Seite wählen

Dieses Jahr wollen wir durch die Coronazeit und den dadurch bedingten Reiseeinschränkungen das Cinque Terre besuchen, mit der Hoffnung freie Plätze und einsamere Wanderwege vorzufinden.

An der schroffen Riviera bekommen wir einen Platz außerhalb des UNESCO Weltkulturerbes auf dem Campingplatz in Levanto. Wieder erfordert es Genauigkeit und auf Zentimeter exakte Einweisung. Dabei wird auch der eine oder andere Holzpfosten übersehen, was den Campingplatzbesitzern zum Glück nicht das erste Mal passiert ist.

Wir stehen auf einem sehr kleinen und für unsere Emma letzten möglichen Platz hier in Levanto.

Wir sind sehr überrascht, dass der Campingplatz fast ausgebucht ist und erleben so gar keine Touristenreduzierung und Coronaeinsamkeit. Da wir nun schon mal hier sind erkundigen wir uns nach der Wanderung ins Cinque Terre.

Mit dem Zug und einem Tagesgepäck auf dem Rücken ziehen wir los die fünf bunten Küstendörfer zu erwandern. So wie sie jahrhundertelang auch nur zu Fuß zu erreichen waren.

Wir starten in Monterosso und haben sogleich auf dem Weg entlang der Klippen einen guten Blick auf den einzigen Sandstrand der fünf Dörfer. In Vernazza pausieren wir am malerischen Hafen und beobachten das bunte Treiben an der Piazza mit Blick auf die ligurischen Häuser. Der Hafen ist weniger von Fischern belebt, sondern mehr von unseresgleichen.

Immer wieder geht es auf schmalen steilen Gassen durch die Weinberge.

Das mittlere Dorf Corniglia liegt nicht direkt am Meer, sondern auf einer Klippe fast 100m über dem Meer. Hier gönnen wir uns ein leckeres Eis als Energiestoß für den weiteren Aufstieg und Pfad nach Manarola, dem ältesten Ort der Cinque Terre. In der St. Lorenz Kirche im Dorf wurde die Grundsteinlegung 1160 datiert. Zum Glück können wir hier nochmals bei einer deutschen Cafebesitzerin unsere Wasserflaschen auffüllen. Denn der weitere Aufstieg hat es in sich.

Der letzte Ort unserer 28 km Wanderung ist Riomaggiore. Tatsächlich haben wir wenig Menschen auf den sehr schmalen, steilen Wegen und Treppen angetroffen und genießen die blühenden Ginster und Kakteen, Zitronenbäume, terrassenförmige Olivenhaine die schon Netze für die Ernte umgebunden haben und vor allem auch die Weinterrassen. Unvergesslich bleiben uns die fantastischen Ausblicke auf das blaue Meer, den schaukelnden Booten und auf die bunten an die Felsenküsten angeschmiegten Dörfer. Nur in den Orten selbst häufen sich Touristen und wir versuchen den Abstand mit Maske einzuhalten.

Von Riomaggiore fahren wir wieder zurück nach Levanto und sind sehr müde jedoch glücklich, diese schöne beeindruckende Wanderung gemacht zu haben.

Den nächsten Tag verbringen wir durch einen Tipp eines Campingnachbarn auf dem Fahrrad und radeln durch die stillgelegten 150 Jahre alten Eisenbahntunnels die zu „Grünen Fahrradwegen“ angelegt wurden. Von Levanto führen uns die Tunnels hier in Ligurien nach Bonassola und Framura. Eine interessante Strecke die immer wieder auf schöne Strände und Felsenküsten blicken lassen. Eine weitere Möglichkeit die Riviera zu erkunden.