Das Orakel von Delphi
Auf dem Weg nach Delphi kommen wir an riesigen Baumwollfeldern vorbei und müssen in Millimeterarbeit auf engsten Straßen einen weiteren Baulaster passieren, bis wir endlich am wunderschön gelegenen Delphi Campingplatz ankommen. Wir haben einen hervorragenden Blick auf den größten Olivenhain ganz Griechenlands. Zudem erleben wir hier unsere erste Olivenöl-Probe und werden überzeugt von dem hervorragenden kaltgepressten Olivenöl „mer des oliviers de Delphes“ von Vasilis Kanatas. Sehr empfehlenswert und auch von Deutschland besteht die Möglichkeit seine Produkte zu bestellen unter www.merdesoliviers.com
Am nächsten morgen starten wir mit unseren Fahrrädern zum Orakel von Delphi.
Die Adler des Zeus hatten eindeutig ein gutes Auge für einen besonderen Standort, denn der Legende nach ließ Zeus zwei Adler frei, einen aus dem Osten und einen aus dem Westen und wo sie sich trafen – in Delphi – war der Nabel der Erde. Dieser antike Ort galt seit dem 6. Jahrhundert v.Chr. bis hin zur Römerzeit als die bedeutendste Antike. Sie lockte sowohl alle Anführer als auch Bürger an, ihr berühmtes Orakel in Kriegs- und Staatsfragen zu konsultieren oder die Absolution von ihren Sünden zu erbitten. Die Kulisse ist atemberaubend, denn der Platz liegt an den Hängen des Berges Parnassos und bietet einen weiten Blick auf das Pleistos-Tal bis hin zum Meer. Delphi bietet mehr als nur sein Orakel von Pythia und dem Heiligtum von Apollo. Mit dem Wachstum seiner Bedeutung sammelte sich auch Reichtum an. Die siegreichen Athener, Spartaner, Mazedonier und andere Führer ließen viele Statuen und Denkmäler an diesem Ort für die Geschichte zurück.
Zudem fanden hier auch künstlerische und sportliche Veranstaltungen statt. Neben den olympischen Spielen auch die Panhellenischen und Pythianischen Spiele alle vier Jahre.
Seit 1987 gehören die Ausgrabungen von Delphi zur Liste des Weltkulturerbes der UNESCO.
Die Athener Schatzkammer ist eines der eindrucksvollsten Gebäude auf dem Gelände. Es ist die am besten erhaltene Schatzkammer mit den Denkmälern und Geschenken der siegreichen Stadtstaaten.
Der Tempel des Apollo lässt trotz der sechs zerbrochenen dorischen Säulen die Pracht und Atmosphäre erahnen, welche aus dem 4. Jhd. v. Chr. stammen, jedoch auf den Überresten früherer Tempel aus dem 7. Jhd. v. Chr. erbaut wurde. Hier lieferte Pythia die Prophezeiungen von Apollo. Wir versuchten auch vergeblich eine Wahrsagung zu hören😉
Das antike Theater aus dem 4. Jhd. v. Chr. überblickt das gesamte Gelände mit dem Tal der Olivenbäume. Auch Granatäpfel geben einen schönen Blick auf dieses hervorragend akustisch gebaute Theater wider. Hier konnten bis zu 5.000 Personen untergebrachte werden. Es wird auch heute noch genutzt, um Theaterstücke zu inszenieren.
Das Stadion oberhalb des Theaters besitzt Platz für rund 6.500 Zuschauer. Hier fanden neben den sportlichen Spielen auch Musik-Festivals statt.
Wir nehmen uns auch Zeit für das archäologische Museum mit seinen 14 Räumen. Wir können unter anderem die wunderschön erhaltene Bronzestatue des Wagenlenkers, die große Sphynx von Naxos oder den Nabel der Erde in einem relativ leeren Museum bestaunen.
Etwas abseits und wesentlich tiefer unterhalb des Ausgrabungsgeländes liegt das Heiligtum der Athena Pronaia, der „Athena vor dem Tempel“. Sie war die Halbschwester Apollons und wurde verehrt als Tempelhüterin und Göttin.