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Monodendri und die Vicos-Schlucht

Von Igoumenitsa fahren wir in die Vikos- Schlucht, sie befindet sich im nordwestlichen Epirus in Griechenland im Pindos- Gebirge und wird als tiefste Schlucht der Welt bezeichnet. Sie hat es mit ihren 1000 Metern Tiefe sogar ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft. Einzigartig ist das Verhältnis zwischen der größten Tiefe und der geringsten Breite.

Dabei passieren wir auch ein Denkmal der Zagori-Frauen. Das ca. 6 m hohe Denkmal erinnert an die mutigen Frauen von Zagori, die während der italienischen Invasion 1940 aktiv am Krieg teilnahmen und die griechischen Streitkräfte mit Munition und Nahrung versorgten. Von diesem imposanten Hügel hat man einen guten Blick auf das Pindos- Gebirge.

Weiter geht es nach Monodendri, ein Zagori-Dorf auf 1060 m Höhe und ebenso wie Vikos ein Ausgangsort für Wanderungen in die Vicos-Schlucht ist. Es ist ein sehr schöner Ort mit feudalen Herrenhäusern, einer Steinkirche, einem großen Dorfplatz mit riesiger schattenspendender Platane. Die Gassen sind steingepflastert und dabei sind Türen und Tore sowie deren besonderen Türverschläge reizvolle Fotomotive für uns.

Viele der alten Häuser und Innenhöfe sind auf Initiative der Bevölkerung renoviert und modernisiert worden und stehen als Ferienwohnungen zur Verfügung. Es ist ein ruhiger Ort in Abgeschiedenheit mit erholsamen Wandermöglichkeiten in der atemberaubenden Natur. Wir nutzen diese Touren gerne um die Natur ganz und gar aufzunehmen.

Auch das Kloster Paraskevi ist von Monodendri aus gut zu erreichen und sehr lohnenswert. „Agios Paraskevi“ wurde 1400 erbaut und klebt förmlich wie ein Vogelnest am steilen Abhang der Vicos-Schlucht. Ein Mönch malt täglich von Hand Ikonentafeln die im Atelier ausgestellt sind und erworben werden können. Auch wir treffen ihn an und entdecken eine Ikone mit den Kipi -Steinbücken, die an unserer Emma -Tür einen Platz findet.

Eine ruhige und friedliche Atmosphäre empfängt uns an diesem wunderbaren Ort. Wir genießen den Ausblick und die Ausstrahlungskraft des Klosters.

Von Oxia einem Aussichtsplatz in 400 m Höhe hat man in beide Schluchten einen spektakulären Blick. Wir genießen das Farbenspiel der Wolken über den Schluchten mit der untergehenden Sonne.

Auf dem Weg nach Monodendri entdecken wir beim Vorbeifahren interessante Felsformationen mit  gut sichtbaren Steinschichten und einem imposanten Blick auf den Vikos-Aoòs Nationalpark.

Wir wandern von Monodendri 22km durch die Schlucht nach Vikos. Die Tour führt uns im satten Grün des Flussbetts ziemlich sportlich über Geröllfelsen, da im Sommer der Fluss ausgetrocknet ist. Es fließt der Vikos durch die Schlucht und verbindet sich mit anderen Quellflüssen zum Voidomatis am nördlichen Ausgang. Einen kleinen aufgestauten Gumpen finden wir zur Abkühlung mit einem kräftigen durchdringenden türkisgrünem Farbenspiel. Doch mächtiges Gewittergrollen über uns verkürzt uns die Zeit am Gumpen.

Wir kommen nach 22 km und 1500 m Höhenunterschieden mit müden Beinen in einem regennassen Vikos an. Von einem Regenschauer hatten wir in der Schlucht selbst nichts bemerkt. Dort chartern wir einen Fahrer, der uns mit seinem Auto von Vikos zurück nach Monodendri bringt, da es keine andere Möglichkeit für uns gibt. Durch Corona und dem damit verbundenen Touristeneinbruch wurden die Busse abgezogen. Die Serpentinenfahrt dauert tatsächlich  1 ¼ Stunden und wir gewinnen weitere Eindrücke in dieser besonderen Gebirgswelt.