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Wir fahren durch Westmakedonien über den Kastoria Pass an die Prespa-Seen. Mitten auf der Fahrbahn retten wir eine seltene griechische Landschildkröte vor dem Überfahrungstod.

Warnschilder und streckenweise 3 m hohe Zäune deuten auf das Vorkommen von Bären und Wölfen hin. Allerdings bekommen wir keinen einzigen dieser beeindruckenden Tieren zu Gesicht, auch der Verkehr ist auf dieser Strecke  gering, außer Holztransporte sind zu beobachten.

Wir entdecken eine große Schar von Bienenfressern und verweilen mit einem sagenhaften Ausblick auf die Landschaft.

Die Prespa-Seen

Der Prespa-See befindet sich im Inneren der Balkanhalbinsel im Dreiländereck von Nordmazedonien, Albanien und Griechenland. Er dehnt sich über eine Fläche von 273 Quadratkilometern aus. Von Norden bis Süden beträgt die Entfernung 34 km und von Ost nach West 10 km.

Der kleine und große Prespasee ist einer der wertvollsten und artenreichsten Feuchtgebiete Europas. Er ist bis zu 54 Meter tief, die durchschnittliche Wassertemperatur beträgt 16 bis 22 Grad Celsius. Der größte Teil des Sees befindet sich in Mazedonien. Er wird vor allem durch unterirdische Zuflüsse und einige Bäche gespeist. Der Abfluss erfolgt unterirdisch zum tiefer gelegenen Ohridsee auf der anderen Seite des Galicica- Nationalparks, welcher 2010 zu einem schützenswerten Nationalpark eingerichtet wurde.

Der kleine Prespasee liegt zum großen Teil in Griechenland und der wird vom großen Prespasee durch eine schmale Landbrücke getrennt. Seine Wasseroberfläche liegt vier Meter höher und die Wassertemperatur ist höher als die des Großen Prespasses. Der See ist rings von hohen Bergen umgeben. Seine Ufer besitzen schöne Strände und es gibt mehrere kleine Inseln.

Wir fahren mit dem Fahrrad in die Berge nach Vrontero, den letzten Ort vor Albanien. Wir gewinnen einen schönen Ausblick auf die Seen. Dabei fallen uns auch die Hopfenbuchen und Steineichen in den Wäldern auf. Doch der Baumbestand ist auch der Brennholzgewinnung zum Opfer gefallen und dadurch sehr reduziert worden. In diesen Wäldern leben Braunbären, Wölfe, Gämsen und Wildschweine.

Auch in die andere Richtung von unserem Standort zieht es uns mit dem Rad nach Lemos, auf einen griechischen Kaffee mit originalem Flair und der Besichtigung einer byzantischen Kirche gleich im selben Ort.  Auch Psarades steht auf unserem Tourenplan, ein wirklich kleiner Fischerhafen mit Blick auf eine Bucht.

Die Seen sind sehr Fischreich und Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten- Besonders bedeutsam ist er als Brut- und Überwinterungsplatz für fast 260 verschiedene Vogelarten, z.B. den Rosapelikan (dalmatinischer Pelikan), den Krauskopfpelikan und Zwerg-Kormoran.

Durch geringe Niederschläge und die verstärkte Entnahme von Wasser für die Landwirtschaft, auch für die riesigen Bohnenanbaufelder und den Haushaltsverbrauch ist der Wasserspiegel des Sees in den letzten Jahren deutlich gesunken.

Seit 2010 steht der Prespa-Nationalpark verstärkt unter Schutz, um das empfindliche Ökosystem zu Land und zu Wasser wiederherzustellen und zu erhalten. Die Erklärung des Prespa-Nationalparks, des nahe gelegenen Galicica- Nationalparks und des benachbarten Ohrid-Sees zu einem streng geschützten Biospären-Reservat ist noch in Verhandlung. Der albanische und der mazedonische Umweltminister haben für den Antrag an die UNESCO bereits unterzeichnet.

Mit dem Fahrrad gelangen wir über die Brücke auf die Agios Achillios Insel. Seit 2000 verbindet eine Fußgänger-Pontonbrücke die Insel mit dem Festland. Hier entdecken wir das historische Denkmal, die archäologische Steinruinen der Saint Achilleios Basilika aus dem 10. Jhd.

Auf dem höchsten Hügel der Insel steht die Kirche und von hier bietet sich ein guter Blick auf die Natur in der Umgebung, aber auch auf einen Vogelaussichtsberg, den wir erklimmen um die Pelikane über unsere Köpfe hinweg beobachten zu können.  Zudem gewinnen wir eine Sicht auf die Brutstätten der Pelikane im Schilf und Binsengras.

Der dalmatinische Pelikan ist der größte Süßwasservogel der Welt. Sie sind elegante, hochfliegende Vögel mit Flügelspannweiten, die denen der Albatrosse Konkurrenz machen. Die Herden fliegen in anmutiger Synchronität. Die größte verbleibende Kolonie befindet sich am kleinen Prespa-See mit rund 1400 Paaren.