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Hola, miteinander, wir sind nun in Mexiko und starten im Norden unsere ersten Eindrücke einer für uns neuen Welt. Vor unserem gewählten Grenzübergang warnt zwar das Auswärtige Amt doch wir entscheiden uns auf Grund der Nähe und fahren mit gemischten Gefühlen darauf zu. Sehr freundliche Grenzbeamte ermöglichen uns trotz unserem Fauxpas mit der Kamera einen guten Start in ihrem Land. In Matamoros kümmern wir uns um Pesos, Lebensmittel und Sim-Karte, bevor wir auf der mexikanischen Bundesstraße in die Berge zu den Wasserfällen „Cola de Caballo“ in Richtung Monterrey aufbrechen. Unsere erste Nacht verbringen wir neben der Mex in der Nähe einer Zahlstation, da fühlen wir uns vorerst sicher, auch wenn es extrem laut ist. Die LKWs sind hier mit ihren fehlenden Schalldämpfern eine durchdringende Geräuschkulisse, vor allem mit ihren dröhnenden Motorbremsen an der Zahlstelle. Willkommen in Mexiko! 

Hola, everyone, we are now in Mexico and are starting our first impressions of a world that is new to us in the north. The Foreign Office warns of our chosen border crossing, but we decide because of the proximity and drive towards it with mixed feelings. Despite our faux pas with the camera, very friendly border officials enable us to get off to a good start in their country. In Matamoros we take care of pesos, groceries and sim card before we head up the mountains to the waterfalls „Cola de Caballo“ towards Monterrey on the Mexican federal highway. We spend our first night next to the Mex near a payment station, so we feel safe there for the time being, even if it is extremely loud. The trucks here, with their lack of mufflers, are a penetrating noise, especially with their pounding engine brakes at the toll booth. Welcome to Mexico!

Am Pferdeschwanz Wasserfall treffen wir Michi und Flo, ebenso Weltenbummler mit Sam unterwegs. Es ist einfach schön, sich nach Cape Breton (Nova Scotia/Kanada) ganz zu Beginn unserer Reise und nach 4 Monaten wieder zu sehen. Wir haben uns so viel zu erzählen, tauschen unsere Erfahrungen aus und genießen zwei wunderbare Tage zusammen. Gemeinsam laufen wir zu den Cascadas Cola de Caballo. Ein 25m hoher Wasserfall erinnert an einen Pferdeschwanz, weshalb er diesen Namen trägt. Das naheliegende Dorf stellt überwiegend Tischlerarbeiten her.

At the Ponytail Waterfall we meet Michi and Flo, who are also globetrotters with Sam. It’s just nice to see you again after Cape Breton (Nova Scotia/Canada) at the very beginning of our trip and after 4 months. We have so much to tell each other, share our experiences and enjoy two wonderful days together. Together we walk to the Cascadas Cola de Caballo. A 25m high waterfall resembles a ponytail, hence its name. The nearby village mainly produces woodwork.

Für den nächsten Tag planen wir einen Ausflug in die beeindruckenden grünen Berge des Cumbres de Monterrey, 20km südwestlich in den Parque Ecologico de Chipinique.

Uns erwarten grüne zerklüftete Berge und der Park präsentiert sich uns mit seinen Tälern, Schluchten, Gipfeln und abwechslungsreichen Kiefern-Eichen-Wäldern. Mit unserer Emma benötigen wir auf diesem Slalomaufstieg oft die komplette Straßenbreite, die Äste der Bäume hängen weit herunter und sie schiebt sich unter ihnen durch und lässt die herabhängenden Zweige ächzend an sich abstreifen. Wir sind zum wiederholten Mal dankbar an unserem Astabweiser.

Tatsächlich ist die Wanderung auf den Berg „El M“, dem Wahrzeichen des Parks gesperrt. Doch auch andere Wanderwege ermöglichen uns Ausblicke auf die wunderschönen Berge mit ihren Weißwedelhirschen, Nasenbären und einigen der 120 Vogelarten und 170 Schmetterlingsarten, die hier anscheinend vorkommen. Der Duft dieses Waldes ist so intensiv, dass wir uns wie in einem Kräutergarten fühlen. Wir kommen an einem „Lost Place“, einer Hausruine von General Juan Andreu Almazan vorbei und lassen diese eindrücklichen Bilder auf uns wirken. Inmitten des Waldes wirkt dieses Haus geheimnisvoll und wir knipsen munter drauf los😉.

For the next day we plan a trip to the impressive green mountains of the Cumbres de Monterrey, 20km southwest in the Parque Ecologico de Chipinique.

Green, rugged mountains await us and the park presents itself to us with its valleys, gorges, peaks and varied pine and oak forests. With our Emma we often need the full width of the street on this slalom climb, the branches of the trees hang far down and she pushes through under them and lets the hanging branches scrape at her with a groan. Once again we are grateful for our branch deflector.

In fact, the hike to the mountain „El M“, the symbol of the park, is closed. But other trails also allow us views of the beautiful mountains with their white-tailed deer, coatis and some of the 120 species of birds and 170 species of butterflies that appear to be found here. The scent of this forest is so intense that we feel like we are in a herb garden. We pass a „Lost Place“, a ruined house of General Juan Andreu Almazan and let these impressive pictures work their magic on us. In the middle of the forest, this house seems mysterious and we happily take pictures 😉.

Durch laute Rufen werden wir auf einen Nasenbären aufmerksam gemacht. Er versucht doch tatsächlich ziemlich dreist einer mexikanischen Familie beim Picknick einen Leckerbissen zu entreißen. Dabei lässt er sich keineswegs vertreiben, sondern nimmt sich eine Tasche, durchstöbert sie gierig, steigt auf Bänke und den Tisch, tapst auf allem herum und greift sich das beste Sandwich samt Papier. Damit zieht er sich zum gemütlichen Fraß zurück. Sein Fauchen und die hungrige Gier lassen die mexikanische Familie schnell Abstand von ihm nehmen. Wir beobachten diese Szene und haben Gelegenheit dem Nasenbären sehr nah zu sein. Nachdem er das Sandwich vertilgt hat kommt er auf uns zu und möchte mehr. Das lässt uns dann doch schnell zu unseren Fahrzeugen zurückkehren, denn sein Hunger scheint unstillbar und wer weiß, was er noch so alles im Schilde führt.

Loud calls draw our attention to a coati. In fact, he’s trying quite boldly to snatch a treat from a Mexican family at a picnic. He doesn’t let himself be driven away, but takes a bag, greedily rummages through it, climbs onto benches and the table, gropes around on everything and grabs the best sandwich including paper. With that, he retreats to a leisurely meal. His hissing and hungry greed quickly make the Mexican family distance themselves from him. We observe this scene and have the opportunity to be very close to the coati. After devouring the sandwich, he comes up to us and wants more. That lets us quickly return to our vehicles, because his hunger seems insatiable and who knows what else he has up his sleeve.

Gemeinsam fahren wir durch die Rushhour in Monterrey, diese Stadt mit ihren 1,2 Millionen und im Ballungsraum sogar 4,6 Millionen Einwohnern zum La Boca See. Die City scheint in einem Dauersmog zu liegen, auch strahlender Sonnenschein lässt die Luft sehr staubig erscheinen. Die Blechlawine in diesem Ballungsraum ist überbordend und zäh.  Endlich erreichen wir den See und lassen uns dort zum Abschied mexikanische Gerichte schmecken. Am nächsten Tag trennen sich unsere Wege, denn unsere Fahrt geht in den Norden nach Hidalgo, Potrero Chico.

Together we drive through the rush hour in Monterrey, this city with its 1.2 million and in the metropolitan area even 4.6 million inhabitants to La Boca Lake. The city seems to be in a permanent smog, even bright sunshine makes the air appear very dusty. The sheet metal avalanche in this metropolitan area is exuberant and tough. Finally we reach the lake and enjoy Mexican dishes as a farewell. The next day we part ways, because our journey goes north to Hidalgo, Potrero Chico.

Das bedeutet noch einmal durch die Stadt, doch zum Glück recht früh am Morgen und mit weniger Verkehr, vorbei an Gärtnereien mit herrlichen Weihnachtssternen. Was wir auch bis dato nicht wussten: diese schöne Pflanze kommt ursprünglich aus Mexiko. Sie hat sich bis nach Europa und Asien verbreitet. 1804 hat der Naturforscher Alexander von Humboldt diese Pflanze nach Europa gebracht. Eine echte Bereicherung!

Wir freuen uns darüber, dass wir so flott durch die Metropole kommen, bis uns plötzlich ein Polizeimotorrad zum Anhalten zwingt. Das wird wohl nur eine normale Kontrolle sein, doch der ernste Polizist möchte uns eine Strafe von tatsächlich 400 € aufbrummen. Wir sind seiner Meinung nach auf einer falschen Straße gefahren und unsere Versuche ihm klarzumachen, dass wir ein „Casa Mobil“ , ein rollendes Haus fahren und auch kein Verbotsschild gesehen haben, stößt bei ihm auf taube Ohren. Er kann uns gerne zeigen, wo wir fahren dürfen, doch das interessiert ihn nicht. Wir sind gerade dabei unseren Führerschein zu zücken, als plötzlich neben uns ein sehr sympathisches Pärchen auf Englisch ihre Hilfe anbietet. Nancy und Esli haben auf gegenüber liegender Straßenseite erkannt, dass wir mit der Polizei ein Problem zu lösen haben. Mit Engelszungen reden sie auf den Polizisten ein und erreichen tatsächlich, dass wir ohne Kosten davonkommen. Sie bieten uns sogar an Vorauszufahren, damit wir die Stadt auf erlaubten Wegen verlassen können. Als Dank laden wir die zwei supernetten „Amigos“ zum Mittagessen ein… damit beginnt eine wunderbare Freundschaft.

That means again through the city, but fortunately quite early in the morning and with less traffic, past nurseries with beautiful poinsettias. What we didn’t know until now: this beautiful plant originally comes from Mexico. It has spread to Europe and Asia. In 1804 the natural scientist Alexander von Humboldt brought this plant to Europe. A real asset!

We are happy that we can get through the metropolis so quickly, until a police motorcycle suddenly forces us to stop. This will probably only be a normal check, but the serious policeman wants to fine us a fine of actually 400 €. In his opinion, we were driving on the wrong road and our attempts to explain to him that we were driving a „Casa Mobil“ a rolling house and that we hadn’t seen a prohibition sign fell on deaf ears. He’s happy to show us where we can drive, but that doesn’t interest him. We are just about to pull out our driver’s license when suddenly a very friendly couple next to us offers their help in English. Nancy and Esli across the street realized that we had a problem to solve with the police. They talk to the policeman with angelic tongues and actually get us off without any costs. They even offer to drive ahead so we can get out of town on permitted routes. As a thank you, we invite the two super nice „amigos“ to lunch… that’s the beginning of a wonderful friendship.

Wir verabreden uns am nächsten Tag zu einer gemeinsamen Wanderung in die Berge, Cierra la Marta. Dieser Tag bleibt uns auch für immer in Erinnerung, danke Nancy und Esli für eure Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Muchas Gracias Nancy y Esli por su ayuda y amistad!

Das ist auch Mexiko!!!

We arrange to meet up the next day for a hike together in the mountains, Cierra la Marta. We will remember this day forever, thank you Nancy and Esli for your helpfulness and friendship. Muchas Gracias Nancy y Esli por su ayuda y amistad!

This is Mexico too!!!

Im Nationalpark Potrero Chico dürfen wir im Hof eines Hotels umsonst stehen. Wir fühlen uns sehr sicher und mit den Bergen ringsherum fast wie in der Schweiz. Auch die Wolkendecke reißt auf und wir können den El Toro besteigen. Das ist die bisher größte Herausforderung unserer bisherigen Wanderungen auf der Nordamerikareise. 7 km bis zum Gipfel hören sich zwar nicht lang an, doch der Aufstieg birgt 1000 mexikanische Höhenmeter… überall befinden sich Kakteen aller Art, reich an Größe und Anzahl. Wir müssen beim Klettern ganz exakt die Steine und Spalten abscannen, damit wir in keine Spitzen greifen oder gar auf eine Klapperschlange treten. Trotzdem bleiben einige Stacheln als Andenken zurück. Mit einem sagenhaften Rundumblick werden wir für die Anstrengung entlohnt. Auch auf dieser Höhe von 1600 Metern wachsen auf puren Felsen Palmen. Diese Tour hat sich definitiv gelohnt. Erfüllt und müde kehren wir zu unserer Emma zurück. 

In the Potrero Chico National Park we are allowed to stand in the yard of a hotel for free. We feel very safe and almost like in Switzerland with the mountains all around. The cloud cover also breaks up and we can climb El Toro. This is the biggest challenge of our previous hikes on the North America trip. 7 km to the summit doesn’t sound long, but the ascent involves 1000 Mexican meters in altitude… There are all kinds of cacti everywhere, rich in size and number. When climbing, we have to scan the stones and crevices very precisely so that we don’t grab a point or even step on a rattlesnake. Even so, some spikes remain as souvenirs. We are rewarded for the effort with a fabulous all-round view. Even at this altitude of 1600 meters, palm trees grow on pure rocks. This tour was definitely worth it. Fulfilled and tired we return to our Emma.

Wir reisen am nächsten Tag ab und können das Hotel mit Campingmöglichkeit „Lemuria“ sehr empfehlen. Der Besitzer ist total nett und in der Bar gibt es fast jeden Abend abwechslungsreiche Unterhaltung für die Kletterer und andere Besucher in dieser Region.

We leave the next day and can highly recommend the hotel with camping facilities „Lemuria“. The owner is super nice and the bar has varied entertainment almost every night for the climbers and other visitors to the region.                                                     

Aufgrund der Sicherheitslage lassen wir Creel und die Barranca del Cobre (Kupferschlucht) im nordwesten Mexikos außen vor. Dafür besuchen wir die heißen Mineralquellen in Cuatro Cienegas. Auf der Fahrt fallen uns sehr viele Militärfahrzeuge auf und wir werden auch mehrmals von stark bewaffneten und vermummten schwarz gekleideten Militärs angehalten. Sie kontrollieren unsere Papiere und erkundigen sich nach unserem Zielort. In dieser Gegend zeigt sich ihre vermehrte Präsenz um Sicherheit zu gewährleisten die durch die Kartellbandenkriege gefährdet ist. Es fällt uns schwer, uns an die stark bewaffneten Polizisten zu gewöhnen. Bevorzugt übernachten wir lieber auf bewachten Campingplätzen oder Haciendas und fahren die kostenpflichtigen und für mexikanische Verhältnisse recht teuren Autobahnen.

Due to the security situation, we’re leaving out Creel and the Barranca del Cobre (Copper Canyon) in northwestern Mexico. For this we visit the hot mineral springs in Cuatro Cienegas. On the way we notice a lot of military vehicles and we are stopped several times by heavily armed and hooded military officers dressed in black. They check our papers and inquire about our destination. This area shows their increased presence to ensure security threatened by the cartel gang wars. We find it difficult to get used to the heavily armed police officers. We prefer to stay overnight on guarded campgrounds or haciendas and drive on the paid highways, which are quite expensive by Mexican standards.

Cuatro Cienegas ist auch als Pueblo Magico (magische Stadt) ausgezeichnet. Dieses Programm in Mexiko ermöglicht seit 2001, das historische Mexiko zu erhalten und eine touristische Infrastruktur auch in ländlichen Gebieten auszubauen. Natürliche Schönheit, kultureller und historischer Reichtum, Folklore, Kunsthandwerk und traditionelle Küche sind dabei wichtige Aspekte um die Besucher mit besonderem Flair zu beeindrucken. Bis 2020 dürfen sich 132 Orte mit der Auszeichnung Pueblo Magico schmücken. Die lokalen Bürger sind ebenso dafür verantwortliche das „magische“ Ansehen der Stadt aufrechtzuerhalten. Auch Cuatro Cienegas erkunden wir zu Fuß und fühlen das Flair des kleinen Bergdorfes bei untergehender Sonne. Die Weinbauern haben herrliche Weinfässer, doch der rote Tropfen entspricht leider nicht ganz unserem Geschmack.

Cuatro Cienegas is also known as Pueblo Magico (Magic City). Since 2001, this program in Mexico has made it possible to preserve historic Mexico and to develop a tourism infrastructure in rural areas as well. Natural beauty, cultural and historical wealth, folklore, handicrafts and traditional cuisine are important aspects to impress visitors with a special flair. By 2020, 132 locations may adorn themselves with the Pueblo Magico award. Local citizens are also responsible for maintaining the city’s „magical“ reputation. We also explore Cuatro Cienegas on foot and feel the flair of the small mountain village in the setting sun. The winegrowers have wonderful wine barrels, but unfortunately the red drop is not quite to our liking.

In diesem Wüstengebiet verbergen sich noch andere herrliche Sehenswürdigkeiten. Hier blubbern hunderte von Mineralquellen aus dem Boden, um kristalline Becken, Lagunen, Flüsse und Salzsümpfe auszubilden. Eine besondere Landschaft präsentiert sich uns und ermöglicht in den frühen Morgenstunden das kennenlernen einiger Weichschildkröten. Diese Wassertiere besitzen einen lederartigen und biegsamen Panzer, der Hals ist außerordentlich lang und der verlängerte Kopf läuft zu einem Rüssel aus. Ein sehr interessantes und dazu noch ziemlich neugieriges Tier, welches sogar eigenständig auf Armeslänge in unsere Nähe kommt. Wir halten den nötigen Abstand und das ist gut, denn wie wir erfahren, kann sie kräftig zuschnappen.

There are other wonderful sights hidden in this desert area. Here, hundreds of mineral springs bubble up from the ground to form crystalline pools, lagoons, rivers and salt marshes. A special landscape presents itself to us and allows us to get to know some softshell turtles in the early morning hours. These aquatic animals have a leathery and flexible carapace, the neck is extraordinarily long and the elongated head ends in a trunk. A very interesting and also quite curious animal, which even comes close to us at arm’s length on its own. We keep the necessary distance and that’s good because, as we learn, she can snap hard.

In dieser Gegend gibt es auch weiße Dünen, diese bilden sich durch den Quarzsand der aus den Becken des Mezquites Flusstals meist in den Westen geblasen werden. Die Quarzsanddünen von Yeso erreichen wir nach einer 5 km langen dreidimensionalen Schotterpiste mit gewaltigen Löchern und Furchen. Oft wundern wir uns, dass sich doch die Sachen in unserem kleinen „Reich“ noch an Ort und Stelle befinden, aber manchmal hat sich auch ein Pushlock geöffnet und das Schrankinnere verteilt sich kreuz und quer in der Emma. Dieses Mal haben wir jedoch Glück!

Wir ziehen die Schuhe aus um dieses Naturwunder zu schonen. Erstaunlicherweise fühlt sich der Quarzsand hier in der heißen Wüste sehr kühl und angenehm an. Inmitten der Wüsten- und Kakteenlandschaft schmiegen sich weiße Dünen mit kleinen Hügeln, gespickt mit Yuccapalmen und Grasbüschel fast wie eine Mondlandschaft ins Tal. Unterschiedliche Spuren beweisen eine Tierwelt, die sich auch hier heimisch fühlt. Diese Welt wirkt der Landschaft drumherum entrückt. Schön, dass wir dies erleben dürfen.

There are also white dunes in this area, formed by the quartz sand blown mostly to the west from the basins of the Mezquites River valley. We reach the quartz sand dunes of Yeso after a 5 km long three-dimensional gravel road with huge holes and furrows. We are often surprised that the things in our little „realm“ are still in the same place, but sometimes a pushlock has opened and the inside of the cupboard is distributed all over Emma. This time, however, we are lucky!

We take off our shoes to protect this natural wonder. Amazingly, the quartz sand feels very cool and comfortable here in the hot desert. In the middle of the desert and cactus landscape, white dunes with small hills, dotted with yucca palms and tufts of grass nestle in the valley almost like a lunar landscape. Different traces prove an animal world that also feels at home here. This world seems removed from the landscape around it. Nice that we can experience this.

Durch die Empfehlung von Esli fahren wir zu den Dünen von Bilbao. Es ist ein Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 16.000qm und davon sind 20 Prozent für Touristen geöffnet. Viele kommen gerne her zum Sandboarden, wir genießen jedoch die absolute Einsamkeit und Wanderungen über die grandiose Dünenlandschaft.

Die Fahrt über das 2000 m hohe Gebirge Cerra el Centinela nach Durango präsentieren uns Ausblicke auf Schluchten und Felsformationen. Die An- und Abstiege haben es in sich und es werden nicht umsonst extra Notbrems-Rampen für versagende LKW-Bremsen angelegt, die „rampa de frenado“.

Through the recommendation of Esli we go to the Dunes of Bilbao. It is a nature reserve covering an area of ​​16,000 square meters, of which 20 percent is open to tourists. Many like to come here to sandboard, but we enjoy the absolute solitude and hikes over the magnificent dune landscape.

The drive over the 2000 m high Cerra el Centinela mountains to Durango presents us with views of gorges and rock formations. The ascents and descents are tough and it is not for nothing that extra emergency braking ramps are installed for failing truck brakes, the „rampa de frenado“.

Wir kommen nachmittags in Durango an und können in der Nähe des Stadtparks stehen. Die Stadt ist in Weihnachtsstimmung und wir bekommen nun auch das Gefühl über einen Weihnachtsmarkt zu schlendern. Den Glühwein gibt es zwar nicht doch süßes Gebäck, Mais, Tacos und vieles mehr lassen Gelüste stillen. Es ist Wochenende, die Stadt ist voller Leben, buntes Kunsthandwerk, Lederwaren, warme Ponchos und typische Hüte sind hier zu finden. Dazu die Barockgebäude im historischen Zentrum der Stadt, die wunderschön beleuchtet sowie mit reichlich Weihnachtsschmuck und Krippe dekoriert sind, versetzen auch uns in vorweihnachtliche Stimmung. Esli, deine Geburtsstadt ist total schön und vielen Dank für den Tipp. (Esli tu ciudad natal es realmente hermosa y muchas gracias por el consejo.)

We arrive in Durango in the afternoon and can stand near the city park. The city is in the Christmas mood and we now get the feeling of strolling through a Christmas market. There is no mulled wine, but sweet pastries, corn, tacos and much more can satisfy cravings. It’s the weekend, the city is full of life, colorful handicrafts, leather goods, warm ponchos and typical hats can be found here. In addition, the baroque buildings in the historic center of the city, which are beautifully illuminated and decorated with plenty of Christmas decorations and a nativity scene, also put us in the pre-Christmas mood. Esli, your home town is absolutely beautiful and thank you for the tip. (Esli tu ciudad natal es realmente hermosa y muchas gracias por el consejo.)

Über das „Sierra Madre Occidental“ auf 2740m Höhe führt es uns weiter nach Mazatlan, an der Westküste Mexikos. Unser Ziel ist es eine Fähre zu buchen, und das ist ziemlich spannend, denn die online Buchungsversuche ergeben permanent: Fährverbindungen eingestellt. Vermutlich gibt es niemanden, der diese Seite pflegt, denn wir können tatsächlich problemlos eine Fähre nach La Paz auf der Baja California Sur buchen. Also vor Ort sieht die Sache dann doch ganz anders aus. Geht doch!!!

Via the „Sierra Madre Occidental“ at 2740m altitude, we continue to Mazatlan, on the west coast of Mexico. Our goal is to book a ferry, and that’s pretty exciting, because the online booking attempts constantly result in: Ferry connections suspended. There is probably no one maintaining this page as we can actually book a ferry to La Paz on the Baja California Sur easily. So on the ground, things look very different. Go then!!!

Nun haben wir 12 Tage Zeit, unseren Wunsch zu erfüllen und die Monarchfalter in den Bergen von Michoacan aufzusuchen. Den nächsten Winter verbringen wir bei unserer Familie und unseren Freunden in der Heimat, darum sehen wir nur dieses Jahr die Möglichkeit, die Ansammlung der Monarchfalter zu erleben.

In Teacapan am Pazifikstrand tanken wir Sonne und beobachten ihren Untergang, genießen Strandspaziergänge und den herrlichen Pazifik, bevor wir die große Tour starten. Dieses wunderschön gepflegte Hotel mit seinen Bungalows, einem RV Park und einem Pool haben ein besonderes Flair.

Now we have 12 days to fulfill our wish and visit the monarch butterflies in the mountains of Michoacan. We’ll be spending next winter with family and friends back home, so this year is the only time we see the opportunity to witness the monarch butterfly aggregation.

In Teacapan on the Pacific Beach we soak up the sun and watch the sun go down, enjoy walks on the beach and the beautiful Pacific Ocean before we start the big tour. This beautifully maintained hotel with its bungalows, an RV park and a pool has a special flair.

Eigentlich wollen wir in Tequila eine Tour auf die Felder und Destillerien buchen, doch mit Schrecken stellen wir fest: der Tankdeckel fehlt! Der muss beim letzten Tanken vergessen worden sein. Dumm gelaufen. Wir suchen in der nächsten großen Stadt Guadalajara einen LKW- Ersatzteilhandel auf und stellen weiter fest: Unseren europäischen Tankdeckel gibt es hier nicht. Pech gehabt! Doch wir sind in Mexiko und es gibt für alles eine Lösung. Tatsächlich wird in einer kleinen mechanischen Fertigung aus einem verrosteten 30mm dicken Stahlblech ein Scheibe herausgebrannt. Daraus ist dann in 2 ½ Stunden ohne Zeichnung ein Tankdeckel, passend für unseren Tankstutzen gefertigt worden. Dieses kreative Provisorium wird in langer Erinnerung bleiben. Top Arbeit!

Wir möchten nun schnell heraus aus dieser Großstadt und dann hält uns schon wieder ein Polizeiwagen an. Diesmal zieht mein Satz nicht: „Ich habe Freunde in Monterrey, ich kann sie anrufen.“ Die zwei Polizisten bejahen den Anruf und unsere gute Freundin Nancy erzählt die Tankdeckel-Geschichte auf mexikanische Weise und so, dass wir wieder mit ihrer Engelszunge aus der Strafe herausschlittern. Nun orientieren wir uns in Großstädten an den anderen LKWs, denn die Verbotsschilder sind für uns irgendwie schwer zu erkennen. Danke Nancy, du bist unser rettender Engel. „Gracias Nancy, eres nuestro angel“.

We actually want to book a tour of the fields and distilleries in Tequila, but we are horrified to discover that the gas cap is missing! It must have been forgotten the last time you filled up. Gone stupid. We look for a truck parts store in the next big city of Guadalajara and find out that our European fuel filler cap is not available here. Bad luck! But we are in Mexico and there is a solution for everything. In fact, a disc is burned out of a rusted 30mm thick sheet of steel in a small mechanical production facility. From this, a tank cap suitable for our tank nozzle was made in 2 ½ hours without a drawing. This creative makeshift will be remembered for a long time. Top work!

We want to get out of this big city quickly and then a police car stops us again. This time my sentence doesn’t work: „I have friends in Monterrey, I can call them.“ The two police officers answer in the affirmative and our good friend Nancy tells the gas cap story in a Mexican way and in such a way that we again with her angel tongue out of the punishment slide out. Now we orientate ourselves in big cities on the other trucks, because the prohibition signs are somehow difficult for us to recognize. Thank you Nancy, you are our saving angel. „Gracias Nancy, eres nuestro angel“

Wusstet ihr, dass Monarch Schmetterlinge tatsächlich eine Reise von über 4800 km bis nach Mexico machen. Also wenn man als Monarchfalter auf die Welt kommt, dann bitte im September, denn diese leben bis zu 8 Monate während die Monarchfalter die im Sommer schlüpfen nur 1 Monat leben. Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden starten die Schmetterlinge im September ihre große Reise von Kanada nach Zentralmexiko, welches sie im November/Dezember erreichen. In den Bergen nordwestlich von Mexiko-City überwintern die Monarchfalter und suchen sich im Frühjahr, wenn die Tage wieder wärmer werden einen Partner. Dieselben Schmetterlinge starten dann in den Süden der USA und legen dort auf der Suche nach Wolfsmilch- Gewächsen ihre Eier ab, bevor sie sterben. Nun kommt die nächste Generation zum Tragen, sie benötigen einen Monat zur Reifung, bevor sie die Reise in den Norden fortsetzen können. Es sind 2-4 Generationen während des Sommers um die Strecke in die Region der großen Seen zu bewältigen, abhängig von den Wetterkonditionen. Absolut verblüffend für uns ist es jedenfalls, dass es ein Monarch-Schmetterling schafft, von September bis April über 6000 km nach Mexiko und in den Süden der USA zu fliegen.

Der Besuch der Sanctuary Mariposa Monarca in Sierra Chincua ist eines unsere Highlights auf der bisherigen Reise. Wir wissen, dass nur von November bis März die Falter in den Wäldern überwintern. Darum haben wir die lange Fahrt dorthin in Kauf genommen. Es hat sich definitiv gelohnt. Es ist ein magischer Platz mit Millionen von Schmetterlingen um uns herum. Der Himmel färbt sich flatternd braun über uns fast wie an einem windigen Herbsttag, Bäume hängen wie Trauben mit Tausenden von Monarchen, wohin das Auge blickt, die Blüten, Blätter- überall Schmetterlinge. Wir sind so beeindruckt und berührt von diesem Wunder der Natur, da fehlen einfach die passenden Worte. Es ist Gänsehautkino, unvergesslich!!!

Did you know that monarch butterflies actually make a journey of over 3000 miles to get to Mexico. So if you are born as a monarch butterfly, then please in September, because they live up to 8 months while the monarch butterflies that hatch in summer only live 1 month. In September, when the days get shorter and the nights colder, the butterflies start their long journey from Canada to central Mexico, which they reach in November/December. In the mountains northwest of Mexico City, monarch butterflies overwinter and seek out a mate in spring when the days warm up. The same butterflies then take off for the southern United States and lay their eggs there in search of spurge plants before dying. Now the next generation comes into play, they need a month to mature before continuing the journey north. It takes 2-4 generations during the summer to make the journey to the Great Lakes region, depending on weather conditions. In any case, it is absolutely amazing to us that a monarch butterfly manages to fly over 6000 km to Mexico and the southern United States from September to April.

Visiting the Sanctuary Mariposa Monarca in Sierra Chincua is one of our highlights on the trip so far. We know that only from November to March is the number of moths in the forests. That’s why we put up with the long drive there. It was definitely worth it. It’s a magical place with millions of butterflies all around us. The sky turns fluttering brown above us almost like on a windy autumn day, trees hang like grapes with thousands of monarchs, everywhere you look, the blossoms, leaves – butterflies everywhere. We are so impressed and touched by this wonder of nature that the right words are simply missing. It’s goosebump cinema, unforgettable!!!

Die Nacht verbringen wir zum ersten Mal mit unserer Emma auf 3200m Höhe mit anderen Overlandern aus Argentinien und Ecuador auf einer Lichtung. Es wird bitterkalt und gemeinsam wärmen wir uns am Feuer und tauschen uns aus. Am Morgen hat dann unsere Emma doch einige Startschwierigkeiten. Kälte und Höhe lassen sie mehrmals husten bevor unsere dicke Emma läuft.

We spend the night for the first time with our Emma at 3200m altitude with other overlanders from Argentina and Ecuador in a clearing. It’s getting bitterly cold and together we warm up by the fire and exchange ideas. In the morning our Emma has some starting problems. Cold and altitude make her cough several times before our fat Emma runs.

Wir besuchen das kleine Bergdorf Angangueo, ebenso ein Pueblo Magico. Dieser Ort bezaubert durch seine Weihnachtsstimmung, fast lebensgroße Tiere aus Kronkorken kreativ gefertigt und seiner neugotischen Kirche gefallen uns ebenso wie die kleinen Eindrücke die wir in das Leben der Menschen gewinnen. Die Steinmetzarbeiten auf dem Weg zurück sprechen uns an, wir halten und fotografieren den Künstler bei der Arbeit. Seine Werke werden von Jose aus einem Klotz und aus seiner Erinnerung herausgehauen. Wow!!!

We visit the small mountain village of Angangueo, also a Pueblo Magico. This place enchants with its Christmas spirit, creatively made almost life-size animals from bottle caps and its neo-Gothic church, as well as the small impressions we gain of people’s lives. The stone carvings on the way back appeal to us, we stop and photograph the artist at work. His works are hewn from a block and from his memory by Jose. Wow!!!

Irgendwie gewinnen wir den Eindruck, dass alle Städte die wir für einen Stopp wählen zu den auserwählten Pueblo Magicos gehören. Jamay gehört auch dazu und hier erleben wir „Weihnachtsfasnet“. Ganz zufällig stolpern wir hinein und hören, erleben die mexikanische Lebensfreude bei einem aufwendigen Weihnachtsumzug. Beschwingt von der Musik schunkeln und winken wir ihnen zu.

Somehow we get the impression that all the cities we choose to stop at belong to the chosen Pueblo Magicos. Jamay is also one of them and here we experience „Christmas carnival“. We stumble in by accident and hear, experience the Mexican joie de vivre at an elaborate Christmas parade. Exhilarated by the music, we sway and wave to them.

Ein weiterer Anlauf nach Tequila. Diesmal zwängen wir uns nicht durch die überaus engen Gassen, sondern dürfen bei Jose Guadalupe vor dem Haus stehen. Wir buchen eine private Tequila- Tour auf seinen Agaven Feldern und erfahren die 9- jährige Wachstumsphase bis zum Bio-Tröpfchen. Wenn es in der Kehle brennt, wurde Chemie und Kunstdünger verwendet. Und der Name Tequila stammt vom Gott des Vulkans in der Nähe Teocali ab.

Another try at tequila. This time we don’t squeeze through the extremely narrow streets, but are allowed to stand in front of Jose Guadalupe’s house. We book a private tequila tour on his agave fields and experience the 9-year growth phase until the organic droplet. If it burns in the throat, chemicals and artificial fertilizers were used. And the name Tequila comes from the god of the volcano near Teocali.

Nach Trubel brauchen wir die Ruhe, und die finden wir laut iOverlander App auf dem Vulkan Cebruco. Doch der holprige Weg ist eng und der Baumwuchs nicht ganz Emma geeignet. Da ein Wenden nicht möglich ist, müssen wir tatkräftig zur Säge greifen. Weiter geht`s!

Unterwegs befreien wir noch eine Kuh, die sich mit ihrem Hinterbein doppelt im Stacheldraht verwickelt hat. Mit beruhigenden Worten können wir sie überzeugen, dass wir es gut mit ihr meinen.

Der Krater des Vulkans ist sehr idyllisch und aus den Erdspalten entweichen Gase. Ein Kuhhirte (Charro) holt seine Kuh mit Kalb ab, da ein Puma in diesem Gebiet unterwegs ist. Wir halten die Augen und Ohren offen, doch alles bleibt ruhig.

After the hustle and bustle, we need some rest, and according to the iOverlander app, we find that on the Cebruco volcano. But the bumpy path is narrow and the trees are not quite suitable for Emma. Since turning is not possible, we have to actively use the saw. Let’s go!

On the way we free a cow whose hind leg has become entangled in the barbed wire twice. With reassuring words we can convince her that we mean well with her.

The crater of the volcano is very idyllic and gases escape from the crevasses. A cowherd (charro) picks up his cow and calf, as a puma is on the move in this area. We keep our eyes and ears open, but everything remains calm.

Wir erreichen den Hafen in Mazatlan und wundern uns wieder über die immense Militärpräsenz. Wie wir später erfahren, war das vermutlich schon die Vorbereitung für die Festnahme des Sohnes vom Drogenboss El Chappo. Zur genau richtigen Zeit verlassen wir den Bundesstaat Sinaloa, denn die Verhaftung hat riesige Straßenkämpfe zur Folge.

Mit der Fähre geht es nun auf die Baja California nach La Paz. Jetzt steht Ruhe am Strand über die Weihnachtsfeiertage an und wir entscheiden uns für einen Campingplatz mit gutem Internet, um mit Familie und Freunde Weihnachtsgrüße austauschen zu können. Ein weiterer Grund ist unser Wasserleck, welches wir in Ruhe beheben können.

In diesem Sinne verabschieden wir uns wieder von euch, bleibt gesund und zuversichtlich bis wir uns wieder mit dem nächsten Blog melden: „Baja California – ein genialer Platz zum Überwintern“.

We reach the port of Mazatlan and are amazed again at the immense military presence. As we learn later, this was probably already the preparation for the arrest of the son of the drug lord El Chappo. At exactly the right time we leave the state of Sinaloa, because the arrest leads to huge street fights.

The ferry is now on the Baja California to La Paz. Now it’s time to relax on the beach over the Christmas holidays and we decide on a campsite with good internet so that we can exchange Christmas greetings with family and friends. Another reason is our water leak, which we can fix in peace. With this in mind, we say goodbye to you again, stay healthy and confident until we report back with the next blog: „Baja California – a brilliant place to spend the winter“.