Auf zu neuen Abenteuern
Wir melden uns zurück aus unserem zweimonatigem Heimaturlaub der intensiven und wunderschönen Begegnungen mit unserer Familie und unseren Freunden. Dies steht bei uns an erster Stelle und darum haben wir unseren Heimaturlaub auch vorgezogen. Ein 85. Geburtstag ist es definitiv wert und viele Familientreffen und Besuche mit Freunden haben uns wieder sehr erfüllt. Der Mai ist zudem ein wunderschöner, grüner und blühender Monat für die Heimkehr, auch die Temperaturen sind angenehmer als im November. Jedoch haben wir dieses Mal mit extremen Regenfällen und erschütternden Überschwemmungsberichten im Süden Deutschlands zu tun. Auch in unmittelbarer Nähe erleben wir dramatische Ereignisse wie Dammbrüche und überflutete Innenstädte, vollgelaufene Keller oder gar Häuser. Wir haben volles Mitgefühl für die Menschen, insbesondere mit unseren Freunden in Schorndorf, die ihr Hab und Gut verloren haben und mit sehr hohen Schäden und Berge von Arbeit zurückbleiben. Wir wünschen ihnen viel Kraft, Zuversicht und Durchhaltevermögen um diese Herausforderungen zu bewältigen. Wir selbst sind zudem rechtzeitig zur Stelle, damit auch wir unser Wasserproblem im Keller beheben können. Auch wenn nur ein 80 mm Gummiball die Ursache der verstopften Regenrinne war und wir Eimerweise Wasser aus dem Keller wischen, ist das nichts im Vergleich zu den Berichten. Nun ist auch unser Keller mit einer Wasserpumpe ausgestattet und für die Zukunft gerüstet.
Die Tage sind zusätzlich ausgefüllt mit der Organisation des Kühlschranks und seinem Transport als zusätzliches Gepäck. Mit der Kühlflüssigkeit möchten wir keine unangenehme Situation am Abflugtag erleben und versuchen die Mitnahme im Voraus zu regeln. Eine kompetente Aussage zu erhalten gestaltet sich schwierig, doch mit Geduld und Hartnäckigkeit haben wir nun eine schriftliche Bestätigung der Mitnahme erhalten. Unser Reisegepäck mit den erforderlichen Ersatzteilen häuft sich in der Ecke und wieder einmal bestätigt es sich, einmal im Jahr einen Heimaturlaub einzuplanen.
Off to new adventures
We are returning from our two-month home vacation of intense and wonderful encounters with our family and friends. This is our top priority and that is why we have brought forward our home vacation. An 85th birthday is definitely worth it and many family reunions and visits with friends have made us very fulfilled again. May is also a beautiful, green and blooming month to return home, and the temperatures are also more pleasant than in November. However, this time we are dealing with extreme rainfall and shocking flood reports in southern Germany. We also experience dramatic events in the immediate vicinity, such as dam bursts and flooded inner cities, full cellars or even houses. We have full sympathy for the people, especially our friends in Schorndorf, who have lost their belongings and are left with very high levels of damage and mountains of work. We wish you a lot of strength, confidence and perseverance to overcome these challenges. We will also be there in time so that we can fix our water problem in the basement. Even if only an 80 mm rubber ball was the cause of the blocked gutter and we wipe buckets of water out of the basement, that’s nothing compared to the reports. Our basement is now also equipped with a water pump and is prepared for the future.
The days are also filled with organizing the refrigerator and transporting it as additional luggage. We don’t want to experience an unpleasant situation with the coolant on the day of departure and try to arrange taking it with us in advance. Obtaining a competent statement is difficult, but with patience and persistence we have now received written confirmation that we have been taken with us. Our luggage with the necessary spare parts is piling up in the corner and once again it confirms that we should plan a vacation home once a year.
Der Schein trügt
Den Kühlschrank können wir als zusätzliches Sperrgepäck ohne große Probleme aufgegeben und in La Paz erfreulicherweise alles komplett und zügig entgegennehmen. Es scheint alles in Ordnung zu sein. Wir werden am Flughafen vom Storage-Personal abgeholt und endlich nehmen wir unsere Emma wieder unter unsere Fittiche. Sie ist ziemlich eingestaubt, springt jedoch wieder ohne Mucken an und darf sich bald unserer Pflege erfreuen. Doch erst ist Einkauf und Kühlschrankeinbau angesagt. Der Froster wird als Zwischenlösung für die Kühlung genutzt, das ist bei 35-38 Grad auch nötig. Für unseren alten Kühlschrank finden wir einen glücklichen Abnehmer, der es sich zutraut, die Kühlung wieder in Gang zu bringen. Da sind die Mexikaner sehr kreativ und pragmatisch. Kurz nach Inbetriebnahme unserer neuen Errungenschaft stellen wir jedoch fest, dass der Kühlschrank zu heiß wird und die Abwärme nicht abtransportieren kann. Dafür steigt die Temperatur in unserem geschlossenen Innenraum bis auf 42 Grad. Kurz und gut: nach zweimaligem Ausbauen des Kühlschranks müssen wir einen Transportschaden feststellen. Der Ventilator hat sich verklemmt und ein Flügel ist abgebrochen. Schweißtreibende „hitzige“ Herausforderung bei Innentemperaturen von 38-42 Grad, doch wir haben es gemeinsam bewältigt. Nun läuft der Ventilator (wenn auch etwas unrund), bis zum Organisieren eines Ersatzventilators wird er durchhalten und der Kühlschrank macht seinem Namen endlich Ehre.
Appearances are deceiving
We were able to check in the refrigerator as additional bulky luggage without any major problems and, fortunately, received everything completely and quickly in La Paz. Everything seems to be fine. We are picked up at the airport by the storage staff and we finally take our Emma under our wing again. It’s pretty dusty, but it starts up again without a problem and can soon enjoy our care. But first you have to go shopping and install the refrigerator. The freezer is used as an interim solution for cooling, which is also necessary at 35-38 degrees. We found a happy buyer for our old refrigerator who had the confidence to get the cooling going again. The Mexicans are very creative and pragmatic. However, shortly after putting our new invention into operation, we notice that the refrigerator is getting too hot and cannot remove the waste heat. The temperature in our closed interior rises to 42 degrees. In short: after removing the refrigerator twice, we discovered that there was damage during transport. The fan got jammed and one blade broke off. Sweaty “hot” challenge with indoor temperatures of 38-42 degrees, but we mastered it together. Now the fan is running (albeit a little unevenly), it will last until a replacement fan is organized and the refrigerator finally lives up to its name.
Eine weitere Überraschung bietet sich uns, als wir unseren Rucksack auspacken. So wirklich sorgfältig wird mit den Gepäckstücken nicht gerade umgegangen. Der Inhalt der heißgeliebten Gemüsebrühe hat sich komplett in jegliche Ritze des Rucksackinhalts verteilt. 2 Stunden mussten wir putzen und retten was zu retten geht. Wir haben es geschafft und ein paar Blessuren unseres Gepäcks eingebüßt. Doch der Geruch nach leckerer Brühe haftet nun am Rucksack und diversen anderen Teilen. Fast zum Reinbeißen.
Wir erkunden mit dem Fahrrad La Paz und besorgen noch Leisten für den Kühlschrankeinbau bevor wir uns zum Abschied von der Baja ans Meer und in die Nähe des Hafens begeben. Wir wussten, dass es heiß wird. Sogar der wunderschöne bekannte Strand in Tecolote bietet zu dieser Zeit keine besondere Abkühlung. Der Wind gleicht einem Heißluftfön und das Meer ist für uns durch Quallen kein Vergnügen. Der Zeitpunkt ist gut, nun von der heißen Baja California Abschied zu nehmen. Es fällt uns auch etwas schwer, denn nach insgesamt 4-5 Monaten auf der Baja California verbinden wir unvergessliche Erlebnisse hier, ganz speziell mit den Grau-, Buckelwalen und Delfinschulen.
Wir versuchen am Hafen einen Platz auf der Cargo- Fähre TMC zu ergattern und haben durch unsere Präsenz, Geduld und dem netten und hilfsbereiten Personal tatsächlich Erfolg.
Another surprise comes our way when we unpack our backpack. The luggage is not handled very carefully. The contents of the beloved vegetable broth have completely spread into every crack in the contents of the backpack. We had to clean for 2 hours and save what could be saved. We made it and suffered a few injuries to our luggage. But the smell of delicious broth now clings to the backpack and various other parts. Almost enough to bite into.
We explore La Paz by bike and get some strips for installing the refrigerator before we go to the sea and near the harbor to say goodbye to the Baja. We knew it would be hot. Even the beautiful, well-known beach in Tecolote doesn’t offer much cooling at this time. The wind is like a hot air gun and the sea is no fun for us because of jellyfish. It’s a good time to say goodbye to the hot Baja California. It’s also a bit difficult for us, because after a total of 4-5 months on Baja California, we associate unforgettable experiences here, especially with the gray whales, humpback whales and pods of dolphins.
We try to get a place on the cargo ferry TMC at the port and are actually successful thanks to our presence, patience and the nice and helpful staff.
Schon am Samstagabend geht es los und wir dürfen in unserer Emma während der Überfahrt schlafen, welche von La Paz- Pichilingue nach Topolobampo 8 Stunden dauert. Wir kommen morgens an und staunen schon gleich mal über die bunte Häuseransammlung, die sich in den Hügel schmiegt. Das nennen wir farbenfrohes Leben. Sogleich machen wir uns auf in Richtung Berge der La Sierra Tarahumara. Vor Jahrmillionen schufen Vulkanaktivitäten und Plattenverschiebungen diesen Gebirgszug mit Gipfeln von bis zu 3650 Meter Höhe. Regen, Fließwasser und Unterwasserströmungen ließen eine Reihe von Schluchten entstehen, von welchen sogar vier tiefer sind als der Grand Canyon. Der Barranca Urique mit seiner Tiefe von 1870 m steht nun als eines unserer nächsten Ziele an.
It starts on Saturday evening and we can sleep in our Emma during the crossing, which takes 8 hours from La Paz-Pichilingue to Topolobampo. We arrive in the morning and are immediately amazed at the colorful collection of houses nestled in the hill. This is what we call colorful life. We immediately set off towards the mountains of La Sierra Tarahumara. Millions of years ago, volcanic activity and plate shifts created this mountain range with peaks up to 3,650 meters high. Rain, running water and underwater currents created a series of canyons, four of which are deeper than the Grand Canyon. The Barranca Urique with its depth of 1870 m is now one of our next destinations.
Beeindruckende Schluchten in der Sierra Madre Occidental
Unsere erste Ortschaft, in welcher wir verweilen, ist das geschichtsträchtige El Fuerte, seit 2009 ein magisches Dorf „Pueblo Magico“ in Sinaloa und liegt auf nur 90 m Höhe. Noch nicht hoch genug, um der Hitze zu entkommen. Der neu errungene 12 Volt Ventilator für die Innenkabine ist nahezu im Dauereinsatz. Im Hotelinnengarten „Bugambilias“ finden wir einen schattenspendenden Übernachtungsplatz und werden mit dunklen Wolken, starkem Wind, Blitz und Donner auf die Regenzeit Mexikos eingestimmt. Doch es sieht nur so aus und der erwartete abkühlende Guss bleibt noch aus.
Mit der Sonne stehen wir auf und erkunden zu Fuß den Ort mit seinen sympathischen und einladenden Ecken und Plätzen. El Fuerte bezeichnet sich als Geburtsort des berühmtberüchtigten Zorro. Einer Legende nach, hat der Sohn eines Geschäftsmannes, genannt Diego de la Vega, als maskierter Bandit gegen die Ungerechtigkeit der Kolonisation gekämpft. Man nannte ihn El Zorro, der in einem Hotelinnenhof seinen Degen zückt. In den angenehmen Morgenstunden spazieren wir durch die Straßen an Wandmalereien vorbei, welche kreativ die Realität ins Bild integriert, dem Park mit dem Pavillion und am Rathaus vorbei. Ursprünglich wurde der Ort als Festung erbaut und entwickelte sich später dann zum Handelsposten der Arbeiter aus den Minen. Heute ist die Festung ein Museum und ermöglicht neben den geschichtlichen Dokumentationen einen guten Rundumblick auf die Stadt und den Fluss El Fuerte. Hübsche Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert und Straßen aus Kopfsteinpflaster verleihen El Fuerte einen besonderen Reiz.
Impressive gorges in the Sierra Madre Occidental
The first town we stop in is the historic El Fuerte, which has been a magical village “Pueblo Magico” in Sinaloa since 2009 and is only 90 m above sea level. Not high enough to escape the heat yet. The newly acquired 12 volt fan for the inside cabin is in almost constant use. In the hotel’s inner garden „Bugambilias“ we find a shady place to spend the night and are prepared for Mexico’s rainy season with dark clouds, strong winds, lightning and thunder. But it only looks that way and the expected cooling down pour has yet to materialize.
We get up with the sun and explore the place on foot with its friendly and inviting corners and squares. El Fuerte is the birthplace of the infamous Zorro. According to legend, the son of a businessman, Diego de la Vega, fought against the injustice of colonization as a masked bandit. He was called El Zorro, who pulled out his sword in a hotel courtyard. In the pleasant morning hours we walk through the streets past murals that creatively integrate reality into the picture, the park with the pavilion and past the town hall. The place was originally built as a fortress and later developed into a trading post for workers from the mines. Today the fortress is a museum and, in addition to the historical documentation, offers a good panoramic view of the city and the El Fuerte river. Pretty houses from the 18th and 19th centuries and cobblestone streets give El Fuerte a special charm.
Weiter geht es nach Choix, dort erkundigen wir uns nach der Sicherheit der Strecke um an den Mirador del Gallego mit Blick auf den Barranca del Urique zu gelangen. Diese Offroadstrecke haben wir als Track von unseren Reisefreunden Heidi und Nobby erhalten, denn er ist auf herkömmlichen Karten nicht zu finden. Nachdem der nette junge Mann im Touristenbüro bei zwei erfahrenen Mexikanern die Tauglichkeit der Strecke erfahren und uns keine Kartellaktivitäten bestätigt hat, machen wir uns auf die einspurige Piste.
We continue to Choix, where we inquire about the safety of the route to get to the Mirador del Gallego with a view of the Barranca del Urique. We received this off-road route as a track from our travel friends Heidi and Nobby because it cannot be found on conventional maps. After the nice young man in the tourist office found out from two experienced Mexicans about the suitability of the route and confirmed that there was no cartel activity, we set off on the single-lane slope.
220 km, vom Regen ausgewaschene Furchen, loses Gestein, tiefe Matschpfützen, unterspülte Übergänge, sehr extreme Steigungen und Gefälle. Die Kilometer haben es in sich, mit Rindern, Hunden, Eseln auf und neben dem Weg und den freundlichen Bergbewohnern, den Tarahumaras, welchen wir immer wieder begegnen. Sie nennen sich Raramuri, „Leute, die rennen“ und wir sehen sie bis ins hohe Alter zu Fuß weite Strecke mit viel Gepäck zurücklegen. Es leben noch ca. 60 000 Menschen in diesen Bergen. Das Volk ist in der Lage, weite Entfernungen rennend zurückzulegen und dabei auch noch schwere Lasten zu tragen. Die Raramuri-Frauen kleiden sich mit geblümten und getupften Gewändern, langen weiten Röcken, gefältelten Blusen und einem bunten Schal um den Kopf. Wir bewundern die Frauen, welche bunten Tupfer in die grüne Landschaft zaubern. Die meisten Männer haben ihren weißen Lendenschurz (tagora) längst gegen westliche Kleidung getauscht. Doch die meisten tragen den unverwechselbaren Cowboyhut.
220 km, ruts washed out by rain, loose rock, deep mud puddles, washed out crossings, very extreme inclines and descents. The kilometers are tough, with cattle, dogs, donkeys on and next to the path and the friendly mountain dwellers, the Tarahumaras, who we meet again and again. They call themselves Raramuri, “people who run” and we see them traveling long distances on foot with a lot of luggage until old age. There are around 60,000 people still living in these mountains. The people are able to run long distances and also carry heavy loads. Raramuri women dress in floral and spotted robes, long full skirts, pleated blouses and a colorful scarf around their heads. We admire the women who conjure up colorful spots in the green landscape. Most men have long since swapped their white loincloths (tagora) for western clothing. But most of them wear the distinctive cowboy hat.
Die Landschaft ist der absolute Hammer, wir sind entzückt, denn alles ist grün und mit jedem Höhenmeter wird es kühler. Emma beweist wieder ihre Geländegängigkeit und Andy sein Fahrkönnen. Wir passieren den verlassen wirkenden Ort Tubares mit seiner schönen Kirche, dem Friedhof und den riesigen im Garten aufgehängten Glocken. Eine Schule, ein Fußballplatz und einige Häuser geben ein Bild früheren Lebens ab. Wir treffen nur einen Schafhirten an, ansonsten sind wir allein.
The landscape is absolutely amazing, we are delighted because everything is green and it gets cooler with every meter of altitude. Emma proves her off-road ability again and Andy his driving skills. We pass the deserted town of Tubares with its beautiful church, cemetery and huge bells hanging in the garden. A school, a football field and some houses provide a picture of former life. We only meet a shepherd, otherwise we are alone.
Nach zwei Tagen kommen wir an einer der tiefsten Schluchten der ganzen Sierra Tarahumara an, genannt Barranca de Urique. Mit einer Tiefe von 1879 Metern Höhe wird sie auf der mexikanischen Regierungsseite angegeben. Wir selbst können die Nacht auf dem Parkplatz des Mirador del Gallego in 2027m stehen bleiben und erleben die beeindruckende Schlucht mit Regen, Wolken und der aufgehenden Sonne. Die Temperaturen sind auch sehr kühl und angenehm und in dieser Nacht müssen wir mal keine Schweißperlen wegwischen und können durchschlafen. Urique gewähren wir einen Blick von oben und ersparen uns die tiefe Abfahrt ins subtropische Klima. Von der Hitze haben wir genug.
After two days we arrive at one of the deepest gorges in the entire Sierra Tarahumara, called Barranca de Urique. It is given a depth of 1879 meters on the Mexican government website. We ourselves can stay the night in the parking lot of the Mirador del Gallego at 2027m and experience the impressive gorge with rain, clouds and the rising sun. The temperatures are also very cool and pleasant and this night we don’t have to wipe away beads of sweat and can sleep through the night. We give Urique a view from above and save ourselves the deep descent into the subtropical climate. We’ve had enough of the heat.
Zwischen den Regenpausen genießen wir die sagenhaften Ausblicke in Divisadero auf die Barranca del Cobre (Kupferschlucht). Der Kupfercanyon hat seinen Namen vom kupferfarbenen Schlucht Gestein Piedra Cobriza, er ist Teil des größten und zerklüftetsten Schluchtensystems ganz Nordamerikas. Wir können die Dimensionen auf unseren Wanderungen an die Felskanten erfassen und verweilen staunend mit dem Blick in die einmalige Landschaft. Immer wieder neu staunen wir über die Kraft der Natur, denn ein Fluss wie der Rio Urique, hat sich 1200-1800 Meter tief ins Vulkangestein eingegraben und diese traumhafte Landschaft geformt. Wir sind tief beeindruckt. Raramuri Frauen und auch Kinder verkaufen ihre Artesanias auf einem Platz mit herrlichem Ausblick. Handgearbeitete Kunstwerke wie zum Beispiel Kiefernkörbchen, Puppen, Holzmasken, buntgewebte Stoffe werden als Souvenirs angeboten. Wir können ihr Geschick des Flechtens beobachten und dürfen auch einige Frauen und Kinder fotografieren.
Between the breaks in the rain we enjoy the fabulous views of the Barranca del Cobre (Copper Gorge) in Divisadero. The Copper Canyon takes its name from the copper-colored canyon rock Piedra Cobriza and is part of the largest and most rugged canyon system in all of North America. We can grasp the dimensions on our hikes to the rock edges and linger in amazement as we look at the unique landscape. We are always amazed at the power of nature, because a river like the Rio Urique has dug itself 1200-1800 meters deep into the volcanic rock and formed this wonderful landscape. We are deeply impressed. Raramuri women and children sell their artesanias in a square with a wonderful view. Handcrafted works of art such as pine baskets, dolls, wooden masks and colorful woven fabrics are offered as souvenirs. We can observe their weaving skills and also photograph some of the women and children.
Für ein Entspannungsbad in Thermalquellen „Recowata Aqua Termales“ nehmen wir nochmals eine steile und holprige Piste in Kauf. Wir können auf 2316 m Höhe in einem wohlduftenden Nadelwald auf einem Parkplatz übernachten. Zum Glück machen wir uns die letzten 3,5 km zu den Quellen zu Fuß auf den Weg, denn diese haben es in sich: steile und sehr holprige Serpentinen, einspurig und ohne Ausweichbuchten… das ersparen wir Emma und uns. Unsere morgendliche Wanderung mit einem Höhenunterschied von 300m tut gut und nach dem erfrischenden Bad in den herrlichen Thermalbecken lässt sich der Aufstieg auch wieder leicht bewältigen. Die verschiedenen tiefen Becken sind mit klarem Mineralwasser unterschiedlich temperiert und werden von Einheimischen gründlich gepflegt. Auf dem Rückweg kommen uns dann einige Einheimische entgegen und freuen sich uns zu sehen.
For a relaxing bath in the “Recowata Aqua Termales” thermal springs, we take on another steep and bumpy slope. We can spend the night in a parking lot at an altitude of 2316 m in a fragrant coniferous forest. Luckily we set off on foot for the last 3.5 km to the springs, because they are tough: steep and very bumpy hairpin bends, single-lane and no passing bays… we save Emma and us that. Our morning hike with an altitude difference of 300m feels good and after a refreshing swim in the wonderful thermal pools, the climb is easy to manage again. The various deep pools have clear mineral water at different temperatures and are thoroughly maintained by locals. On the way back some locals come towards us and are happy to see us.
Weiter geht es für uns ins beschauliche Bergörtchen Creel auf 2350 m Höhe. Der Ort steckt mitten in den Vorbereitungen eines Mountainbike-Rennens. Wir können auf der Campingwiese der Villa Mexicana stehen. Von hier hören wir auch lautstark den einfahrenden El Chepe. Die Eisenbahn verbindet Los Mochis an der Küste mit Chihuahua im Norden. Auf einer Strecke von 670 Kilometern durch 87 Tunnel und über 37 Brücken passiert er auch Creel und wird als Touristenattraktion gerne angenommen. Wir bevorzugen jedoch unsere flexiblere Reise mit Emma und der eigenbestimmten Zeit an den wunderschönen Plätzen zu verweilen. Der Ort besitzt eine Aura des einstigen Holzfällercamps: Männer mit Cowboyhüten, Holzhäuschen und ringsherum Pinienwald. Auch Tarahumara Frauen, Kinder und Raramuri-Läufer begegnen wir auf den Straßen. Mit frisch erstandenem Obst und Gemüse zieht es uns weiter ins Tal der Mönche.
We continue to the tranquil mountain village of Creel at an altitude of 2350 m. The town is in the middle of preparing for a mountain bike race. We can stand on the camping meadow of Villa Mexicana. From here we can also loudly hear El Chepe arriving. The railway connects Los Mochis on the coast with Chihuahua in the north. On a route of 670 kilometers through 87 tunnels and over 37 bridges, it also passes Creel and is popular as a tourist attraction. However, we prefer our more flexible trip with Emma and the time to spend our own time in the beautiful places. The place has an aura of the former lumberjack camp: men in cowboy hats, wooden houses and pine forest all around. We also meet Tarahumara women, children and Raramuri runners on the streets. With freshly purchased fruit and vegetables we continue into the Valley of the Monks.
Die Raramuri folgen alten Wanderwegen. Sie leben im Sommer in Höhlen, an Klippen oder in einfachen Häusern aus Holz oder Stein. Auf der Fahrt ins Tal der Mönche können wir die traditionelle Lebensweise beobachten. Rinder, Schweine, Ziegen und Pferde werden von den Raramuri gehalten. Wäsche wird in den Bächen gewaschen und über die Zäune zum Trocknen aufgehängt. Der Maisanbau findet auch hier in den Bergen statt und es wird von Hand gepflanzt und gehackt. So stellen wir uns das Landleben vor 150 Jahren in Deutschland vor. Auf dem Weg zu den 30 Millionen Jahre alten Gesteinsformationen Valle de los Monjes kommen wir auch an der Missionskirche San Ignacio de Arareko vorbei. Für die Kirche sind wir noch zu früh unterwegs, die Pforten sind geschlossen, dafür können wir im Tal der Mönche die herrliche Atmosphäre bei strahlendem Morgenlicht alleine genießen. Die Felsformationen haben den Namen, weil sie die Gestalt gläubiger Männer mit Kapuzen haben und einer Pilgerfahrt folgen.
The Raramuri follow ancient hiking trails. In summer they live in caves, on cliffs or in simple houses made of wood or stone. On the journey to the Valley of the Monks we can observe the traditional way of life. Cattle, pigs, goats and horses are kept by the Raramuri. Laundry is washed in the streams and hung over the fences to dry. Corn cultivation also takes place here in the mountains and it is planted and chopped by hand. This is how we imagine country life 150 years ago in Germany. On the way to the 30 million year old rock formations Valle de los Monjes we also pass the mission church of San Ignacio de Arareko. We are still too early to go to church, the gates are closed, but we can enjoy the wonderful atmosphere alone in the brilliant morning light in the Valley of the Monks. The rock formations are so named because they have the shape of hooded religious men following a pilgrimage.
In der Nähe befindet sich auch der Lago Arareko. Wir folgen dem Wegweiser und gelangen über Felsgestein an einen Bach. Was wir nun erleben ist ein Abenteuer, das wir gerne aussparen würden. Doch nun stecken wir mitten drin. Durch den Bach kommen wir nicht durch. Also nehmen wir den Rückwärtsgang und schon stecken wir im Morast. Die Räder graben sich auf der rechten Seite bis auf die Achsen ein. Die Schräglage sieht für mich (Michi) bedrohlich aus. Vor allem wissen wir nicht, wie weit der Morast noch nachgibt. Mit Schaufeln und Spaten werden die Räder und die Achsen von uns freigeschaufelt und wir versuchen mit Hydraulikstempel und Hebekissen die Räder mit Steinen aus der Umgebung, unseren mittransportierten Brettern und Sandbleche zu unterfüttern und damit einen stabileren Untergrund zu schaffen. Zur Sicherheit haben wir die Emma an einem Baum gesichert, da sich die Furchen schon mit Wasser füllen. In 4 Stunden schweißtreibender Arbeit haben wir es mit moralischer Unterstützung einer mexikanischen Familie dann glücklicherweise geschafft wieder auf festen Felsboden zu gelangen. Die sympathische Familie hat uns bereitwillig geholfen, vermutlich auch, weil ihre Tochter Emma heißt. Vielen Dank nochmals an Gris mit Familie. Nachdem wir alles wieder gesäubert und verstaut haben braut sich ein ordentliches Gewitter zusammen. Kaum befinden wir uns erschöpft in der Emma ergießt sich ein Wolkenbruch über uns. Das nennen wir mal Timing😉
Alles in allem haben wir großes Glück gehabt und sind stolz auf uns, dass wir diese Herausforderung bewältigt haben.
Lake Arareko is also nearby. We follow the signpost and reach a stream over rocky rocks. What we are experiencing now is an adventure that we would like to avoid. But now we’re in the middle of it. We can’t get through the stream. So we go into reverse and we’re stuck in a quagmire. The wheels dig into the axles on the right side. The tilt looks threatening to me (Michi). Above all, we don’t know how far the morass will give way. We shovel the wheels and axles free with shovels and spades and use hydraulic rams and lifting cushions to try to support the wheels with stones from the surrounding area, the boards and sheets of sand we transported with us, and thus create a more stable surface. To be on the safe side, we secured Emma to a tree as the furrows were already filling with water. After 4 hours of strenuous work, with the moral support of a Mexican family, we fortunately managed to get back to solid rocky ground. The friendly family was willing to help us, probably because their daughter’s name is Emma. Many thanks again to Gris and family. After we cleaned and stowed everything away, a big storm was brewing. As soon as we are exhausted in Emma, a cloudburst pours over us. That’s what we call timing😉
All in all, we were very lucky and proud of ourselves for overcoming this challenge.
Jetzt wissen wir mal wieder wie sich Muskelkater am ganzen Leib anfühlt. Wir lassen den Arareko See aus, das Wetter zeigt sich auch nicht gerade von der besten Seite und entscheiden uns weiter in die Berge zum zweithöchsten Wasserfall Mexikos zu ziehen, dem Cascada Basaseachic. 140 km nördlich von Creel gelangen wir in den Nationalpark „Parque Nacional Basaseachic“. Im Ecoturismo San Lorenzo dürfen wir als die ersten Gäste auf einer großzügigen Wiese mit sehr enger Einfahrt campieren. Schon am ersten Tag erleben wir den imposanten 246 Meter hohen Wasserfall in einer ganz besonderen Stimmung. Die Schlucht und die Berge mit Blick auf den Basaseachic füllt sich mit Nebel und hüllt den Wasserfall in weiße Schwaden. Am darauffolgenden Tag wandern wir 300m in die Tiefe an den Fuß des Wasserfalls. Wir sind tief beeindruckt von dieser Landschaft und bleiben auch noch einen dritten Tag. Diesmal wandern wir zum Platz, wo sich der Fluss gleichen Namens durch den Canyon schlängelt und in die Tiefe stürzt. Die Wanderungen nehmen wir sehr früh morgens vor, denn nachmittags brauen sich die Gewitter mit Regengüssen zusammen. Dieser Park mit seiner Landschaft hat uns ganz besonders in seinen Bann gezogen. Er gehört mit zu unseren Highlights. Auch intensive Gespräche mit zwei Mennoniten Familien haben einen positiven Eindruck hinterlassen. Die zwei Familien zeigen nach anfänglicher Zurückhaltung eine Offenheit und teilen uns auch die Bereitschaft zu Computer und Handy mit. Sie können alle sehr gut Deutsch, denn das lernen sie als Erstsprache in der Schule. Zuhause sprechen sie Platt und dann kommt erst spanisch als Fremdsprachenerwerb. Bei der EM haben sie für Deutschland mitgefiebert.
Sie kommen aus Cuauhtemoc und wir erfahren von ihnen, dass es letztes Jahr hier gar nicht geregnet hat und der Wasserfall trockenfiel. Wieder einmal können wir uns glücklich schätzen, denn auch das Land ist erst seit zwei Wochen so grün[M1] .
Now we know again what sore muscles all over the body feel like. We skip Lake Arareko, the weather isn’t exactly the best either, and decide to move further into the mountains to the second highest waterfall in Mexico, the Cascada Basaseachic. 140 km north of Creel we reach the “Parque Nacional Basaseachic” national park. At Ecoturismo San Lorenzo we are the first guests to camp on a spacious meadow with a very narrow entrance. On the first day we experience the impressive 246 meter high waterfall in a very special atmosphere. The gorge and mountains overlooking Basaseachic fill with mist, shrouding the waterfall in white clouds. The following day we hike 300m down to the foot of the waterfall. We are deeply impressed by this landscape and stay for a third day. This time we hike to the place where the river of the same name winds through the canyon and plunges into the depths. We do the hikes very early in the morning because in the afternoon the thunderstorms and downpours are brewing. This park with its landscape particularly captivated us. It is one of our highlights. Intensive discussions with two Mennonite families also left a positive impression. After their initial reluctance, the two families show openness and also let us know that they are willing to use computers and cell phones. They all know German very well because they learn it as their first language at school. At home they speak Platt and then they learn Spanish as a foreign language. They were excited for Germany at the European Championships.
They come from Cuauhtemoc and told us that it didn’t rain here last year and the waterfall dried up. Once again we can count ourselves lucky because the country has only been this green for two weeks.
Mit diesem Platz der zu unseren bisherigen Highlights in Mexiko zählt, verabschieden wir uns bei euch aus den Bergen der Sierra de Occidental. Bleibt gesund, munter und vor allem zuversichtlich bis wir uns auf unserer Reise durch die angenehmen Höhenlagen Mexikos wieder melden.
With this place, which is one of our highlights so far in Mexico, we say goodbye to you from the mountains of the Sierra de Occidental. Stay healthy, cheerful and above all confident until we get back to you on our journey through the pleasant altitudes of Mexico.
Hallo Andi und Michi,
es ist unglaublich, was ihr in so kurzer Zeit schon wieder alles erlebt habt!
Und welch fantastische Bilder ihr immer wieder macht! Unglaublich!
Schade, dass ihr mit dem Kühlschrank so Pech hattet beim Transport! Aber mit scheint, ihr bekommt wirklich alles wieder hin!
Mir wäre wahrscheinlich das Herz in die Hose gerutscht, als die Emma sich in Schräglage begeben hat!
Ihr habt auch das mit Bravur gemeistert und uns mit noch mehr atemberaubenden Bildern beschenkt!
Auch der Bericht selbst ist so professionell und lehrreich!
Vielen Dank!
Es war schön, Euch vor der Abreise nochmal zu sehen und zu drücken!
Viel Spaß noch und passt auf euch auf!
Bis zum nächsten Bericht,
eure Sandra
Liebe Sandra,
es ist wirklich sehr schön und tut so gut deine Nachrichten zu erhalten. Vielen Dank dafür.
Ja, die Wochen hatten es in sich und es fühlt sich auch für uns wie Monate an.
Nun befinden wir uns in Zentralmexiko mit Wasserfällen, bunte Städte und jede Menge Kultur.
Zwischendurch genießen wir die Ruhe in der Landschaft.
Jetzt grüßen wir dich ganz herzlich mit einer dicken Umarmung
Andy und Michi
Liebe Michi, lieber Andi,
was ihr alles erlebt. Ich verfolge es staunend und ein bisschen neidisch. Wenn ich dann aber sehe, wie die Emma festhängt bin ich nicht mehr neidisch.
Ich wünsche euch weiterhin eine gute Fahrt, bleibt gesund
Sybille
Liebe Sybille,
ja, die Aktion mit Emma hätten wir uns auch lieber erspart, doch nun sind wir reicher an Erfahrung und noch vorsichtiger unterwegs.
Tatsächlich ist Mexiko so schön und vielseitig, ob in der Natur oder in den Städten. es gibt immer wieder faszinierendes doch vor allem supernette Menschen.
Das fehlt uns manchmal in Deutschland.
Wir passen auf uns auf und hoffen dich bei unserem nächsten Besuch in Deutschland von Juni- September 2025 wieder zu sehen. Im Übrigen ist es total schön, dass du unseren Blog verfolgst und uns Kommentare hinterlässt. Vielen Dank dafür, das spornt an.
Liebe Grüße, Buenos Saludos
Andy und Michi