Nach zwei Nächten in Fes und der Besichtigungstour geht unsere Reise weiter über den mittleren Atlas nach Midelt. Die Wüste zieht uns alle magisch an 🙂
Über Bhalil und Zaida am Fluss Oued Ziz entlang
Auf dem Weg besichtigen wir das Bergdorf Bhalil in knapp 1000m Höhe. Die Einwohner sind überwiegend berberischer Abstammung und leben von der in der Umgebung betriebenen Landwirtschaft. Dieser Ort ist eine der ursprünglichsten im Norden Marokkos geblieben. Vieles deutet darauf hin, dass der Ort bereits im Mittelalter besiedelt war. Es ist ein schöner Ort, der mit seinen verwinkelten Gassen im Zentrum und mit ihren überwiegend weißgetünchten Häusern beinahe ein andalusisches Flair vermittelt. Einige Wohnungen sind in weichen Tuffsteinfelsen hineingehauen, Temperaturschwankungen werden dadurch ausgeglichen.
Auch wir wecken mit Buddy und seiner guten Erziehung Interesse bei den jungen wie alten Bewohnern.:)
In Zaida, einer Stadt in der Provinz Midelt, versorgen wir uns mit Obst und sonstigen Lebensmitteln welche wir wieder ergänzen müssen. Allerdings lassen wir die tierischen Produkte in kompletter Körperausstattung hängen. Bei 8 Wochen Aufenthalt ist das nochmals zu überdenken.
Die vielfältigen und abwechslungsreichen Landschaften und Straßen beeindrucken uns sehr. Auch vielfältige marokkanische Transportkünste sowie Straßenrandbegegnungen und Zwiebellagerungen eröffnen uns Blicke in eine andere Welt.
Am 282 km langen Oued Ziz, der im östlichen hohen Atlas entspringt machen wir Mittagspause. Der Fluss fließt südöstlich in die Sahara und durchfließt malerische Schluchten (Gorges du Ziz) in deren Talsohlen Dattelpalmenoasen entstanden. Wir wollen einen Sack voller Kleidung in die Berge zu einem Nomadenbergdorf bringen. Leider haben wir niemanden angetroffen aber dafür einen Eindruck der sehr einfachen Behausung bekommen. Über den Sack Kleidung freut sich dann unser marokkanischer „Freund“.
Südlich des Atlasgebirges bzw. ca. 10 km nördlich von Errachidia wird das Wasser des Oued Ziz im Barrage Al-Hassan Addakhil Staudamm aufgestaut. Der 320 Millionen Kubikmeter fassende Stausee dient nicht zur Energieerzeugung, sondern gewährleistet die Trinkwasserversorgung des Tafilalet und verhindert Überschwemmungen und die damit verbundene Bodenerosion nach seltenen aber heftigen Starkregenfällen.