ihren V8 Motoren die ganze Nacht an uns vorbei heizen.

Etwas gerädert verlassen wir ihn am nächsten Morgen, denn wir müssen unsere Versicherung und das TIP verlängern. Wir haben nun von Flatrack auf RoRo gewechselt und ein Schiff am 18.03. gebucht. nun hoffen sehr auf eine Bestätigung. Der Preis hat sich überraschenderweise auch nach unten bewegt und somit steht Mexiko nicht mehr zur Debatte. Die möglichen Ursachen der extremen Verspätungen sind wir auf den Grund gegangen. Recherchen, Fragen an Einheimischen und Gespräche mit Betroffenen lassen uns folgende Schlüsse ziehen:

  • Die Verspätungen haben sich mit der Ankündigung der Warenzölle verschärft
  • Viele Migranten in den USA planen ihre Rückkehr in die Heimatländer. Sie schicken schon ihren Hausrat in Containern zurück.
  • Gehäufte Hurrikans in der Karibik haben ebenso zu Verzögerungen der Schiffe geführt
Der Amador Causeway
Die Skyline Panama Citys
Unsere Versicherung ist verlängert

Gamboa, hier finden wir 35 km nordöstlich von Panama City im Rainforest Reserve endlich wieder Ruhe. Das 340 Hektar große Gelände in der Nähe des Panamakanals und am Chagres Fluss wurde zum Nationalpark. Gamboa wurde für die Angestellten und Arbeiter des Panamakanals und ihre Familien gegründet.

Hier steht auch Titan der ehemals größte Schwimmbagger der Welt. Der in Deutschland gebaute Schwimmkran aus dem zweiten Weltkrieg und ist noch immer auf dem Panamakanal im Einsatz. Dieser Stahlgigant fällt sofort durch seine Größe am Ortseingang auf und verfügt mit seinen 81 Jahren immer noch über genug Kraft, um die Schleusentore anzuheben, wenn sie repariert oder gewartet werden müssen. Die USA hat den „Schwimmkran Nr.1“ Baujahr 1943 als Reparationszahlung nach dem zweiten Weltkrieg erhalten, 1946 demontiert und nach Kalifornien transportiert. Erst 1996 erreichte er den Panamakanal und bekam auch zu dieser Zeit den heutigen Namen „Titan“.

Der 80-jährige Titan
Täglich ziehen riesige Containerschiffe vorbei

Gamboa ist die Heimat von Kaimanen , Krokodilen , Leguanen sowie mehreren hundert Vogelarten. Aufgrund der Lage am „Ende der Straße“ und der einzigen Straße, die es mit dem Rest der Kanalzone verbindet, grenzt Gamboa an große Flächen relativ ungestörten Regenwaldes . Ein Pfad, der einer alten Pipeline folgt („Pipeline Road“), gilt als eine der besten Wanderungen zur Vogelbeobachtung in Panama. Und die nehmen wir uns vor, denn sie soll sogar einer der besten Orte zur Vogelbeobachtung in ganz Mittelamerika sein.

Unser großzügiger Platz in Gamboa
Ein üppiger Lebensraum
Ein Schieferschwanz-Trogon Pärchen
?
Eine geballte Vogelkompetenz
Ein herrlicher Wanderweg durch den Regenwald, Der Pipeline- Road

Bis Mitte März haben wir nun sehr viel Zeit. Darum machen wir uns auf in die Darien. Dorthin, wo die Straße aufhört, der Sumpf und Dschungel anfängt und vielen Menschen auf ihrer Flucht 80 km extreme Verhältnisse aufdrängt. Von diesen 290 km nach Yaviza sind 1/3 in gutem Zustand, 1/3 in miserablen Zustand und 1/3  auf einer Piste zu bewältigen.

Doch unterwegs beim Aussteigen, trete ich fast ins Leere, denn die wieder gerade gebogen Aufstiegstreppe ist nun komplett abgebrochen. Zum Glück finden wir eine Werkstatt mit einem Schweißgerät und Adonis leistet mit Andy zusammen beste Arbeit. Hämmern, schrauben, schweißen, lackieren und dazu ordentlich schwitzen- aber es hat sich definitiv gelohnt. Nach zwei Stunden kann ich wieder die Höhe erklimmen. Zuhause würde der Lohn nicht mal für den Lack reichen.

Da steigt keiner mehr hoch.
If I had an hammer…
Wie machen wir das?

Erster Stopp ist in Torti und wir übernachten auf dem Parkplatz vom Hotel Avicar. Von Andre, dem Besitzer erfahren wir die traurige Tatsache der Flüchtlingsbewegung vor Trumps Regierungszeiten.
Täglich waren hier in Spitzenzeiten 1500 Menschen Richtung USA unterwegs.
Wie groß muss die Not sein, wenn Familien mit Kindern diesen lebensgefährlichen Weg auf sich nehmen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Viele Menschen haben es auch gar nicht lebend aus dem Sumpf- und Dschungelgebiet herausgeschafft. Ein sehr trauriges Kapitel. Wir erfahren sogar noch mehr von einer Journalistin und Fotografin, die Rückführungscamps besuchen konnten und Kontakt mit den von der Gesellschaft“ Vergessenen“ aufnehmen können . Diesen Menschen ist es nur wichtig, dass die Welt „da draußen“ von ihnen erfährt damit sich etwas ändert. Sie haben von schlimmen Erfahrungen berichtet auf ihrem Transitweg zu Fuß durch den Dschungel und den Sumpf. Krankheitserregende Insektenstiche, Pflanzenverletzungen und Überschwemmungen sind ebenso extrem gefährliche Hindernisse. Von den Guerillakämpfern und Drogenhändlern abgesehen. Und wenn sie den ganzen Weg geschafft haben, werden sie wieder zurückgebracht oder in ein Lager gesteckt und „vergessen“.

Nun mit der Migrationsverschärfung der USA sind kaum noch Menschen unterwegs. Uns sind jedenfalls keine begegnet. Die Einheimischen hier sind dieser Flüchtlingsbewegung eher kritisch eingestellt. Wir hören so Sätze wie: „Warum bleiben sie nicht in ihrem Land, wir müssen hier doch auch unter ganz einfachen Bedingungen leben.“. Es gibt sie immer und überall: Konträre Meinungen!

Eine geflickte Holperstrecke
Blick auf die Meeresarme
1/3 Fahrt auf Staubpisten
100 Jahre Darien, 100 anos Darien
Willkommen in den Darien

Erster Stopp ist in Torti und wir übernachten auf dem Parkplatz vom Hotel Avicar. Von Andre, dem Besitzer erfahren wir die traurige Tatsache der Flüchtlingsbewegung vor Trumps Regierungszeiten.
Täglich waren hier in Spitzenzeiten 1500 Menschen Richtung USA unterwegs.
Wie groß muss die Not sein, wenn Familien mit Kindern diesen lebensgefährlichen Weg auf sich nehmen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Viele Menschen haben es auch gar nicht lebend aus dem Sumpf- und Dschungelgebiet herausgeschafft. Ein sehr trauriges Kapitel. Wir erfahren sogar noch mehr von einer Journalistin und Fotografin, die Rückführungscamps besuchen konnten und Kontakt mit den von der Gesellschaft“ Vergessenen“ aufnehmen können . Diesen Menschen ist es nur wichtig, dass die Welt „da draußen“ von ihnen erfährt damit sich etwas ändert. Sie haben von schlimmen Erfahrungen berichtet auf ihrem Transitweg zu Fuß durch den Dschungel und den Sumpf. Krankheitserregende Insektenstiche, Pflanzenverletzungen und Überschwemmungen sind ebenso extrem gefährliche Hindernisse. Von den Guerillakämpfern und Drogenhändlern abgesehen. Und wenn sie den ganzen Weg geschafft haben, werden sie wieder zurückgebracht oder in ein Lager gesteckt und „vergessen“.

Nun mit der Migrationsverschärfung der USA sind kaum noch Menschen unterwegs. Uns sind jedenfalls keine begegnet. Die Einheimischen hier sind dieser Flüchtlingsbewegung eher kritisch eingestellt. Wir hören so Sätze wie: „Warum bleiben sie nicht in ihrem Land, wir müssen hier doch auch unter ganz einfachen Bedingungen leben.“. Es gibt sie immer und überall: Konträre Meinungen!

Wir entdecken einen Wanderweg in Puerto Lara und das wird unser nächstes Ziel. Ein kleiner Ort mit 500-600 Einwohner, die meisten leben ihr traditionelles Leben der Indigenen Wounaan. Mit unserem Guide Indalesio aus dem Dorf wandern wir den Manakin Weg zu zwei Aussichtspunkten. Er hat sehr gute Augen und zeigt uns auf dem Trail allerlei Tiere. Wir erfahren, dass der Weg von einem Amerikaner vor vielen Jahrzehnte für seine Landwirtschaft angelegt wurde. Der Aufstieg führt uns durch den Dschungel an einem Bach entlang und an Fragmenten verlassener Bus-Skeletten vorbei. Im Dorf dürfen wir auf einer Wiese am Ende der Straße für die Nacht stehen bleiben. Wir haben ein gutes Gefühl, da wir auch eine Tour bei ihnen gebucht haben.

Der Rio Lara
Einfache Wohnhütten
Mit unserem Guide Indalesio auf dem Manakin Wanderweg
Blick auf den Fluss Lara
Kein Wunder ist das ein Wrack
Kapuziner-Äffchen
Ein riesiger umgestürzter Balsa-Baum mit seinem superleichten Holz

Zwischen den Fahrzeugen richten wir uns ein und bekommen allerlei interessierten Besuch aus dem Dorf. Kein Wunder, denn wir sind die ersten überhaupt, die mit solchen fahrbaren Häusern in ihrem Ort campieren. Frauen zeigen ihre Handwerkskunst und ihre aus Werregue-Palmen geflochtenen Körbe beeindrucken uns besonders. Drei Monate wird daran von Hand gearbeitet und mit Naturfarben gefärbt. Da können wir auch nicht widerstehen und tragen zu ihrem Einkommen bei. Interessierte Kinder sitzen  bald mit am Tisch und genießen die angebotenen Melonenstücke und Stifte. Doch auch einige alkoholisierte Männer müssen von uns energisch zum Weiterziehen aufgefordert werden. Erst die Ältesten Frauen des Dorfes können sie mit ihrem Machtwort zum Weiterziehen bewegen. Sehr bedauerlich, denn der starke Alkoholkonsum ist auch hier Allgegenwärtig. Indalesio bestätigt uns das Alkoholproblem und berichtet allerdings auch stolz, dass bei ihnen in der Schule zweisprachig (Indigene Sprache und Spanisch) gelehrt wird.

Eine Jugendliche im Ort
Sie freuen sich über ihren Verkauf
Melone schmeckt allen Dreien
Hütten für den Dorftreff

Am Ende der Straße der Carretera del Darien befindet sich der Ort Yaviza. Nun geht es nur noch zu Fuß weiter, um von Nord- nach Südamerika zu gelangen. Sumpf und Urwald warten auf unbefestigten Pfade, mit Kanus und zu Fuß wagen sich manche durch den „Darien-Stöpsel“. Es ist der Umschlagplatz von Schmuggelware (Drogen und Waffen) und der Dschungel ist seit 1990 zusätzlich ein Versteck für Kämpfer der FARC Guerilla des ehemaligen kolumbianischen Bürgerkriegs. Also kein Weg den man freiwillig wählt.

Eine Hängebrücke führt über den Yaviza Fluss und in der Ferne sehen wir schon den Beginn einer Autobrücke. Wer weiß, ob sie eine Straße durch den Dschungel bauen? Es dreht sich dabei nur um  80 km. Dies verdeutlicht uns den Verschiffungswahnsinn und das Preis-Monopol noch mehr und macht es absurder.

Hinter der Tankstelle am Ortseingang dürfen wir freundlicher weise Übernachten. Zu Fuß erkunden wir den 4.400 Seelen-Ort (Stand 2010). 1638 wurde Yaviza gegründet um die Indigenen dieses Orts zu missionieren und in Ansiedlungen zu „zivilisieren“ und um das Gold aus dem Fluss zu schürfen. Die Missionierung gelang nur bedingt, die Kuna und Choco -Indianer behielten standhaft ihre Freiheit.

Die bunten farbenfrohen Röcke locken uns zu einer Einheimischen in ihre einfache Hütte. Der Blick fällt sofort auf eine alte Singer Nähmaschine, auf der für uns zwei Röcke genäht werden. Auf dem Boden steht das Kochgeschirr und die Arbeitsutensilien, Schränke sind nicht vorhanden. Die Hütte ist sehr einfach und sie müssen 30 US$ dafür im Monat bezahlen.

Wir lassen uns einen Fisch schmecken, werden an fast jeder Ecke gastfreundlich begrüßt und fühlen uns seit langer Zeit als die einzigen Touristen hier. Diese Route steht bei den wenigsten Reisenden auf dem Programm. Für uns zählt es zu einem besonderen Erlebnis. Somit hat das Warten auch einen positiven Effekt.

Ein guter Platz am Ende der Straße
Von Alaska haben wir es bis hierher geschafft!
Die Straße endet in Yaviza- nun geht es nur noch zu Fuß weiter
Der Rio Chucunaque und eine Brücke im Bau
Dies ist die einzige Brücke über den Fluss
Eine einfache Hütte in Yaviza
Schöne Stoffe für bunte Röcke
Sie säumt uns den Wickelrock
Diese Masken werden in Handarbeit geflochten
Der Sportplatz auf dem Schulhof mit schöner Wandmalerei
Kuna und Choco Frauen im Ort
Cool

Nun geht es wieder denselben Weg zurück. Ich traue mich auch mal wieder ans Steuer, zur Übung für Kolumbien, denn da muss ich aus dem Hafen fahren. Nur der auf dem Fahrzeugschein eingetragen ist darf das Fahrzeug durch den Zoll bringen. Die schnurgerade Straße ist dabei ein gutes Übungsfeld.

In Torti dürfen wir zum Glück neben der Kirche übernachten, hier ist es viel ruhiger und angenehmer ohne die unerträglichen Motorbremsen der LKWs direkt neben uns.

1/3 von der geraden gut ausgebauten Straße
Es geht noch!
Ein ruhiger Nachtplatz in Torti neben der Kirche
Der vom Aussterben bedrohte Geoffroy- Perückenaffe

Um die Zeit weiterhin kurzweilig zu gestalten, entscheiden wir uns nach den 34 Grad und über 80 % Luftfeuchtigkeit der Darien in die kühleren Höhen des Cerro Azul zu fahren.

Cerro Azul ist ein gebirgiger Teil Panamas. Mit 950 m ist der Cerro Jefe der höchste in der Umgebung. Wir finden einen windgeschützten Platz mit Aussicht, wenn der Nebel sich verzieht. Die Bewohner der weitläufig umliegenden Häuser heißen uns beim Vorbeifahren willkommen. Die Kühle tut uns gut, wir genießen die Frische und erkunden die nahe Umgebung. Tatsächlich lichtet sich der Nebel und wir machen einen Ausflug zum höchsten Punkt der Umgebung, dem Chef-Hügel. Orchideen säumen unseren Weg und oben finden wir aufgegebene Funkmasten der öffentlichen Luftüberwachung vor. Sie sehen verrostet und ungepflegt aus- ein Lost Place.

Die Berge im Cierro Azul
Verlassenes Anwesen
Platz mit guter Aussicht und Schatten
Wanderung zum Cierro Jefe
Wir genießen die guten Gespräche und die Gemeinschaft

Zurück in Gamboa sehen wir 16 Tukane an einem einzigen Abend, wir können es kaum glauben. Sie fliegen über unsere Köpfe hinweg. Gamboa ist schon dadurch ein besonderer Ort für uns. Auch die Agutis sind zahlreich im Park, zwischen den Häusern und auf den Straßen fressen sie gemütlich und spazieren an uns vorbei. Auf unseren Erkundungswegen erleben wir Echsen, eine vielfältige Vogelwelt und Brüllafffen. Ein Basilisk läuft blitzschnell über das Wasser und ist schneller weg als unsere Kamera klickt.

Einer von 16 Tukane verweilt kurz über uns
Die verlassenen Holzvillen der höheren Angestellten des Panamakanals von 1920
Ich sehe dich!
Agutis sind überall
Auch die Brüllaffen fühlen sich wohl

Dieser Ort zieht viele Biologen und Wissenschaftler an, um der Biodiversität auf den Grund zu gehen. Wir lernen einige junge Menschen kennen, die vielen Fragen über Bäume, Käfern, Schmetterlingen auf den Grund gehen. Zum Beispiel wird geforscht, wie Schmetterlinge toxische Gase der Passionsblume aufnehmen um sich vor Feinden zu schützen. Andere gehen der Frage auf den Grund, wie die Bäume mit ihrem gesamten Wurzelwerk in Verbindung mit der Kohlendioxid Verarbeitung umgehen und welche Auswirkungen dies auf den einzelnen Baum und des gesamten Waldes hat. Jede Frage wirft viele neue Fragen auf. Diese interessanten Gespräche dürfen wir bei Miriam mit ihren Zimmergästen führen. Wir werden bei ihr zum Essen eingeladen und genießen von ihrer Tochter die selbstzubereiteten Arepas, gefüllte und frittierte Maistaschen, vergleichbar mit Pupusas aus El Salvador. Es ist ein herzlicher und rundum schöner Abend.

Viele Dank an Miriam und Carmir!

Ein spannender Wald
Der Rio Chagres
Carmir und Miriam mit zwei Studenten

Sehr früh am Morgen geht es los zum San Blas Archipel im karibischen Meer mit 365 Inseln. Diese Inseln gehören zum autonomen Guna Yala Gebiet der Indigenen Kuna östlich des Panamakanals und erstreckt sich bis Kolumbien. 57 Inseln werden von etwa 25.000 Kuna bewohnt und komplett selbst verwaltet. Wir buchen uns für zwei Nächte auf der Insel Perro Chico einen Bungalow. Alles ist gut organisiert und wir werden ca. 30 km mit einem Fahrzeug an den Hafen gebracht. Von dort geht es 30 Minuten mit dem Boot auf die Insel, von den Kuna Assudub Bibbi genannt.

Wir sind im autonomen Kuna Gebiet
Stolze Frauen
Mit dem Schnellboot auf die Insel Perro Chico
Vielen Dank für euere Gastfreundschaft!
Eine der 365 San Blas Inseln

Wir beziehen einen einfachen Bungalow direkt unter Palmen mit kleiner Veranda. Das Wellenrauschen im Ohr und den Strand vor der Tür. Einfach ein Traum. Vor allem ohne Moskitos und mit viel erfrischendem Wind. Nun können wir gemeinsam mit Ana und Angelo, die den Bungalow neben uns bezogen haben die Seele baumeln lassen und Angelos Geburtstag feiern. Die Kulinarische Küche von gegrilltem Fisch, Hühnchen oder Garnelen wird täglich frisch zubereitet.

Unsere Hütte für drei Tage
Gleich gegenüber liegt das Verwaltungsgebäude der Kuna
Buen provecho!!!
Stimmungen!!!

Es steht noch eine Insel- Hopping Tour auf die Isla Diablo und Isla Chichime auf dem Programm. Morgens geht es ab ins Boot um kurz darauf auf den Inseln mit ihrem unterschiedlichen Ambiente ausgespuckt zu werden. Farbenfrohe Gestaltung begegnet uns überall und die Geschäftstüchtigkeit der Kuna setzt ihre Akzente. Ein herrlicher Tag mit Abwechslung.

Die rechte Flagge wurde von den Kuna kreiert, da ihr umgedrehtes Kreuz dem Hakenkreuz des 3.Reichs ähnelt. Das Kreuz symbolisiert den Oktopus, der der Sage der Kuna nach die Welt erschaffen hat.
Bunte Unterkünfte auf Chichime
Die San Blas Ferry auf Grund
Gute Insel-Stimmung

Sie beindrucken uns, die stolzen Kuna- Frauen mit ihren Molas und Perlenkettenbänder an Armen und Beinen. Die Mola ist ein einzigartiges Kunsthandwerk Mesoamerikas. Die Applikations-Stickerei auf viereckigen Stoffen ziert seit 1950 die Blusen der Frauen. Davor waren die Muster auf ihre Haut tätowiert und Labyrinthe als Muster haben junge Frauen vor Gefahren geschützt. Sie sollen „das Böse“ in die Irre leiten. Auf den Inseln ist die Stickerei allgegenwärtig und auch für Touristen zum Kauf angeboten. Die zierlichen Perlenbänder werden aufwändig um Waden und Arme der Frauen geschnürt und sehen von weitem wie bunte Strümpfe aus. Doch auch bei ihnen ist die moderne Technik angekommen und so trifft alte Tradition auf Moderne, mit der Technik des Handys.

Kuna Frauen
Tradition trifft auf Moderne
Die Perlenbänder um die Waden gewickelt
Die traditionellen Mola

Auf Perro Chico erfahren wir von den Einheimischen, dass dieses Inselarchipel zwischen Panama und Kolumbien auch ein Drogen- Schmugglerparadies ist. Hin und wieder werden Tüten mit Drogenpaketen an den Strand der Inseln gespült, die von den Drogenschmugglern bei Polizeikontrollen über Bord geworfen werden. Der Insel-Chef betont, dass diese der Polizei übergeben werden. Beim morgendlichen Spaziergang entdecken ich eine schwarze Plastiktüte mit großen viereckigen Paketen im angespülten Müll. Interessanterweise ist dieses Tüte eine Stunde später nicht mehr zu finden, obwohl der Müll liegen bleibt. Wir fragen lieber nicht weiter nach.

Drei Tage auf Assudub Bibbi und das Fazit ist einfach zu ziehen: Karibik pur und intensiv mit türkisblauem Meer, einer bunten Unterwasserwelt am Schiffswrack, frischem Fisch auf dem Teller und einer entspannten Zeit in der Hängematte. Das Leben ist schön! Panama ist schön!

Karibik Feeling

Es steht die polizeiliche Inspektion an, dafür übernachten wir nochmals in Panama City am Panamakanal um morgens um 6.00 Uhr starten zu können. Nicht nur wir haben die Inspektion geplant, sondern auch Sarah und Tim aus Kanada mit ihren zwei Kindern. Tatsächlich haben sie ein deutsches Füss-Mobil wie wir. Es ist zwar mittlerweile 13 Jahre alt,  doch die Handschrift deutlich zu erkennen. Es gibt aktuell wohl nur zwei Füss Fahrzeuge in Nordamerika und diese treffen sich tatsächlich hier in Panama. Die Welt ist doch klein.

Ein letzter Blick auf Panama City
Graffity auf den Häusern der US-Arbeitern des Panamakanals
Das originelle und bunte Bio-Museum
Panama verabschiedet sich im Frühling
Zwei Füss-Mobile in Panama/Gamboa
Sarah und Tim mit ihren zwei Kindern aus Kanada

Pünktlich um 7.00 Uhr stehen wir vor verschlossener Türe und warten auf die Nummernvergabe. Nur eine bestimmte Anzahl pro Tag wird inspiziert. Wir handeln ganz im Sinne von: „Nur der frühe Vogel fängt den Wurm“. Die Straße ist ziemlich eng und dunkel, der Müll quillt über die Container und liegt überall herum. Es sieht nicht einladend aus. Wir stellen unsere Fahrzeuge am Straßenrand ab, das kümmert hier zum Glück niemand. Nach langer Wartezeit kontrolliert der Inspektor unsere drei Fahrzeuge gemeinsam. Daraufhin folgt Nummernvergleich und Dokumentenantrag des DJI im Büro auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Erst am Nachmittag können wir das DJI nach exakter Kontrolle abholen. Und die ist wichtig, denn ein Namens- oder Zahlendreher kann die Hafenabgabe erschweren oder gar unmöglich machen.

Stimmt auch alles?

Endlich besuchen wir die bekannten Schleusen auf der Fahrt nach Colon. Die Esclusas de Agua Clara wurden 2016 eröffnet um den Durchgang  größerer Schiffe durch den Panamakanal zu ermöglichen. Mit einer Länge von 427 m, einer Breite von 55 m und einer beachtlichen Tiefe von 18,3 m sind sie die größten Schleusen der Welt.

Ein riesiges Containerschiff von ZIM LNG wird gerade von Schleppern in die Schleusen gezogen. Ein beachtliches Spektakel, wie sich die Schleusentore lautstark schließen und das riesige Schiff sichtbar auf das Niveau des anderen Beckens abgesenkt wird. Wir sind erstaunt, wie zügig die Pumpen die Wassermengen ausgleichen können. Diese beeindruckende Technik findet in beiden Richtungen statt. Die Agua Schleusen wurden sogar ein weiteres Mal ausgebaut, da die Schiffe immer größere Dimensionen annahmen. Für uns ein lohnenswerter Abstecher!

Die Puente Atlantico überquert den Eingang zum Kanal vom Atlantik kurz vor Gatun- und Agua-Clara-Schleusen bei Colon
Die Schlepper schieben das Containerschiff in die richtige Position
Blick auf die Schleusen-Anlage
2016 wurde die größte Schleuse der Welt eröffnet
Die Schleusentore schließen sich lautstark
Das Schiff senkt sich ab

Was müssen wir nun alles für die Verschiffung vorbereiten?

Gasflaschen leeren, Wäsche waschen, Kühlschrank abtauen sowie Bilder für die Versicherung anfertigen. Alles bestens verstauen und unser Gepäck für ungefähr 14 Tage packen. Es sollte alles in einen Rucksack passen, der als Handgepäck im Flieger mitgenommen werden kann. Es ist alles schon sehr aufregend und wir finden in dieser Nacht kaum erholsamen Schlaf.

Mit eingeplantem Berufsverkehr ziehen wir um 6.45 Uhr los. Boris, unser Agent sendet uns GPS Koordinaten. Er hat sich um die Unterlagen bestens gekümmert und alles für die Hafenabgabe vorbereitet. Mit von der Partie ist Pascal von family everywhere. Wir sind auf demselben Schiff, was für ein Zufall. Auf dem Hafengelände geht es laut und chaotisch zu. Wir versuchen einen guten Parkplatz zu finden um niemanden zu blockieren. Nach langem Warten kommt Boris und die Männer dürfen die Fahrzeuge durch das Tor auf das Zollgelände fahren. Nun werden die Fahrzeuge gecheckt, sogar ein Spürhund macht sich auf die Suche nach Drogen. Nach ca. 2-3 Stunden können wir den Hafen verlassen und unsere Emma auf dem Nordamerikanischen Kontinent verabschieden. Adios Emma!!! Wir sehen uns in Kolumbien wieder.

Da stehen unsere Fahrzeuge für den Check bereit
Der Spürhund bei der Arbeit
Geschafft, die Fahrzeuge sind nun abgegeben. (v.l. Angelo, Pascal, Andy, Boris und seine Tochter)

Mit dem Uber geht es in die Stadt zu unserem gebuchten Appartement im Casco Viejo. Das historische Altstadtviertel von Panama-Stadt wurde 1673 nach einer fast kompletten Zerstörung wieder neu errichtet. Manchen ist es auch unter Casco Antiguo oder San Felipe bekannt. Seit 1997 zählt es zum UNESCO- Weltkulturerbe.

Wir fühlen uns in der modernen Unterkunft sogleich wohl. Vom kühlen Treppenhaus stehen wir unmittelbar bei über 34 Grad auf der Straße der Altstadt. Ein paar Häuserblocks weiter und wir erleben die Einheimischen in ganz einfachen Holzbaracken oder zum Leben eingerichtete Mauernischen. Die Polizisten stehen täglich an der Hausecke und sorgen für Sicherheit und raten uns davon ab, diese Straßenzüge zu besuchen.

Wir genießen die 5 Tage und besichtigen die Catedral Metropolitana, dem wichtigsten Gotteshaus der Stadt mit seinem Platz der Unabhängigkeit davor, die San Francisco Kirche, das Nationalmuseum u.v.m. Andy joggt auf der sehr gut und neu ausgebauten Cinta Costera 3 mit einem großzügigen Fußgänger- und Fahrradstreifen und vielen Ausblicks-Punkten seine Runde. Auch dies ist hier möglich. Diese Stadt hat ihre Reize, auch wenn sie sehr touristisch und von US- Amerikanern bevorzugt besucht wird.

Um die Ecke unseres Appartementes
Ohne Worte
Kathedrale von Panama, 1796 nach 100 Jahre Bauzeit fertiggestellt
Blick auf die Skyline Panama-Citys
1997 wurde Casco Viejo zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Altstadt und Modernes im Gegensatz
Kolonialbaustil
Und immer wieder Graffity
Kirche San Franzisco de Asis
Der Übergang ins Erwachsenenalter wird groß gefeiert
Originelle Bars
Varianten vom „Panama-Hut“
Es ist bunt
Aus jeder Tür tönt ein anderer Sound
Das Leben findet auf der Straße statt
Das sind die Nebenstraßen ohne Touristen

Es ist Zeit Abschied zu nehmen von Panama, ja gar von Nordamerika. Wir lassen uns auf den recht kleinen Flughafen chauffieren und fliegen nun gemeinsam mit unseren Freunden nach Kolumbien/ Cartagena. Das Schiff für unsere Fahrzeuge ist dem Fahrplan entsprechend und somit sind wir zuversichtlich, dass sie auch verladen werden. Wir bekommen 90 Tage in den Ausweis gestempelt und sind schon einen Schritt weiter auf dem Weg ins neue Abenteuer.

Auch wenn wir keinen Tiger und Bär gesehen haben sind wir mit den bisherigen Erfahrungen durch das zentrale Amerika reich an Erfahrungen und Eindrücken.

Seit Reisebeginn Anfang August 2022 haben wir:

  • 791 Tage im Nordamerikanischen Kontinent verbracht
  • 390 unterschiedliche Übernachtungsplätze gefunden
  • 10 Länder bereist
  • 77.000 km dem nordamerikanischen Kontinent erkundet
  • Davon 6.500 km durch Mittelamerika getingelt und
  • 22 Grenzübergänge bewältigt

Erfüllt und glücklich blicken wir zurück auf die unterschiedlichsten Begegnungen. All die Sorgen und Befürchtungen die wir hörten fanden keine Bestätigung. Jedes der Länder hat Eindruck hinterlassen, ist in unserer Erinnerung abgespeichert, doch besonders Guatemala, Nicaragua, Costa Rica und Panama bleiben in Mittelamerika als unsere Favoriten in Erinnerung. In diesem Sinne wünschen wir euch einen schönen Frühling auf der Nordhalbkugel und freuen uns darauf, euch aus Kolumbien mit unseren neuen Reiseberichten eine kleine Abwechslung in den Alltag zu zaubern.

Bleibt gesund und zuversichtlich! Hasta luego!

Die Schleusen von oben
Adios Panama-City