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Die Leidenschaft auf der Kenai-Halbinsel

Habt ihr schon mal einen Lachs gefangen oder einen wirklich frischen Lachs gegessen? Wir jedenfalls noch nicht, und das möchten wir gerne erleben.

Nun befinden wir uns auf dem Sterling Highway auf der Kenai-Halbinsel. Wir haben Glück und werden von der Sonne begleitet. Entlang am Kenai Fluss treffen wir auf die alaskische Anglerleidenschaft. Mehr als hundert Angler stehen wie Perlen an der Schnur mit Wasserdichten Hosen in der starken Strömung des Kenai und werfen ihre Haken aus, mit der Hoffnung auf einen guten Fang. Ob Königslachs (King Salmon/Chinook), Blaurückenlachs (Red Salmon/Sockey) oder Silberlachs (Silver Salmon /Coho), hier gibt es sie alle. Sie schwimmen aufwärts zu ihren Laichplätzen und an den Ursprung der Flüsse. Es sind die Königslachse, die bis zu 40kg schwer werden können und genau hier in Soldotna wurde so einer gefangen. Der Stolz der Stadt, er ist im Besucherzentrum mit der Originalhaut ausgestellt. Wir erfahren von Pedro, einem Schweizer Amerikaner der die meiste Zeit in Mexiko lebt, wie gefährlich doch auch das Angeln sein kann. Die Strömung ist eine Sache, doch auch der Kampf mit dem schweren Lachs die andere. So mancher hat sich den Haken beim Rausziehen des Lachses ins Gesicht geschleudert. Zudem kommen noch die hungrigen Bären hinzu, und bei vielen Alaskanern steckt die Waffe im Halfter. Pedro hatte großes Anglerglück und schenkt uns tatsächlich einen von seiner Frau Teresa perfekt filetierten Rotlachs. Einfach so😊 Und er schmeckt köstlich!!!

Eines ist Gewiss, auf dem Rückweg statten wir ihnen nochmals einen Besuch ab mit frischem, selbstgebackenem Vollkornbrot.

The passion on the Kenai Peninsula

Have you ever caught a salmon or eaten a really fresh salmon? At least we haven’t yet, and we’d like to experience that.

We are now on the Sterling Highway on the Kenai Peninsula. We are lucky and are accompanied by the sun. Along the Kenai River we meet the Alaskan passion for fishing. More than a hundred anglers stand like pearls on a string in waterproof pants in the Kenai’s strong current, casting their hooks in the hope of a good catch. Whether it’s King Salmon/Chinook, Red Salmon/Sockey or Silver Salmon/Coho, they’re all here. They swim up to their spawning grounds and to the source of rivers. It’s the king salmon that can weigh up to 40kg and one of them was caught right here in Soldotna. The pride of the city, it is on display in the visitor center with its original skin. We learn from Pedro, a Swiss American who lives most of the time in Mexico, how dangerous fishing can be. The current is one thing, but battling the heavy salmon is another. Many a person has thrown the hook in their face while pulling out the salmon. Add to that the hungry bears, and many Alaskans have their guns holstered. Pedro was very lucky to fish and actually gives us a sockeye salmon, perfectly filleted by his wife Teresa. Just like that😊 And it tastes delicious!!!

One thing is certain, on the way back we will pay them another visit with fresh, home-baked wholemeal bread.

Auf der spitzen Landzunge im Pazifik

Homer, dieser Ort hat uns sogleich gefallen. Am westlichsten Ort der Kenai Halbinsel beobachten wir Seeotter am Hafen, jede Menge Weißkopfseeadler und besuchen Linda und John in ihrem originellen selbstgebauten Bus, ihrem Heimat-Domizil mit Blick auf den Hafen. Zudem genießen wir auf der 7km langen schmalen Landzunge Spit die schneebedeckten Berge ringsherum. Homer nennt sich Halibut Fishing Capital of the World, wo beim alljährlichen „Halibut Derby“ bis zu 150 Kilogramm schwere Heilbutte an Bord gezogen werden.

In Homer starten die Fähren auf die 320 km entfernte Kodiak Insel. Wir entscheiden uns für die Überfahrt, denn sie gehört zu einer unserer Wunschorte. Zum ersten Mal erleben wir die Beladung der Fahrzeuge seitlich mit einer Drehbühne. Diese Beladungsweise benötigt viel Zeit und ist erforderlich, weil der Tidenhub hier in Homer bis zu 9 m beträgt. So hat es uns jedenfalls ein Angestellter erklärt. Wir kommen jedenfalls auch mit Emma nach einigen Stunden Verspätung gut auf die Fähre.

On the pointed headland in the Pacific

Homer, we fell in love with this place right away. At the westernmost point of the Kenai Peninsula we spot sea otters at the harbor, lots of bald eagles and visit Linda and John in their original home-built bus, their home with views of the harbour. We also enjoy the snow-covered mountains all around on the 7km long narrow Spit. Homer calls itself the Halibut Fishing Capital of the World, where halibut weighing up to 150 kilograms are pulled on board during the annual „Halibut Derby“.

Ferries depart from Homer to Kodiak Island, 200 miles away. We decide to take the crossing because it is one of our favorite places. For the first time we experience the loading of the vehicles from the side with a revolving platform. This way of loading takes a lot of time and is necessary because the tidal range here in Homer is up to 9 m. At least that’s what an employee explained to us. In any case, we get on the ferry with Emma after a few hours‘ delay.

80 Kilometer vor Ostsibirien

„Die wollen keinen Ärger“ erzählen uns die Bewohner der Kodiak Insel und damit meinen sie die Kodiak-Bären, sowas wie das Wahrzeichen ihrer Insel. Der Lachsfang und die größten Landraubtiere der Welt sind hauptsächlich der Magnet, um diese Regeninsel zu besuchen. Wir sind nun inmitten der größten Bärendichte auf engstem Raum. Auf den Wanderwegen sehen wir ihre frischen Spuren, sie sind da, doch lassen sich nicht blicken. Das Gebüsch ist so hoch und dicht, dass wir sie kaum erahnen können, doch wir sind uns sicher, sie sind da und  beobachten uns. Mit unserem Bärenspray zur Sicherheit ausgestattet erwandern die Pfade auf der Insel und bevorzugen Plätze für Übernachtungen, die auch die Bären lieben. Zudem haben wir unseren Aufenthalt auf dieser grünen Regeninsel verlängert, um zum einen doch noch ein paar Stunden Sonnenstrahlen zu erhaschen (was uns die Wetter-App vortäuschte) und die Insel auch in einem anderen Licht zu erleben und natürlich mit der großen Hoffnung auch nur einen Kodiakbär zu Gesicht zu bekommen. Wenn wir unsere Aufenthaltsdauer erwähnen, zaubern wir ein Lächeln ins Gesicht der Insulaner und sie geben uns ihre Lieblingsplätze als Tipps mit auf den Weg. Sie lieben ihre Insel, und auf die Frage was sie hier oft über 30 Jahre oder ihr Leben lang hält, ist meistens die Antwort: die Natur, die Ruhe und die Freundschaften. Nach ein paar Tagen kennen wir schon einige Kodiakaner, werden zu ihnen nach Hause eingeladen und unterwegs meistens total freundlich gegrüßt sowie auf unsere Emma angesprochen.

Einige Bewohner fahren selbst gerne an die Bären-Plätze um nach ihren Mitbewohnern Ausschau zu halten, für sie ist das „Entspannung“. Obwohl die Bärenpopulation auf der Insel zum Verhältnis der Größe der Insel (3000 Bären auf die Hälfte von Sachsen verteilt)  sehr hoch ist, haben wir ein schlechtes Timing erwischt. Die Lachse sind wetterbedingt später dran, dieses Jahr ist es ein verregneter kalter Sommer und damit kommen auch die Bären später an die Flüsse. Und auch da ist was dran, dass die bis zu 700kg schweren Raubtiere keinen Ärger haben möchten, denn auf unseren über 150 km langen Wanderungen durch die Insel bleibt es beim Spurenlesen.

80 kilometers off East Siberia

„They don’t want any trouble“ tell us the residents of Kodiak Island and by that they mean the Kodiak bears, something like the symbol of their island. Salmon fishing and the world’s largest land predators are the main draws to visit this rainy island. We are now in the middle of the greatest density of bears in a very small space. We see their fresh tracks on the hiking trails, they are there, but they don’t let themselves be seen. The bushes are so high and dense that we can hardly see them, but we are sure they are there and are watching us. Armed with our bear spray for safety, wander the island’s trails and prefer lodging spots that bears love too. In addition, we extended our stay on this green rainy island to catch a few more hours of sunshine (which the weather app pretended to us) and to experience the island in a different light and of course with the great hope of only one to see Kodiak Bear. When we mention our length of stay, we put a smile on the islanders‘ faces and they give us their favorite places as tips to take with them. They love their island, and when asked what keeps them here for more than 30 years or their whole life, the answer is usually: nature, tranquility and friendships. After a few days we already know some Kodiakans, are invited to their homes and are usually greeted in a very friendly way and asked about our Emma.

Some residents like to drive to the Bären-Platzen themselves to look out for their roommates, for them it is „relaxation“. Although the bear population on the island is very high in relation to the size of the island (3000 bears spread over half of Saxony), we got bad timing. The salmon are later due to the weather, this year it is a rainy, cold summer and that means that the bears also come to the rivers later. And there is something to it, too, that the predators, which can weigh up to 700 kg, don’t want any trouble, because on our more than 150 km long hikes through the island, it’s just a matter of reading tracks.

Allerdings üben nicht nur die Bären eine Faszination auf uns aus. Wir beobachten jede Menge Weißkopfseeadler, sie halten sich auch am Hafen auf um vielleicht von der Fischereibeute etwas abzufangen. Auch Wale, Seerobben und Seeotter können wir vom Strand aus entdecken.

Die Natur auf der Kodiak Insel ist wild, das Straßennetz beträgt nur 250 km und die Wanderwege sind relativ unerschlossen, meist Trampelpfade oder nicht gekennzeichnet, also kleine Abenteuer. Es ist meistens bewölkt und wir haben 100 % Chance auf Regen. Tatsächlich durchweicht Nieselregen fast täglich unsere Hosen und Jacken.                                                                                                                                                                                    Besonders in Bann zieht uns der Regenwald im Nordosten der Insel mit seinen dicht bemoosten Bäumen. Wenn sich dann doch die Sonne durch die dichte Wolkendecke durchsetzt, freuen wir uns am Ausblick auf die Küsten und Blütenwelt.

However, it is not just the bears that fascinate us. We observe a lot of bald eagles, they also stay at the harbor to maybe catch some of the fisheries. We can also spot whales, seals and sea otters from the beach.

The nature on Kodiak Island is wild, the road network is only 250 km and the hiking trails are relatively undeveloped, mostly trails or unmarked, so little adventures. It’s mostly cloudy and we have a 100% chance of rain.

In fact, drizzle soaks our trousers and jackets almost every day. The rainforest in the north-east of the island with its densely moss-covered trees fascinates us. When the sun breaks through the dense cloud cover, we look forward to the view of the coast and the world of flowers.

Wir entdecken Zwiebeltürme an der russisch-orthodoxen Kirche und des Priesterseminars und lesen viele russische Straßennamen, ein Andenken an die russische Zeit. 100 Jahre lang gehörte Alaska den Russen, und die westlichste Insel von Alaska liegt nur 80 km von der Küste Ostsibiriens entfernt. 1867 verkauften Sie es für 7,2 Millionen Dollar an die USA. Das war nicht mal fünf Dollar pro qkm für ein Land, das drei Jahrzehnte später einen Gold- und dann einen Öl-Boom erlebte.
Bei strömendem Regen besuchen wir das Kultur Museum der Insel, welches nicht nur die Kolonialgeschichte präsentiert sondern auch die 3 großen Katastrophen der Neuzeit dokumentiert. 1912 ein Vulkanausbruch, der die Insel unter einem halben Meter Asche begrub. 1964 ein Erdbeben mit einer Tsunamiwelle, welche die meisten Häuser zerstörte und 1989 schließlich ein menschengemachtes Übel: die Öl-Flut des auf Grund gelaufenen Tankers „Exxon Valdez“.

Doch am Ende bleibt uns ein anderes Thema nachhaltig in Erinnerung. Das Blutquantum!
Es soll das Maß für das „indigene Blut“ eines Menschen sein und entscheidet oft darüber, ob jemand Anspruch auf die Gesundheitsversorgung und andere notwendige Ressourcen und Vorteile hat. Diese Unterstützung und die Rechte der Menschen werden abhängig vom Blutgehalt gemacht und nicht von Erziehung,  Lebenseinstellung und Wunsch nach einheimischem Lebensgefühl. Traurig aber wahr, es ist die Realität, mit der die Ureinwohner in Kodiak und im ganzen Land heute konfrontiert sind. Wir hoffen, dass die Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Ureinwohnergemeinschaft diese Form der Entscheidung, wer einheimisch ist und wer nicht, zu einer besseren und vor allem zufriedeneren Lösung führen kann.

We discover onion domes at the Russian Orthodox Church and Seminary and read many Russian street names, a souvenir of the Russian times. For 100 years, Alaska belonged to the Russians, and the westernmost island of Alaska is only 80 km from the coast of Eastern Siberia. In 1867 they sold it to the United States for $7.2 million. That was less than $5 per square mile for a country that three decades later experienced a gold boom and then an oil boom.

In the pouring rain we visit the culture museum of the island, which not only presents the colonial history but also documents the 3 major catastrophes of modern times. 1912 a volcanic eruption that buried the island under half a meter of ash. In 1964 an earthquake with a tsunami wave that destroyed most of the houses and finally in 1989 a man-made evil: the oil flood from the tanker „Exxon Valdez“ which ran aground.

But in the end, another topic sticks in our minds. The blood quantum!

It is said to be the measure of a person’s „indigenous blood“ and often determines whether someone is entitled to health care and other necessary resources and benefits. This support and the rights of the people are made dependent on the blood content and not on education, attitude to life and desire for a local attitude to life. Sad but true, it is the reality that indigenous people in Kodiak and across the country are facing today. We hope that the working group of members of the aboriginal community can bring this form of deciding who is indigenous and who is not, to a better and above all happier solution.

Ein bärenstarker Tag

Was für ein Tag, dieser reiht sich in unsere Highlight- Erlebnisse der Reise ein. Schon der Morgen verspricht uns Gutes mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. Wir starten von Soldotna mit einem Wasserflugzeug der Talon Air und das alleine ist schon eine einmalige Besonderheit. Durch die Kufen auf dem Wasser spüren wir kaum, dass wir abheben. Erst der Blick von oben auf den See und die Auenwälder bestätigen uns: wir sind in der Luft. Der Pilot fliegt uns zu den Clark Seen. Wir steigen mit unserem Guide Ralph in ein Motorboot um, an Bord mit dabei sind Stacy und Skyler. Zuerst steuert Ralph einen Wasserlauf an, eine Steintreppe die den Oberen See mit dem Unteren verbindet. Hier versuchen tausende von Lachsen an ihre Laichplätze aufwärts zu schwimmen. Schon entdecken wir einen Braunbären, mit konzentriertem Blick ins Wasser gerichtet und, zack, mit einem Lachs zwischen den Tatzen. Wir lassen uns aufklären, dass Braunbären an der Küste größer sind durch die Eiweißreiche Lachskost als die Grizzly-Bären im Landesinneren.

Jetzt wird es ernst: zum ersten Mal versucht Andy einen Lachs zu angeln. Die Angel ist nur mit einem Bleigewicht und Haken versehen und mit ruckartigem Ziehen wird der Lachs mit dem Haken verkeilt und ans Boot gezogen. Ralph hilft mit dem Kescher nach, den zappelnden glänzenden Fisch an Bord zu bringen. Jeder darf drei Exemplare fangen und wir freuen uns gemeinsam über den ersten selbstgefangenen Rotlachs.

A terrific day

What a day, this is one of our highlight experiences of the trip. The morning already promises us good things with bright blue skies and sunshine. We depart from Soldotna on a Talon Air seaplane and that alone is a unique feature. Due to the runners on the water, we hardly feel that we are taking off. Only the view from above of the lake and the floodplain forests confirm us: we are in the air. The pilot flies us to Clark Lakes. We transfer to a motorboat with our guide Ralph, with Stacy and Skyler on board. First, Ralph heads for a watercourse, a stone stairway that connects the Upper Lake with the Lower Lake. Here thousands of salmon try to swim up to their spawning grounds. We spot a brown bear, staring intently into the water and, bang, with a salmon between its paws. We are informed that brown bears on the coast are larger than grizzly bears inland because of the protein-rich salmon diet.

Now it’s getting serious: Andy is trying to catch a salmon for the first time. The rod is only provided with a lead weight and hook and with a jerky pull the salmon is wedged with the hook and pulled to the boat. Ralph helps with the landing net to bring the wriggling shiny fish on board. Everyone can catch three specimens and we are happy together about the first self-caught sockeye salmon.

Zeitgleich kommen immer mehr Braunbären aus den Gebüschen zur Wassertreppe und fressen sich ihren notwendigen Speck für den Winterschlaf an. So ein ausgewachsener Braunbär benötigt bis zu 50kg Lachs am Tag, unglaublich. Ein Genuss, sie dabei in nur 15-20 m Entfernung sicher vom Boot beobachten zu können. Sie registrieren uns zwar, doch der Drang nach dem leckeren frischen eiweißhaltigen Fisch ist so immens, dass es sie nicht stört, dass so viele Menschen in Booten um sie herum sind. Noch scheint es hier noch genug Lachse zu geben, so dass jeder seinen Teil abbekommt. Die Lachse werden in den Flüssen Alaskas geboren und wandern zum Wachsen aufs Meer, sie kehren nach 3-7 Jahren (je nach Lachs-Art) zur Vermehrung zurück. Doch die Population ist in den letzten 60 Jahren geschrumpft. Gründe hierfür sind der Klimawandel und die Überfischung der Bestände. Letzteres wird hoffentlich reduziert, denn mit den fehlenden Lachsen gehen auch lebenswichtige Nährstoffe aus dem Ozean im Süßwasser zurück und das Ökosystem kommt ins Schwanken. Denn die von Lachsen mitgebrachten Nährstoffe des Ozeans werden auch von Raubtieren wie Bären und  Adlern, aber auch von anderen Fischen, Insekten und sogar Baumarten benötigt.

Wir kehren um und fahren an einen Wasserfall und zu einer schwimmenden Insel. Dort filetiert Ralph die Lachse und wirft die Abfälle auf den grünen Wasserteppich. Schon landen in ca.  5-10 Meter Entfernung die ersten Adler, kreisen um unsere Köpfe um einen Brocken der Abfälle zu erbeuten. Wir zählen an die 18 Adler um uns herum und sind beeindruckt. Sogar einen kleinen Propangas-Grill hat Ralph an Bord und brutzelt uns einen leckeren frischen Lachs. Einfach köstlich.

At the same time, more and more brown bears come out of the bushes to the water stairs and eat the bacon they need for hibernation. Such a full-grown brown bear needs up to 50kg of salmon a day, unbelievable. It’s a pleasure to be able to watch them safely from a distance of only 15-20 m from the boat. They register us, but the urge for the delicious, fresh, protein-rich fish is so immense that it doesn’t bother them that there are so many people in boats around them. There still seems to be enough salmon here so that everyone gets their share. The salmon are born in the rivers of Alaska and migrate to the sea to grow, they return after 3-7 years (depending on the salmon species) to reproduce. But the population has shrunk in the last 60 years. The reasons for this are climate change and overfishing of stocks. The latter will hopefully be reduced, because with the lack of salmon, vital nutrients from the ocean are also declining in the freshwater and the ecosystem is swaying. Because the nutrients brought from the ocean by salmon are also needed by predators such as bears and eagles, but also by other fish, insects and even tree species.

We turn around and drive to a waterfall and a floating island. There, Ralph fillets the salmon and throws the waste onto the green carpet of water. The first eagles are already landing about 5-10 meters away, circling around our heads to capture a chunk of the waste. We count about 18 eagles around us and are impressed. Ralph even has a small propane gas grill on board and sizzles us a delicious fresh salmon. Simply delicious.

Wir kehren zurück zum Wasserlauf, diesmal nur zur Bärenbeobachtung. Tatsächlich kommen immer mehr Bären hinzu, sogar eine Mutter mit ihren 3 knuffigen Jungen lässt sich die Lachse schmecken. Wir können uns kaum sattsehen an den herrlichen Situationen. Zwei Kumpels genießen bis zum Hals badend ihren Leckerbissen wie Eis am Stiel, zwei Bären im „Schulkind Alter“ versuchen sich ungesehen an den großen vorbei zu Schleichen um einen Happen abzubekommen, die 3 Jungbären beäugen ihre Mama wie sie Lachse fängt und versuchen sich im Beutefang, sie sind sogar so mutig, dass sie mit Mama einen ausgewachsenen Bären vertreiben. Immer wieder hören wir Bärengebrüll und am Ende zählen wir 12 verschiedene Braunbären an dieser Wasserstelle. Was für ein Tag, erfüllt und glücklich kehren wir zurück.

We return to the watercourse, this time just for bear watching. In fact, more and more bears are coming, even a mother with her 3 cuddly cubs enjoys the salmon. We can hardly get enough of the wonderful situations. Two buddies bathe up to their necks enjoying their delicacies like popsicles, two bears of „school age“ try to sneak past the big ones unseen to get a bite, the 3 young bears watch their mum catching salmon and try to catch the prey , they are even so brave that they chase away a full-grown bear with mum. Again and again we hear bears roaring and in the end we count 12 different brown bears at this watering hole. What a day, we return fulfilled and happy.

Abenteuer Kenai Fjord mit Buckelwalen, Orcas und Gletschern

Es gibt Menschen die wiederum Menschen kennen und uns einen abenteuerlichen Tag ermöglichen. Wir sind bei Jami, Blaine und Gary in Seward gelandet und dürfen auf ihrem Grundstück stehen. Die Wiedersehensfreude ist groß und gemeinsam erkunden wir Seward, staunen über die springenden Lachse an der Wehr und genießen selbstgekochtes Fisch-Risotto auf ihrem Boot im Hafen. Die Tage versprechen Sonnenschein und wir dürfen mit Jami und Gary eine Bootstour in die Kenai Fjords unternehmen. Ein gigantischer Tag, denn die Buckelwale haben eine besondere Jagdmethode und wir können dabei teilnehmen. Das sogenannte Bubble-feeding, dem Unterwasser-Blubbern.  Im Team tauchen die Wale bis zu 25 Meter in die Tiefe, um Fischschwärme mit ihren geblubberten Luftblasen zu verwirren und wie in einem unsichtbaren Netz zusammenzutreiben. Zusätzlich schlagen sie mit der Unterseite ihrer Schwanzflosse auch noch kräftig auf die Wasseroberfläche und irritieren die Beute zusätzlich. Mit einem Unterwasser-Mikrofon wird der Gesang der Wale für uns hörbar gemacht. Das klingt beeindruckend, wie wenn sie sich zum Einkreisen absprechen würden. Plötzlich schießt dann mit weit geöffnetem Maul ein Wal senkrecht durch den dichten Schwarm, schluckt Abertausende der kleinen Fische und presst das Wasser durch seine Barten wieder heraus. Reihum ist jeder dran. Mehr als eine Tonne Fisch schlucken die Giganten der Meere täglich. Doch eine Besonderheit folgt auf die andere und wir erleben sechs dieser wundervollen Meeressäuger, wie sie auf das Boot zuschwimmen und unter uns abtauchen. Wir sind alle im Glück!

Auf der Fahrt nach Seward schieben wir noch einen Abstecher zum herrlich blauen Skilak See ein. Schon die Fahrt in der Nähe von Cooper Landing präsentiert uns einen weiteren Elch, den wir allerdings mit unserem Emma-Gebrumm vertrieben haben und eine Schwarzbärenmutter mit ihren zwei Jungen. Die Wanderung am herrlichen Sonnentag ist zusätzlich ein Genuss.

On the way to Seward we make a detour to the beautiful blue Skilak Lake. Already the drive near Cooper Landing presents us with another moose, which we have driven away with our Emma hum, and a black bear mother with her two cubs. The hike on a wonderful sunny day is a pleasure.

Adventure Kenai Fjord with humpback whales, orcas and glaciers

There are people who in turn know people and make it possible for us to have an adventurous day. We ended up with Jami, Blaine and Gary in Seward and are allowed to stand on their property. The joy of reunion is great and together we explore Seward, marvel at the jumping salmon at the weir and enjoy homemade fish risotto on their boat in the harbor. The days promise sunshine and we are allowed to take a boat tour into the Kenai Fjords with Jami and Gary. A gigantic day, because the humpback whales have a special hunting method and we can participate in it. The so-called bubble feeding, the underwater bubbling. As a team, the whales dive down to depths of up to 25 meters to confuse schools of fish with their bubbling air bubbles and herd them together as if in an invisible net. In addition, they hit the surface of the water with the underside of their tail fins, further irritating the prey. With an underwater microphone, the singing of the whales is made audible for us. That sounds impressive, like they were colluding to encircle. Suddenly a whale shoots vertically through the dense swarm with its mouth wide open, swallows thousands and thousands of small fish and presses the water out again through its baleen. Everyone takes turns. The giants of the sea swallow more than a ton of fish every day. But one feature follows the other and we witness six of these wonderful marine mammals as they swim towards the boat and dive below us. We are all lucky!

Die  Fahrt geht weiter und wenn sich die Tierwelt präsentiert erfahren wir das durch die Lautsprecher von Kapitänin Nicole. Orcas, Steller Seelöwen, Gemeine Murren und sogar Papageientaucher können wir beobachten. Eine weitere Besonderheit ist ein fressender Schwarzbär auf einer Insel, auf die er geschwommen ist. Daneben befindet sich der Gezeitengletscher oder Meeresgletscher. Diese Gletscher enden im Meer und wenn es sehr still ist kann man sie kalben hören. Dafür ist es zu laut auf dem Boot, doch auf den Eisbrocken die ins Meer stürzen und Eisberge produzieren tummeln sich Seerobben und fühlen sich wohl.

Auf dem Rückweg erleben wir eine Kolonie von bis zu 40 Seeottern, die sich alle gemeinsam schlafend, rollend, schmusend treiben lassen. Völlig ungewöhnlich in dieser Anzahl. Und tatsächlich dürfen wir die Dall Schweinswale erblicken. Sie sind so schnell, mit ihren über 55 km/Stunde erhaschen wir nur kurze Blicke auf ihre Rückenflossen.

Beeindruckt kehren wir zurück und dürfen wieder ein großes Highlight verarbeiten.

The journey continues and when the animal world presents itself, we hear about it through Captain Nicole’s loudspeakers. We can observe orcas, Steller sea lions, common murres and even puffins. Another special feature is a feeding black bear on an island he swam to. Next to it is the tidal glacier or sea glacier. These glaciers end in the sea and when it is very still you can hear them calving. It’s too loud on the boat for that, but seals cavort and feel good on the chunks of ice that fall into the sea and produce icebergs.

On the way back we see a colony of up to 40 sea otters, all drifting along, sleeping, rolling and cuddling. Completely unusual in this number. And indeed we are allowed to see the Dall porpoises. They are so fast, at over 55km/hour we only catch glimpses of their dorsal fins.

We return satisfied and can process another big highlight.

Das Wetter bleibt sonnig und lädt uns ein die 18km Wanderung auf das Harding Eisfeld zu unternehmen. Wir erleben die Bergwelt bei strahlend blauem Himmel, erklimmen die 975 Meter Höhe auf das Plateau. Dabei bekommen wir immer wieder hervorragende Ausblicke auf den Exit Gletscher mit seinem blaugefärbten Eis. Doch auch Wassermelonen Schnee entdecken wir. Erst später erfahren wir, dass dieser Schnee Algen mit rotem Pigment auf sich trägt, speziell in Sommermonaten, um sich vor intensiver Sonneneinstrahlung auf dem Eis zu schützen. Was es nicht alles gibt, wir sind verblüfft. Auch Murmeltiere und vor allem die Bergziegen dürfen wir erleben. Tatsächlich läuft uns eine Familie mit Jungem entgegen und wir können sie einige Zeit begleiten. Herrlich, was Alaska uns so alles präsentiert. Doch die Tatsache, dass der Exit Gletscher in den letzten Jahren immens geschrumpft ist, stimmt uns traurig und hinterlässt ein beklemmendes Gefühl. Auch hier ist mit Jahreszahlen der Rückgang verdeutlicht und sagt uns, dass der Rückgang immer zügiger fortschritt. Es ist nur noch wenig Zeit, bis der Gletscher ganz geschmolzen ist. Ob wir das noch erleben müssen?

Und dann???

The weather remains sunny and invites us to undertake the 18km hike on the Harding Icefield. We experience the mountain world under a bright blue sky, climb the 975 meter height to the plateau. We always get excellent views of the Exit Glacier with its blue-colored ice. But we also discover watermelon snow. Only later do we learn that this snow carries algae with a red pigment, especially in the summer months, to protect against intense sunlight on the ice. We’re amazed at what’s not available. We can also experience marmots and above all the mountain goats. In fact, a family with cubs runs towards us and we can accompany them for a while. It’s wonderful what Alaska presents to us. But the fact that the Exit Glacier has shrunk immensely in recent years, here too the decline is illustrated with annual figures, makes us sad and leaves us with an oppressive feeling. There is only a little time left before the glacier has completely melted. Do we still have to experience this?

And then???

Wir nehmen die Strecke nach Hope einer kleinen Siedlung am Turnagain Arm am Ende des Russian River. Dabei genießen wir das absolut herrliche Blütenmeer. Lila Lupinenfelder wechseln sich ab mit weißen Margeritenwiesen und pinken  …… Alles auf km langer Strecke, eben XXL und zum Staunen.

We take the route to Hope a small settlement on the Turnagain Arm at the end of the Russian River. We enjoy the absolutely wonderful sea of ​​flowers. Purple lupine fields alternate with white marguerite meadows and pink …… All over a kilometer long route, just XXL and to be amazed.

Hope wurde 1896 von Goldsuchern gegründet. Der charmante Ort ist heute Ausgangspunkt für mehrtägige Wanderungen, wo man sich recht aussichtsreich am Goldwaschen betätigen kann. Uns hat jedoch das Wetter einen ordentlichen Strich durch die Rechnung gemacht. Zudem fühlen wir uns schon reich…reich an Erlebnissen.😉

Hope was founded in 1896 by prospectors. The charming place is now the starting point for hikes lasting several days, where you can pan for gold with a good view. However, the weather threw a spanner in the works for us. In addition, we already feel rich… rich in experiences. 😉

Mit routinierter Fahrt ins Eis

Wir fahren diesmal in den Prince William Sound mit Fred, wohl dem ältesten Kapitän hier in Valdez und seiner selbstgebauten Lu-Lu Belle. Von vielen Travellern ans Herz gelegt werden wir zwischen 7-10 Stunden durch den Fjord geschippert. Diese Zeitangabe ist bei Fred flexibel, denn man weiß ja nie, was wir an Tieren zu sehen bekommen. Wir starten mit 45 weiteren Teilnehmern und ergattern einen Platz direkt hinter dem Kapitän und seinem Steuerrad. Und was wir wieder erleben dürfen. 😊

With a routine ride into the ice

This time we’re going to Prince William Sound with Fred, probably the oldest captain here in Valdez, and his self-built Lu-Lu Belle. Recommended by many travellers, we are sailed through the fjord for between 7-10 hours. This time specification is flexible with Fred, because you don’t know what kind of animals we’ll see. We start with 45 other participants and get a seat directly behind the captain and his steering wheel. And what we can experience again. 😊

„Just in time“ wird ein Netz von einem Fischtrailer eingeholt. Ganz nah dürfen wir ihnen bei der harten Arbeit zusehen. Tausende von Lachsen werden an Bord gehievt und belegen den Kutterboden wie einen zappelnden Teppich. Manche schaffen es sogar wieder zurück ins Meer durch die Rillen. Unglaublich, wieviel Fische hier täglich von unzähligen Kuttern und Netzen im Fjord gefangen werden. Wir erfahren durch Recherchen, dass die Lachsbestände im Süden Alaskas schon rückgängig sind. Nun hoffen wir, dass die Forscher hier einen guten Job machen und den Bestand durch Fangrichtlinien regeln, indem sie die Lachse bei der Eiablage zählen. Noch sind sie im Norden reichlich vorhanden. Sie benötigen 4-10 Grad um zu Laichen. Zu wenig Schnee im Winter und zu frühes Schmelzen führt mittlerweile zu wärmeren Gewässern.

A net is hauled in by a fish trailer just in time. We can watch them up close at their hard work. Thousands of salmon are hoisted on board and cover the cutter floor like a wriggling carpet. Some even make it back into the sea through the grooves. It is unbelievable how many fish are caught here every day by countless cutters and nets in the fjord. We learn through research that the salmon stocks in southern Alaska are already declining. Now we hope that the researchers here do a good job and regulate the stock through catch guidelines by counting the salmon as they lay their eggs. Nor are they plentiful in the north. They need 4-10 degrees to spawn. Too little snow in winter and too early melting leads to warmer waters.

Wir nähern uns einem Bereich der Orcas. Wir haben unglaubliches Glück, denn wir können um ungefähr acht wunderschöne Tiere kreisen und ihren Beutefang bestaunen. Die Energie der Tiere ist unbeschreiblich, es raubt im speziellen mir fast den Atem, als eine Orca-Mutter mit ihrem Jungen neben dem Boot auf- und untertauchen.  Unglaublich! Mit der Schwanzflosse schlagen sie auf die Wasseroberfläche oder werfen sich komplett aus dem Pazifik heraus um die Fische zu betäuben. Fred verweilt mindestens 1-2 Stunden zu unserer aller Freude. Genial!

We are approaching an area of ​​orcas. We are incredibly lucky as we get to circle around about eight beautiful animals and marvel at their prey catch. The energy of the animals is indescribable, it almost takes my breath away when a mother orca and her cub appear and disappear next to the boat. Incredibly, they hit the water surface with their tail fins or throw themselves completely out of the water to stun the fish. Fred stays for at least 1-2 hours, much to our delight. Brilliant!

Auch mehrere riesige Seelöwen-Kolonien passieren wir und ihr Gebrüll ertönt laut zu uns herüber. Ein buntes lautstarkes Treiben unterschiedlichster Größen der Steller Seelöwen. Auch sie springen vor uns aus dem Wasser und tauchen nach Fischen. Hunderte liegen am Ufer und genießen die Sonne und wir mit ihnen.

We also pass several huge sea lion colonies and their roar sounds loudly across to us. A colourful, noisy hustle and bustle of different sizes of Steller sea lions. They also jump out of the water in front of us and dive for fish. Hundreds lie on the shore and enjoy the sun and we with them.

Mit Sorgfalt und Achtsamkeit manövriert uns Fred durchs Eis, auch wenn immer wieder Eisbrocken gegen den Schiffsrumpf schlagen fühlen wir uns sicher. Wir haben nun ja schon oft genug erwähnt, dass alle Gletscher hier in Alaska zurückgegangen sind. Doch die nackte Tatsache vom zweitgrößten Gezeitengletscher, dem Columbia Gletscher ist: Seit 1980 ist er um 20 km geschmolzen. Fred kennt ihn noch in ganz andere Dimensionen und die Bilder von damals sprechen Bände im Vergleich zum heutigen Anblick. Trotz allem ist es für uns ein Abenteuer, so nah einem Gletscher sein zu können.

Fred maneuvers us through the ice with care and attention, even if chunks of ice keep hitting the hull, we feel safe. We’ve said it many times now that all of the glaciers here in Alaska have receded. But the bare fact of the second largest tidal glacier, the Columbia Glacier, is that since 1980 it has melted by 20 km. Fred knows him in completely different dimensions and the pictures from back then speak volumes compared to today’s sight. Despite everything, it is an adventure for us to be so close to a glacier.

Zeit zu haben für dieses abenteuerliche Land, „The last Frontier“ (Die letzte Grenze) ist genial und für uns auch genau das Richtige. Wir können 2-3 Tage Regenwetter abwarten um 1-3 Tage Sonnenschein zu genießen. Und ist mal die Sonne da, erstrahlt Alaska in all seiner Schönheit und wir können endlich unsere T-Shirts zeigen. Doch tatsächlich sind die extremen Klimaveränderungen überall spürbar. Auch die Brände in Kanada sind beängstigend. Mittlerweile ist schon eine Fläche von Baden-Württemberg und Bayern zusammen abgebrannt. Und aus den Nachrichten erfahren wir, dass auch im Mittelmeerraum viele Länder betroffen sind.

Valdez ist ein kleine Stadt 1897 entstanden und musste durch das Seebeben 1964 neu aufgebaut werden. Es ist eine hübsche Stadt, die von Gletschern und schneebedeckten Bergen umgeben ist.

Valdez is a small town that was founded in 1897 and had to be rebuilt after the 1964 seaquake. It’s a pretty town surrounded by glaciers and snow-capped mountains.

Wir erwandern nun den Mineral Creek Canyon in Valdez, eine abenteuerliche Versorgungsstrecke der damaligen Minenarbeiter. Es geht an vielen hohen Wasserfällen vorbei, durch Wasserfurten, die wir barfuß bewältigen und über Geröll-Lawinenfelder. Nach 11 km erreichen wir eine verfallene Erzmühle. Der Fluss führt viel Wasser und von den Bergen ringsum rauscht das Schmelzwasser tosend herunter. Auch die Furten haben auf unserem Rückweg an Wasser zugenommen, doch wir können sie zum Glück auch mit mehr Wassertiefe bewältigen. Wir entdecken schon die ersten reifen Himbeeren, wir naschen sie einfach mal so den Bären weg. Hoffentlich sehen sie es nicht 😉

Having time to explore this adventurous land, The Last Frontier is awesome and just right for us. We can wait 2-3 days of rainy weather to enjoy 1-3 days of sunshine. And when the sun comes out, Alaska shines in all its beauty and we can finally show our T-shirts. In fact, the extreme climate changes can be felt everywhere. The fires in Canada are also scary. In the meantime, an area of ​​Baden-Württemberg and Bavaria has already burned down. And from the news we learn that many countries in the Mediterranean are also affected.

We are now hiking the Mineral Creek Canyon in Valdez, an adventurous supply route for the miners of the time. It goes past many high waterfalls, through water fords that we negotiate barefoot and over scree avalanche fields. After 11 km we reach a derelict ore mill. The river carries a lot of water and the meltwater roars down from the surrounding mountains. The fords have also increased in water on our way back, but luckily we can manage them with more water depth. We already discover the first ripe raspberries, we just nibble them away from the bears. I hope they don’t see it.

Wir verabschieden uns vom Küstenort Valdez und erleben die Chugach Bergkette mit dem Worthington und Matanuska Gletscher im Sonnenschein und mit Sonnenuntergängen. Von den erwanderten Pätzen, die wir selbst finden, erleben wir schöne Aussichten auf die herrliche Bergwelt.  

We say goodbye to the coastal town of Valdez and experience the Chugach mountain range with the Worthington and Matanuska glaciers in the sunshine and sunsets. From the hiked spots, which we find ourselves, we experience beautiful views of the magnificent mountain world.

Nun visieren wir den größten Nationalpark der USA an, den Wrangell-St. Elias Nationalpark. Er ist sechs Mal größer als der Yellowstone und größer als die Schweiz mit höheren Bergen. Hier finden wir wieder jede Menge Gletscher, aktive Vulkane, weiß-schäumende Flüsse und vor allem nur wenige Spuren einer Zivilisation. Ein wildes abenteuerliches Alaska. Schon allein die Schotterpiste von 85 km auf der ehemaligen Eisenbahnlinie ist eine Erfahrung für sich, denn wir sammeln unser erstes Loch im Reifen ein. Schon bei der Ankunft am  Kennicott Base Camp hören wir am linken Vorderreifen ein deutliches Zischen. Ein 10 mm dicker Gewindebolzen an einem Flacheisen steckt in unserer Profilrille. Nun erst mal entlasten mit dem Hydraulikstempel und beim Kaffee trinken die nächsten Schritte planen. Wir danken der Pistenkuh mit dem gut angelegten Reparatur-Set und der genauen Beschreibung. Nach 2 Stunden haben wir es geschafft und eine neue Erfahrung und Sicherheit gesammelt. Wir können alleine einen LKW Reifen flicken. 😉

Now we target the largest national park in the USA, Wrangell-St. Elijah National Park. It is six times larger than Yellowstone and larger than Switzerland with higher mountains. Here again we find a lot of glaciers, active volcanoes, white-foaming rivers and, above all, only a few traces of civilization. A wild adventurous Alaska. The gravel road of 85 km on the former railway line alone is an experience in itself, because we collect our first puncture in the tire. As soon as we arrive at Kennicott Base Camp, we hear a clear hissing sound from the left front tire. A 10 mm thick threaded bolt on a flat bar is in our profile groove. Now relieve the pressure with the hydraulic ram and plan the next steps while drinking coffee. We would like to thank the Pistenkuh for the well-designed repair kit and the precise description. After 2 hours we made it and gained a new experience and security. We can patch a truck tire by ourselves.😉

Mit dem Fahrrad fahren wir in den nächsten Tagen nach McCarthy und zur Kennicott Mine auf der Old Wagon Road. McCarthy ist sehr hübsch mit seinen restaurierten Häusern im Stil der Minenzeit. Es präsentieren sich auf kleinem Raum wunderschöne Oldtimer und unser Interesse findet Gefallen. Fran zeigt uns mit großer Freude die verschiedenen Fahrzeuge, wirft einen Ford T1 mit der Kurbel an und lädt uns auf eine kleine Rundfahrt mit einem 92 Jahre alten Ford T8 ein. Einfach so😊 „It´s a pleasure for me“ Es ist mir ein Vergnügen!

Over the next few days we will cycle to McCarthy and the Kennicott Mine on the Old Wagon Road. McCarthy is very pretty with its restored mining-style houses. Beautiful vintage cars are presented in a small space and our interest finds favor. Fran is very happy to show us the different vehicles, crank a Ford T1 and invite us on a little tour in a 92-year-old Ford T8. Just like that😊 „It’s a pleasure for me“ It’s a pleasure!

Auf der „Old Wagon Road“ sind wir dann über größere Flussbettsteine 7,5 km aufwärts gestrampelt. Schweißgebadet kommen wir an. Doch der Anblick auf den rotgestrichenen Gebäudekomplex entschädigt uns für die Mühe. Über allem ragt die Erz-Mühle. Tatsächlich hat sie 300.000 Tonnen Eisenerz und 30.000 Tonnen Kupfer jährlich verarbeitet. 1935 wurde die Anlage stillgelegt, da es keine Rohstoffe mehr gab. Seit 2006 werden die Gebäude nun restauriert und der Öffentlichkeit zur Besichtigung ermöglicht. Wir sehen noch eingestürzte Häuser die viel Arbeit erfordern und daneben den Gletscher im Tal. Von den Schautafeln erfahren wir, dass der Gletscher 915 m pro Jahr ins Tal wandert. Das geschieht durch den Schnee im Winter der zu Eis komprimiert wird und sich durch das Eigengewicht ins Tal schiebt. Dabei nimmt er von den umliegenden Bergen viel Gestein und Geröll mit. Das sieht für uns wie eine graubraune Schuttlandschaft aus.

On the „Old Wagon Road“ we then pedaled 7.5 km uphill over larger river bed stones. We arrive drenched in sweat. But the sight of the red-painted building complex compensates for the effort. Towering over everything is the ore mill, which actually processed 300,000 tons of iron ore and 30,000 tons of copper annually. In 1935 the plant was shut down because there were no more raw materials. Since 2006, the buildings have been restored and are open to the public for viewing. We still see collapsed houses that require a lot of work and next to them the glacier in the valley. From the information boards we learn that the glacier moves 915 m per year into the valley. This happens due to the snow in winter, which is compressed into ice and pushed down into the valley by its own weight. He takes a lot of rock and debris from the surrounding mountains with him. That looks to us like a grey-brown rubble landscape.

Dicke Wolken ziehen auf und wir verschieben unsere Root Gletscher Wanderung auf den nächsten Tag. Dieser ist wieder sonnig und die Etappe mit dem Rad sowie die 4 km auf den Gletscher am Morgen mit weniger Menschen genau richtig.

Zum ersten Mal können wir auf einem Gletscher laufen. Unter uns knistert es und mit vorsichtigen Schritten tasten wir uns hinauf und hinunter. Dies ist schon eine Welt für sich mit Wasserfällen, Spalten und den blaugefärbten wellenartigen Hügeln, dem Gletschereis. Eine kühle Brise mit leichtem Regen lässt uns die Eis-Welt erahnen. Im Hintergrund ragt der verschneite Mt. Blackburn mit seinen 4995m heraus. Für uns eine interessante Erfahrung und bisher auch die einzige dieser Art. Zufrieden kehren wir zurück.

Thick clouds gather and we postpone our Root Glacier hike until the next day. This is sunny again and the stage with the bike and the 4 km on the glacier in the morning with fewer people is just right.

For the first time we can walk on a glacier. It crackles below us and with careful steps we feel our way up and down. This is already a world unto itself with waterfalls, crevasses and the blue hued undulating hills, the glacial ice. A cool breeze with light rain gives us a glimpse of the ice world. In the background the snowy Mt. Blackburn stands out with its 4995m. An interesting experience for us and the only one of its kind so far. We return satisfied.

Auf der Rückfahrt müssen wir leider einen durch einen platten Reifen in den Seitengraben gekippten Pickup mit Aufsatz-Kabine erleben. Wir bieten unsere Hilfe an, doch ein Abschleppwagen ist schon informiert. Der kommt uns dann auch tatsächlich mit einem „affenzahn“ in der Mitte der Fahrbahn in einer Kurve entgegen und dank Andys hervorragender Reaktion rast er mit nur einer Handbreite Abstand an unserer Kabine vorbei. Uns fehlen die Worte. Ob er angehalten hätte wagen wir zu bezweifeln.

Unfortunately, on the way back, we had to experience a pickup truck with an add-on cab that fell into a side ditch due to a flat tire. We offer our help, but a tow truck has already been informed. He actually comes towards us with a „rapid teeth“ in the middle of the lane in a curve and thanks to Andy’s excellent reaction he races past our cabin with a gap of only a hand’s breadth. Words fail us. We dare to doubt whether he would have stopped.

So langsam bewegen wir uns zur Grenze und zum Abschied nehmen von Alaska zu. Doch vorher dürfen wir noch auf dem Top of the World Highway bei den Hühnern vorbei. Tatsächlich ist ein kleiner Ort ganz dem Chicken Fieber verfallen. Das kommt daher, dass Ende des 19. Jhd. die Goldschürfer sich im Ort von Schneehühnern ernährten, die dort gehäuft vorkamen. Die Hühner sind allgegenwärtig und im Pub werden von Touristen ihre gespendeten Kappen an Decke und Wänden dekoriert. Für uns ein lustiger Abschied von Alaska in Chicken!!!  Auch euch wünschen wir eine schöne Sommerzeit, bleibt gesund und munter bis wir uns wieder melden mit unserem neuen Blog: „Es ist nicht alles Gold was glänzt“.

We are slowly moving towards the border and saying goodbye to Alaska. But before that we can pass the chickens on the Top of the World Highway. In fact, one small town has fallen victim to chicken fever. This is due to the fact that at the end of the 19th century the gold diggers subsisted on ptarmigans, which were common there. The chickens are omnipresent and in the pub tourists decorate the ceiling and walls with their donated caps. For us a funny farewell from Alaska in Chicken!!! We wish you a nice summer time, stay healthy and alert until we get back to you with our new blog: „All that glitters is not gold“.