Pilion ist eine Halbinsel auf dem Festland, welche auf der Karte betrachtet die Form eines umgedrehten Stiefels hat und zwischen Athen und Thessaloniki liegt.
Das Tor zu Pilion ist Volos, wo wir schon Eingangs von einer Steinskulptur an die Heimat der Zentauren erinnert werden. Die griechische Mythologie beschreibt die Fabelwesen, die halb Mensch und halb Pferd waren, als stolze und starke Krieger.
Durch seine zerklüfteten Berge und die oft fast urwaldartige Natur gelang es den Türken nie, mehr als nur wenige Orte auf dem Pilion zu besetzen. Sie gaben ihre Eroberungsversuche dann auch recht bald auf und schlossen stattdessen einen Vertrag mit der lokalen Regierung, der dem Pilion einen besonderen Status und mehr als die übliche Eigenständigkeit gewährte. Die Pilioriten entwickelten bereits früh ein starkes nationales Bewusstsein. Durch ihre Geschichte wurden die Bewohner verständlicherweise zur Triebfeder der griechischen Unabhängigkeits-Bewegung.
Auf dem ganzen Pilion verteilt befinden sich etwas mehr als 40 idyllisch gelegene Gebirgsdörfer und Kleinstädte, die – umgeben von dichtem Grün und hohen Bergen- für unsere breite EMMA auf den steilen Serpentinen mit den eng bepflanzten Bäumen oft schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Oft fahren wir mit unseren Rädern Voraus, um den Weg für EMMA aus zu kundschaften.
Dies zeigt sich vor allem auch im Ostteil der Halbinsel, der recht unwegsam und steil ins Meer abfällt. Die wenigen Orte hier scheinen sich oft regelrecht in die Felsen zu krallen. Wir gelangen nach vielen Versuchen an den berühmten Strand von Papa Nero in Agios Ioannis.
Der Westteil der Halbinsel fällt eher sachte ins Meer ab. Hier gibt es bessere Straßen und einige natürliche Häfen und ist damit auch der erschlossenere Teil dieser grünen Landschaft. Die Halbinsel besteht aus dichten Laubwäldern mit Buchen, Kastanien, Eichen und Platanen und gilt schon seit der Antike als die Kräuterkammer Griechenlands. Hier wachsen über 1.000 verschiedene Kräuter und es gibt sogar Waldchampignons und Steinpilze. Pilion ist reich an Obstanbaugebieten wie Äpfeln, Oliven, Ess-Kastanien, Maulbeeren, Oregano, Honig, Zitronen und vielem mehr. In Volos befindet sich die größte Zementfabrik Griechenlands und ein weiterer Erwerbszweig ist der Abbau von Schieferplatten aus Steinbrüchen bei Siki und Neochori und Marmor aus Trikeri.