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Ein Strand reiht sich an dem anderen auf der Staubpiste Camino Capo Este und wir sind erstaunt, wieviel innerhalb der letzten 14 Monate gebaut wurde. Auf der ganzen Strecke sind immer wieder fertige Villen und Haciendas der US- Amerikaner und Kanadier zu erkennen oder gerade im Bau, doch auch aufgegebene Bauprojekte stehen zum Teil verlassen da.

Wir finden schöne Plätze wie in Los Cerritos oder Playa Bonita und können am Strand entlang zum kleinen Ort mit einem schönen Hotel auf der Landzunge und exponiertem Ausblick spazieren. Doch das Hotel ist aus für uns unerklärlichem Grund aufgegeben worden. Zwischen Bauruinen stehen neue Hotelanlagen mit einladenden Cabanas (kleinen Häuschen) und einigen geschmackvollen Wohneinheiten. Immer wieder stellt sich uns die Frage, wie es hier wohl in 3-5 Jahren aussehen wird? Das ist die andere Seite der Tourismus-Medaille!

Die Wellenreiter fühlen sich wohl und üben sich in der Kunst und Technik, die Kraft der Wellen für das Dahingleiten zu nutzen. Wir verweilen und beobachten gerne ihre Versuche die Wellen perfekt auszunutzen.

Wir hören die Seerobben heulen, am Tag und sogar bei Nacht und begeben uns auf die Suche. Tatsächlich finden wir sie auf einem Felsen im Meer nahe der Küste. Die Ohrenrobben haben hier ein ungestörtes Plätzchen und sonnen sich mit ihren Jungen. 

Von diesem Strand aus können wir auch Buckelwale vom Ufer beobachten. Besonders ihre Fluken-Schläge die lautstark ins Wasser klatschen sowie ihren Blas der deutlich zu vernehmen ist. Wir vermuten die Schläge und das Hineinspringen sei eine Technik zum Fische betäuben, doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse informieren uns über eine Art der Kommunikation. Dazu informieren wir euch später etwas näher.

Strand Playa Bonita auf der Baja California Sur
Geschlossene Hotelanlage auf der Landzunge in Los Cerritos
Für Touristen zu satten Preisen
Wellenreiter in Aktion
Ein gemütliches Plätzchen der Ohrenrobben
Vom Strand aus können wir Buckelwale beobachten

Wir befinden uns in Cabo San Lucas, hier ganz im Süden der Baja trifft der Golf von Karlifornien und der Pazifische Ozean aufeinander. Kein Wunder heißt er in der Sprache der Pericu, der von den ersten Europäern angetroffenen Nomadenstämme „Yenecamu“, Ort an dem sich zwei Wasser treffen. Dieses Mal schauen wir uns diesen Touristenort an. Mit einer Bootstour geht es zum charakteristischen Natursteinbogen Cabo San Lucas Arches am Kap des Flora- und Fauna Schutzgebietes. Wir sind nicht alleine, hier tummeln sich jede Menge Boote und schaukeln in der Schlange für die Fotosession am Felsbogen und an den schönen Schnorchel-Stränden. Wir reihen uns ein staunen über die Fischwelt die am Glasboden des Bootes vorbeiziehen und an der Scheibe knabbern.

Eine amüsante Situation erleben wir mit einem Seelöwen am Bootsanlegesteg, der sich keinesfalls von seinem Stammplatz vertreiben lassen will. Ein Bootsanhänger der Zentimeterbreit neben ihm zu Wasser gelassen wird entlockt ihm nur ein Geheule, einen strengen Blick und er bleibt beharrlich mit einer imposanten Haltung sitzen. Andere Seelöwen halten sich von ihm fern, er scheint hier wohl der Boss zu sein. Am Hafen können wir sogar Igel- und Kugelfische im klaren Wasser entdecken. Am Strand von Cabo San Lucas reihen sich Hotels, Bars und Restaurants wie die Perlen an einer Kette ein und wir beobachten gerne die Verkäufer mit ihren unterschiedlichen Waren. Die Auswahl ist bunt und immer wieder eine Wiederholung: Hüte (Sombreros), gewebte farbige Tischdecken, Perlenketten und anderer Schmuck, u.v.m. Nach ein paar Stunden Küstenstadtleben ziehen wir auf der Rüttelpiste weiter auf der Suche nach einem ruhigen Übernachtungsplatz.

Cabo San Lucas
Cabo San Lucas Arches am Kap
Ich lasse mich nicht vertreiben
„Ich bin der Boss hier!“
Kunterbunte Angebote für Touristen von Einheimischen
Strandeindrücke
Mangos von Jose
Hier finden wir wieder einen einsamen Stellplatz am Boca de Las Palmas

Den nächsten Strandabschnitt am Bachufer Boca de las Palmas wählen wir für die bevorstehende Sonnenfinsternis. Wir stehen komplett alleine am Strand. Oder doch nicht! Wir bekommen Besuch von Eseln, Ziegen und Rindern. Sie sind auf der Suche nach Futter in dieser kargen Landschaft und haben fast ihre Scheu verloren. Im Hinterland erkennen wir noch intakte Brunnen und erklären uns so das sichtbare Grün und die dadurch mögliche Viehzucht.

Die aufziehende Bewölkung gibt uns keine ganz optimale Sicht auf die Sonnenfinsternis. Ihr fragt euch sicherlich, wie wir sie ohne passenden Augenschutz beobachten können, denn Brillen konnten wir hier nicht finden. Andy hat eine Schweißerbrille dabei und durch das Display der Kamera ist uns die Beobachtung gefahrlos möglich. Trotz der vielen Wolken bei der 93% gen Verdeckung der Sonne durch den Mond können wir eine deutliche Verfinsterung des Tages wahrnehmen . Plötzlich setzt eine Stille der Tierwelt ein, insbesondere der Vögel und beschert uns eine besondere Atmosphäre. Wir Verweilen und Staunen über dieses besondere Naturereignis. Mitten am Tag verdunkelt sich die Umgebung. Einfach schön, dass wir dieses seltene Naturschauspiel hier in Mexiko erleben können. Das letzte Mal in Deutschland 1999 saßen wir eingepfercht im Flugzeug und durften nicht starten.

Boca de las Palmas
Bis zum Meer ziehen die Esel auf der Suche nach Futter
Auch die Rinder kennen keine Scheu und besuchen uns
Die 95%ige Sonnenfinsternis mit Wolken

Wieder können wir vom Strand aus die mächtigen Körper der Buckelwale beobachten, wie sie sich aus den Tiefen erheben um sich dann genüsslich zurück in die Fluten fallen lassen. Dieses Spektakel ist wirklich etwas Besonderes. Wir haben uns gefragt, warum sie das eigentlich veranstalten? Immerhin kostet es ja immens viel Kraft bis zu 30 Tonnen aus dem Wasser zu hieven. Ein Geo-Bericht informiert uns darüber, dass das was nach überschüssiger Energie aussieht, dem Zweck der Kommunikation dient. Mit der Art, wie sie auf die Wasseroberfläche aufschlagen senden sie Signale aus. Und sie entscheiden sogar zwischen Nah- und Ferngesprächen, also eine Art des „Telefonierens“. Buckelwale lassen sich auf den Rücken klatschen, wenn die nächsten Wale mehr als vier Kilometer entfernt sind. Sind sie näher heben sie nur ihre Schwanz- oder Brustflosse aus dem Wasser und schlagen auf die Meeresoberfläche. Dies ist eine sehr interessante Studie vom Team der Meeresbiologin Ailbhe Kavanagh von der Universität Queensland.

Wir jedenfalls können ihrer Kommunikation zusehen und sind fasziniert von diesen kraftvollen Mitteilungen.

Auch wir starten eine interessante Kommunikation, denn an diesem einsamen Strandabschnitt lernen wir ein Stuttgarter und ein Hildesheimer Pärchen kennen. Weitere intensive Gespräche reihen sich in den Tagesablauf ein und enden zu später Stunde beim gemeinsamen Abendessen über die Weltpolitik, Corona Auswirkungen und natürlich das Reiseleben.

Und genau bei einem dieser Tagesgespräche stehen wir beisammen: plötzlich schlängelt sich eine aufgeschreckte 1,50 m große gelbe Schlange zwischen uns durch und über meine Füße ins Gebüsch. Huch, dieser Hopser hat es in sich. Wir finden leider nicht heraus, um welches Exemplar es sich dabei handelt. Doch eins ist gewiss: die Schlange hatte sicherlich mehr Angst vor uns. Jedenfalls war sie lang, ca. 3-4 cm dick, leuchtend gelb mit zartem Muster am Kopf und blitzschnell.

Arroyo Bonita
Schopfcaracaras bauen eine enge Bindung zu Partnern auf und laufen gerne auf der Suche nach Beute
Eine Ohr-lose Eidechse am Strand

In Los Frailes kaufen wir direkt vom Fischer einen frisch gefangenen Rotbarsch, bevor der volle Transporter mit dem in Eis gekühltem und reichlichen Tagesfang zwischen dem Eis abfährt. Dieser wird am Strand von Los Arbolitos ausgenommen, filetiert und mit frischem Gemüse gebraten. Ein Genuss! Auch für die Katzen, welche die Abfälle keinesfalls verschmähen und uns nun nicht mehr von der Seite weichen. Sogar auf unseren Spaziergängen werden wir von ihnen begleitet und sie werfen sich wiederholt  vor unsere Füße auf den Weg, um ein paar Streicheleinheiten abzugreifen. Wirklich lustig , unser Ausflug wird sehr erheitert und verlangsamt.  Am Morgen erkunden wir noch den Küstenabschnitt mit den Eiern der Dinosaurier und mit dem Anblick der Ausflugsboote entlang der Küste im türkisblauen Wasser. Am Strand von Miramar treffen wir auf Mirta und Roberto aus Argentinien/Santa Fe mit ihrem Sprinter und Reise-Slogan „Vivir Viajando“ (Live-Reisen). Wir üben uns im spanisch und Roberto mit seinem deutschen Großvater freut sich die paar Worte deutsch aus seinem Gedächtnis hervorzukramen. Wir verstehen uns prima und finden uns auf Anhieb sympathisch. Die Einladung nach Santa Fe nehmen wir sehr gerne an. Einfach toll, was für Leute wir kennenlernen dürfen!!! Wir verabschieden uns von diesem Ort und ziehen weiter in die Berge der Sierra de Laguna.

Los Frailes
Tagesfang fertig für den Transport
Wir haben gerade noch einen Rotbarsch ergattert
Lustige Katzenbegleitung in Los Arbolitos
Strand der Dinosauriereier in Los Arbolitos
Pelikane beim Fischfang als Flug- Komödianten
Liege- Reparatur unter dem Motto „Früh übt sich“
Wanderung auf dem Cabo Pulmo Trail System
Cabo Pulmo Nationalpark
Wir lernen Mirta und Roberto am Playa Miramar kennen
Wolkenspiel beim Sonnenuntergang

Vor vier Jahren haben sie diese Oase geschaffen. Isabel und Clarence aus Veracruz und Colorado betreiben die Ranch San Dionisio. Mit der riesigen Palapa für gemeinsame Essen und der Gemeinschaftsküche haben sie einen Ort der Kommunikation und Zusammenkunft geschaffen. Von den Bergen der Sierra de Laguna kommt reichlich Süßwasser und durch sein installiertes Filtersystem können wir sogar das Wasser aus der Leitung trinken. Wir fühlen uns fast wie Zuhause! Die grüne Wiese, mit den großen Würgefeigen, Mango und Avocado Plantagen und anderen schattenspendenden Bäumen sowie einem kleinen Pool lässt uns die mittlerweile ansteigende Hitze gut ertragen. Ihr angelegter Gemüsegarten mit Tomaten, Karotten, Salate, Kräuter, u.v.m. darf von den Gästen mitgenutzt werden. Wir verweilen hier in dieser Idylle fünf Tage. Zudem treffen wir Noemi und David wieder und unternehmen eine gemeinsame Wanderung zu den Naturpools. Am Flussbett entlang zieht sich der Weg in die Berge der Sierra de Laguna und bei einer Kletterrunde über die Flusssteine hinweg gelangen wir an ein traumhaft schönes Naturbecken, umrahmt mir runden Steinen, Palmen, einem kleinen Sandstrand sowie Fröschen und Kaulquappen, die im klaren Wasser deutlich zu sehen und zu hören sind. Das Becken ist so groß, dass wir darin schwimmen können und erfrischen uns von der Kletterpartie. Auf dem  Rückweg sind wir so ins Gespräch vertieft, dass unsere Aufmerksam vom Weg abgelenkt ist. Plötzlich springt David erschreckt zur Seite und ist ganz aufgeregt. Noemi und Andy sind tatsächlich unbemerkt an ihr vorbeigelaufen, kein Wunder, sie war bestens getarnt: unsere erste Klapperschlange. Was für ein Glück, dass sie zum einen recht gechillt ist und wir zum anderen sie nicht ausversehen berührt haben. Sie kriecht im Laub davon und wir verweilen und beobachten sie mit sicherem Abstand. Ab sofort achten wir deutlich besser auf den Weg. Denn wie wir erfahren, gibt es 55 verschiedene Arten von Klapperschlangen und hier in der Gegend der Baja California Sur befinden sich laut Clarence die meisten. Er hat vor ein paar Tagen eine schwarzweiße Klapperschlange in der Tonne gefangen, denn sie befand sich mitten auf seiner Wiese. Bei einem Biss benötigt man zügig ein Antiserum. Also Vorsicht ist geboten und ab sofort wandern wir mit einem Stock den wir geräuschvoll auf den weg setzen, um uns anzukündigen.

Rancho Dionisio in der Sierra de Laguna
Hier gibt es noch reichlich Süßwasser von den Bergen
Eine Wohlfühl-Oase mit vielen Kolibris
Westmexikanischer Schwarzleguan
Blauer Felsenleguan
Wanderung zu den Naturpools mit Noemi und David
Traumhafter Platz zum Erfrischen
Gut getarnte Klapperschlange. Zum Glück war sie gechillt!
Unsere erste Begegnung

Kennt ihr Jacques-Yves Cousteau? Der französische Meeresbiologe hat uns in den 70ern die Welt der Meere ins Wohnzimmer gebracht. Mit eigenen Kameras hat er damals die  für die meisten unbekannte, fantastische Flora und Fauna der Weltmeere lebendig werden lassen. Dieser Mann hat auch hier an der Küste des Ceralvo-Kanals, ca. 80 km südöstlich von La Paz viele Expeditionen geleitet. Die Insel hatte bis 2009 den Namen „Isla Ceralvo“, dann hat die Regierung ohne Information und Mitnahme der Bevölkerung eine Namensänderung beschlossen. Nun heißt sie zu Ehren des Ozeanographen „Isla Jacques Cousteau“. Doch ihm würde diese Ehre sicher nicht so gut gefallen, denn die Bevölkerung möchte den alten Namen zurück und ist verärgert über die Umbenennung. Es wächst Widerstand und das ist auch für uns mehr als verständlich, denn diese Entscheidung wurde der Bevölkerung einfach übergestülpt. Vielleicht hätte ein nach ihm benannter Nationalpark einen ähnlichen Zweck erfüllt.

Wir stellen jedenfalls fest, dass rund um die Insel und der Meeresströmungen ein reichhaltiges Meeresleben vorzufinden ist. Fast alle lokalen Meereslebewesen müssen an der Insel vorbeiwandern. Wir haben wieder immenses Glück eine Delfinschule, Buckelwale, Stachelrochen vom Strand aus beobachten zu können. Auch beim Schnorcheln entdecken wir Gelbschwanz-, Stab-, Igelfische und viele andere uns unbekannte Arten. Leider ist unsere Gopro kaputt gegangen und diese schönen Bilder bleiben dieses Mal nur in unserer Erinnerung. Ebenso der gigantische Sprung einer Buckelwalmutter, die bei Abenddämmerung keine 50m vom Ufer entfernt ihren 30 Tonnen Leib aus dem Wasser drückt. Ihr Kalb macht die Sprünge mehrmals nach und übt sich im Kommunizieren oder im Muskelaufbau, ganz nach dem Motto „Früh übt sich“. Jedenfalls ein seltenes Abendprogramm für uns, welches wir nicht mehr vergessen werden.

Einkauf auf dem Marktstand in Los Barrilles bevor es an den Strand geht
Strand La Ventana in El Sargento
Playa Agua Caliente
Herrliches Plätzchen zwischen Kakteen
Blick auf den Ceralvo-Canal und Isla Ceralvo (Jacques-Yves Cousteau Insel)
Delfinschau vom Strand aus
Herrliche Sonnenaufgänge
Wir werden vom Platschen der Stachelrochen geweckt
Wir stehen hier fast alleine

Dieser Platz hier war vor zwei Wochen noch voll mit den Campern der Kiter und Surfer, denn er zählt zu den drei besten Kite-Spots der Welt. Nun haben wir ihn fast für uns. Wir genießen die Möglichkeit hier einfach zu stehen und das Meer mit Blick auf die Insel ungestört zu genießen. Mit der aufgehenden Sonne starten wir oft den Tag bei noch kühlen Temperaturen mit einer sportlichen Joggingrunde am Strand. Das Schwimmen und Schnorcheln sind mittlerweile auch sehr angenehm, d.h. das Meer erwärmt sich immer mehr. Mit dem Wind kommen die Kiter wieder aufs Wasser und es macht Spaß ihre unterschiedlichen Fähigkeiten zu beobachten. Hier verbringen wir die letzten Tage vor dem Abflug nach Hause und lernen auch Timo, den Suttgarter mit seinem Feuerwehrauto, Tanja und Andre aus Erlangen mit ihrem selbstausgebauten Sprinter und Aenne mit Bernhard und ihren Bumpy aus Calw kennen. Wir treffen uns an einigen Abenden am Lagerfeuer und genießen den Sternenhimmel mit Sternschnuppen, die Gemeinsamkeit bei flackerndem und wärmendem Schein und im regen Austausch. Die Verabschiedung voneinander zieht sich dahin, denn wir fühlen uns sehr wohl zusammen. Doch das gehört auch zum Reisen: „Abschied nehmen“.

Einer der drei beliebtesten Kite-Spots der Welt in El Sargento
Der Mond geht sonderbar rötlich auf
Unterhaltsame Abende am flackernden Feuer

In La Paz machen wir noch auf dem Campingplatz einen Stopp für das Packen und für die große Wäsche. Zudem muss Emma wieder für eine 2- monatige Pause vorbereitet werden.

Auch Aenne und Bernhard, das nette Paar aus Calw von El Sargento, treffen auf dem Campingplatz ein und wir freuen uns über das Wiedersehen. Und dann flattert am vorletzten späten Abend eine Mail herein, mit der Annullierung unserer Flüge. Der folgende Tag geht in die Liste der „Diese Tage streichen wir lieber“ ein. Die Aufregung ist groß und keine Telefonnummern sind erreichbar. Also nichts wie hin zum Flughafen! Ein Mitarbeiter hat uns dann auf der Passagierliste bis Stuttgart gefunden. Unser Flug geht von Mexiko City weiter nach Paris und dann nach Stuttgart, wo wir zur angenehmen Zeit am Nachmittag landen. Also fahren wir wieder beruhigt zurück und kümmern uns um die weiteren Emma-Vorbereitungen. Der Kühlschrank muss abgetaut werden und die Eishöhle vom Gefrierfach ist sehr hartnäckig. Beim Herauskratzen vom Eis entweicht Kühlflüssigkeit und die Kühlung ist somit außer Gefecht gesetzt. Doch wir betrachten es als Glück im Unglück, denn es ist kurz vor dem Abflug geschehen und wir können nun einen Kühlschrank besorgen ohne Gefrierfach. Das hat uns schon länger gestört, denn das Zufrieren des Fachs ging immer zügiger von Statten und das Abtauwasser hat sich im ganzen Kühlschrank verteilt. Nun folgt auf den motordefekten Backautomat noch ein weiteres Elektrogerät das seine Dienste quittierte. Spannend wird es allemal, denn einen Kühlschrank und Backautomaten auf die Baja mitzunehmen geschieht nun auch nicht alle Tage. Es bleibt interessant.

Wir nehmen am nächsten Morgen Abschied von unseren neuen Freunden und geben die Emma an der Storage, einem bewachten, eingezäunten Stellplatz ab. Wir werden freundlicherweise auf den nahen gelegenen Flughafen gefahren und bekommen am Check-in Schalter unsere Tickets. Und was sehen wir da: Unser Flug geht über Amsterdam mit langer Wartezeit in Mexiko City und wir kommen um 22.30 Uhr in Stuttgart an. Also eines ist gewiss. Da fährt kein Bus mehr zu uns nach Hause. Nun ja, dieses Flugchaos dieser Organisation ist kaum zu toppen. Das sich die Flüge seit der Buchung an die 20 x geändert haben und über 40 Nachrichten hereinkamen ist für uns klar, dass bei dieser Organisation nichts mehr gebucht wird.

Ab Juli starten wir dann auf das Hauptland/ Mainland Mexikos in eine heiße Regenzeit. Die Wetter-App behalten wir gut im Blick denn bis November sind auch die Hurrikans in Mexiko möglich. Doch wir passen auf und können ja mit unserer Emma flexibel sein. Ihr werdet jedenfalls darüber erfahren.

Mit diesen Aussichten verabschieden wir uns für eine 2-monatige Pause und wünschen euch einen schönen Sommerstart mit angenehmen Temperaturen und Sonnenschein. Lasst es euch gut gehen.

Die Flughafen-Crew verabschiedet uns. „Bis bald!“ „Hasta luego!“