Auf dem Campingplatz Agricampeggio Scopello im Nordwesten von Sizilien finden wir auf einer erhöhten terrassenförmig angelegten Fläche einen fantastischen Platz zum Verweilen. Einer unserer Lieblingsplätze mit Blick auf das Meer und den Torre di Scopello/ Torre Doria. Mit köstlichem Essen und einem grandiosen Sonnenuntergang lassen wir den Abend ausklingen.
Am nächsten Tag begeben wir uns mit den Rädern zum südlichen Eingang eines herrlichen Wandergebietes mit Blick auf Meer, Küsten und Badebuchten. Wir sind sogleich beeindruckt vom Tunneleingang an der Südseite Scopellos und den liebevollen Holzbearbeitungen als Erinnerung an den ersten Protestmarsch zum Schutz dieses Naturwunders. Es ist das erste Schutzgebiet Siziliens, welches erfolgreich gegen die Bebauung 1980 geschützt wurde. Dass hier in der Vergangenheit Bauern und Hirten lebten, können wir uns sehr gut vorstellen, denn kleine Museen auf dem Wanderweg gewähren uns Einblicke in das damalige Leben. Die 5.-€ Eintrittsgebühr sind hierfür sinnvoll ausgegeben. Toilettengänge benötigten allerdings die italienische GreenCard der Corona-App 😊
Gut eingecremt, behütet und mit ausreichend Wasser und Vesper bepackt begeben wir uns auf die 18 km lange Wanderung über die kargen ausgetrockneten Berge. Badebuchten, die nah am Wegesrand liegen sind von Menschenmassen überfüllt, dafür die Wanderwege recht einsam, sehr heiß und ohne Schatten. Doch die Ausblicke auf die Küste, das türkisfarbige Meer, die Boote und die Stille entschädigt uns. Doch einmal wollen wir uns auch abkühlen und entscheiden uns für eine Bucht die doch noch ein bisschen Platz für uns erahnen lässt. Wir zwängen uns durch die Massen und ergattern einen kleinen kieselsteinbedeckten Strandplatz zum Abkühlen. Die Corona- Schutzregeln sind hier schwer bis gar nicht einzuhalten. Doch wir trösten uns mit den Gedanken, dass keine Coronainfizierten diese Wanderungen bewältigen können.
Nach ausgiebigem Vespern an einem schattigen extra angelegten Grillplatz begeben wir uns wieder auf der Küstenstrecke zurück zum Eingang mit fortwährendem Blick auf die türkisfarbige Küste. Mauersegler, Eidechsen, Schmetterlinge, Silberdisteln, Granatäpfel, Zwergpalmen und viele beeindruckende Naturbilder begegnen uns auf den Wegen. Der Rückweg führt uns auch an der grünen Oase Grotta dell` Uzzo vorbei. Sie wird als 20m hohe senkrecht geöffnete Magma- Blase beschrieben. Jedenfalls genießen wir hier das kühle und schattige Klima, bevor es in der prallen Sonne weiter zum Ausgangspunkt geht.
Dort warten schon unsere Räder und die Pechgeschichte setzt sich überraschend fort, denn das Zahlenschloss von Jutta und Christians Fahrrad lässt sich nicht mehr öffnen, was zuvor jedoch erfolgreich getestet wurde. Jegliche Zahlenkombinationen und auch eine Rückversicherung bei Anne in Deutschland sind vergebens. Somit müssen wir eine Eisensäge organisieren und die Kette zerstören. Auch unsere Packliste hat sich mit einem wertvollen Werkzeug ergänzt „einer Eisensäge“. 😉