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Es geht weiter in eine wunderschöne Altstadt. Was wir nun neu erlernen ist die Möglichkeit mit dem Fahrrad und einer eigenen zusammengestellten Sightseeing- Tour per Handy die Altstadt Trapanis, seinen Salinen und den Flamingos zu erkunden.

Die Altstadt schmiegt sich sichelförmig als Felsenlandzunge entlang und an der Spitze der Zunge befindet sich umtosend vom Meer der Ligny Turm. Wir fahren vorbei an der Basilika St. Lorenz und bewundern den Zwillings-Uhrenturm. Auch viele andere schöne Eindrücke dieser Altstadt lassen sich mit den Rädern leicht erreichen.

Dass die trapanesische Mafia gleich nach der palermitanischen als einflussreichste Mafia Siziliens gilt ist uns beim Durchkreuzen nicht bewusst. Einige Verhaftungen und Aufdeckungen sind gelungen und der aktuelle Mafiaboss Denaro befindet sich seit 1993 auf der Flucht. Er konnte bisher nicht gefasst werden. Wir sind froh, dass uns diese Information erst deutlich später erreichen und wir unbedarft die Stimmung des Felsenküstenortes aufnehmen können.

Weiter geht es mit der Nachmittagssonne zu den Salinen und seinen markanten Salzmühlen. Auch diese Salinenlandschaft ist seit 1995 ein Naturschutzgebiet und ermöglicht vielen europäischen Zugvögeln durch ihre Feuchtgebiete eine Rast, bevor sie ihren Weiterflug nach Afrika antreten. Bis zu 170 verschiedene Vogelarten wurden hier gezählt. Wir entdecken zu unserer aller Freude jede Menge Flamingos, bestimmt auch über 170 Stück😉 und in Nubia die beste Brioche aller Zeiten mit leckerstem Eis gefüllt. Genuss pur!!!

In der Abendsonne schimmert das „weiße Gold“ in rosa und lila und verleiht dem Ort ein unwirklich scheinendes Farbenspiel. Seit über 3000 Jahren wird hier das natürliche Konservierungsmittel abgebaut und hat sich im Laufe der Jahrhunderte nicht großartig verändert. Das Salz besitzt als Lebensmittelprodukt ohne künstliche Zusatzstoffe seit 2012 die Klassifikation IGP. Wir kaufen uns auch am Stand von WWF direkt vor der schönsten Mühle eine Packung „weißes Gold“.

Erice

Wir fahren auf den 750m hohen Monte Erice und erreichen die gleichnamige Mittelalterliche Stadt bei untergehender Sonne. Die Lage ist grandios, die antiken Bauwerke vorteilhaft beleuchtet und in Scene gesetzt. Wir schlendern durch die engen, urigen Kopfsteinpflaster- Gassen und stellen uns das mittelalterliche Leben und Treiben vor. Die Salinen glitzern durch die Beleuchtung in der Abenddämmerung.

Auch am nächsten Tag tauchen wir noch einmal um Jahrhunderte zurückversetzt in die steilen, verwinkelten Gassen ein. Diesmal legt sich ein Nebel über die Stadt und verleiht ihr eine geheimnisvolle, gespenstische Atmosphäre. Wir befinden uns auf einer Zeitreise fast ähnlich wie in „Die Nebel Avalon“ oder in „Die Tore der Welt“. Sehr imposant thront auch das normannische Castello di Venere aus dem 12. Jhd. auf dem großzügigen Platz. Ringsum wird Erice von einer Schutzmauer umgeben und wir haben eine nebelverhangene Aussicht auf Trapani, die Salinen und das Mittelmeer. Bei Weitsicht bestimmt ein unvergesslicher Ausblick.

Erice ist eine Reise wert.