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Wir fahren vom südlichen Draa-Tal durch den Ort Agzd durch die herrliche Landschaft bis wir uns für einen Stopp in der etwa 1400 m hoch gelegenen Kleinstadt Taznakht entscheiden.  Diese Oase in der Talsenke ist von ca. 1500 m bis 1800 m hohen Bergen des Atlas Gebirges umgeben. Der Atlas bildet eine Scheidelinie zweier sehr verschiedener klimatischer Räume. Denn von Norden dringen kalte und feuchte Luftmassen zum Atlas, während ihn über die Sahara von Süden die sehr heißen und trockenen Winde des Scirocco erreichen. Mit einer Vielfalt an Rohstoffen bildet das Atlasgebirge eine Ausnahme unter den Gebirgen Afrikas, denn es birgt reichlich Vorkommen an Rohstoffen wie z.B. Eisenerz, Kupfer, Phosphat, Silber, Kalksteine, Steinkohle. Wir bewundern und staunen immer wieder von Neuem über die farblichen Gesteinsschichten bei unserer Fahrt durch das Gebirge.

Die Mittagszeit und das Leben auf der Straße laden uns zum Verweilen und Essen ein. Wir bestellen und essen mitten auf der Straße mit Blick auf das öffentliche interessante Leben der Bevölkerung. Diese besteht nahezu ausschließlich aus Angehörigen verschiedener Berberstämmen der Umgebung. Wegen ausbleibender Regenfälle in ihren Heimatdörfern, aber auch aus soziokulturellen Gründen, wie Hoffnung auf Arbeit, Verbesserung der materiellen Lebensbedingungen und der Gesundheitsvorsorge, bessere Möglichkeiten zur schulischen Ausbildung der Kinder u.v.m. sind die Menschen seit den 1970er Jahren in die Städte abgewandert.

Das Essen wurde neben uns frisch gegrillt, die Linsensuppe als Vorspeise sowie Oliven und Fladenbrot durften nicht fehlen. Wir lassen es uns schmecken und sind begeistert vom Leben im Herzen dieser Kleinstadt.

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Auf 2093 m Höhe führt der Gebirgspass über den hohen Atlas. Die Strecke ist einspurig und sehr kurvenreich und führt durch reizvolle und touristisch kaum erschlossene Gebiete. Der Straßenbelag ist abenteuerlich, denn die Ränder sind stark erodiert an oft steil abfallenden Abgründen, es ist eng, steinig und staubig.

Wir trinken an einem Hotel in 2100m Höhe mit sagenhaftem Panoramablick auf der Terrasse einen typischen marokkanischen Kaffee. Der Beisatz bei der Bestellung: „S`ìl vous plait sans sucre“ (bitte ohne Zucker) wirft mal wieder einen fragenden Blick in die marokkanischen Gesichter. Typisch Touristen!!! Kleine verlassen wirkende Läden bergen Fossilien, Berberschmuck und Kristalle wie Wüstenrosen, um den Bergbewohnern ein bisschen Geld in die leeren Kassen zu bringen.

Auf der Strecke gibt es immer wieder Fotomotive zum Anhalten und in einem Ort decken wir uns wieder mit Lebensmittel ein. Leider ist hier die Plastikverschmutzung wieder schmerzhaft sichtbar. Wir benutzen bei unseren Einkäufen immer die schon erhaltenen farbigen  und wieder verwendbaren Kunstfasertaschen, in welchen wir die Gemüse-und Obstauswahl transportieren. Noch heute nehmen wir die Taschen für den Marktbesuch 🙂