Hola zusammen, wir befinden uns nun im Zentrum Mexikos und grüßen euch aus der Wärme. Habt ihr Lust auf eine Erfrischung? Dann lasst uns doch einmal auf mexikanische Art und Weise miteinander anstoßen. Stellt euch ein Getränk eurer Wahl vor, zum Beispiel Tequila, Mezcal, Cantarito oder eine Margarita, kann natürlich in Gedanken auch alkoholfrei sein😉. Jeder von uns führt sein Getränk erst nach oben und ruft „ARIBA“, dann nach unten mit „ABAJO“ dann folgt die Mitte laut „ALCENTRO“ und mit hinein „ALDENTRO“ wird es getrunken. Salud!!!
Dieser Trinkspruch beschreibt auch die Kolonialisierung von Zentralmexiko. Durch die Entdeckung des Gold- und Silbervorkommens haben sich die spanischen Unternehmer in die Landesmitte aufgemacht und so entwickelten sich die Städte die wir nun im Herzen Mexikos der Reihe nach aufsuchen.
Dem Kolonialismus auf der Spur
Die im 16. Jahrhundert von den Spaniern gegründete Stadt San Luis Potosi erkunden wir zu Fuß. Zum Glück haben wir auf einer breiten Straße einen Parkplatz mit Parkschein gefunden. Wir ziehen los und nehmen die Stimmung am Plaza de Armas auf, fröhliche Kinder lassen Seifenblasen in die Luft steigen, Statuen geben einen künstlerischen Touch zwischen den Kolonialstilbauten und Don Quijote mit Sancho dürfen als spanische Witzfigur auch nicht fehlen. Die vielen Kirchen im Barockstil haben wir nun in Mexiko schon sehr intensiv kennengelernt. Andy wird hier noch zum Kirchgänger😉
Die beherrschende Kathedrale am zentralen Platz besitzt Statuen der Apostel aus Carrara Marmor, die die Fassade schmücken. Es muss wohl das Beste sein.
Wir nehmen die Stimmung mit den Menschen auf und flanieren weiter durch die Gassen zu unserem nächsten Ziel, das Masken-Museum. Im Museo Nacional de la Mascara können wir Hunderte von Zeremoniale Masken aus ganz Mexiko bestaunen. Manche Kostüme erinnern uns auch an die Fasnets-Verkleidung aus unserer Heimat der schwäbischen Alb oder aus dem Schwarzwald. Es gibt sie in allen Größen und Farben, mit den unterschiedlichsten Bedeutungen. Verziert mit Haaren, Federn und vielem mehr. Sie sind von gruselig bis fröhlich vorhanden, für Lebende und Tote, aus Keramik und Holz.
Die Fahrt aus der Stadt war dann sehr nervenaufreibend. Wir haben nicht mit den zig Einbahnstraßen, tiefhängenden Leitungen, engen Kurven und hohen Randsteinen sowie den Bäumen mit tief herabhängenden Ästen gerechnet. Wieder einmal eine herausfordernde hoch konzentrierte Aufgabe, diese Stadt mit unserer dicken Emma als Unkundige zu verlassen.
Flüsse und Wasserfälle in der Regenzeit
In den Sierra Gorda Bergen finden wir eine „Aqua Purificata“ im Ort Tamasopo, also eine Stelle, bei der wir mit gefiltertes Trinkwasser unsere Wassertanks wieder auffüllen können. Da es schon Mittag ist, fahren wir zum Puente de Dios „Gottes Brücke“. Auf einem großzügigen Platz dürfen wir stehen, natürlich für einen Obolus. Doch die Wanderung zu den Aussichtspunkten waren dies absolut wert. Der Fluss ist erstaunlich klar, allerdings durch die Regenfälle mit sehr starker Strömung und darum ist das Schwimmen im Fluss auch nur mit Schwimmweste zugelassen. Doch der feuchtwarme Regenwald, die üppige Natur und der Fluss, der durch enge und skurrile Felsenkanäle schießt ist beeindruckend. Dieser Naturschauplatz hat uns positiv überrascht.
Durch die starken Regenfälle ist der Fluss bei den Tamul Wasserfälle sehr angestiegen und somit wurde dieser geschlossen. Wir erkunden zu Fuß den Fluss mit den unsagbar vielen Schmetterlingen in La Morena und lernen auch eine Gruppe junger Fahrradfahrer kennen, die die „Ruta Chichimeca“ bewältigen wollen. Eine Fahrradtour von der Grenze Guatemalas, 5000 km längs durch Mexiko an die Grenze zu Texas und das in zwei Monaten, dazu noch in den heißesten Monaten Juli und August. Unterwegs begegnen wir vielen Radfahrern, es sind auch deutlich über 60- jährige dabei und sie haben alle unsere absolute Bewunderung. Es geht auf dieser Strecke sehr oft steil bergauf und bergab, auf unbefestigten löchrigen Pisten und bringt so manchen an seine Grenzen. Alles Gute euch weiterhin!
Flugakrobaten besonderer Art
Ein besonderes Spektakel erleben wir in einer 512 Meter tiefen Kalksteinhöhle 12 km westlich von Aquismo entfernt und auf 1000m Höhe. Diesen Tipp haben wir von einem Einheimischen erhalten, den wir bei der Reparatur seines Fahrzeugs am Straßenrand fotografieren dürfen. So kommen wir ins Gespräch und damit zu dieser Empfehlung. Wir fahren die 12 km steil bergauf und kommen noch rechtzeitig an, um die Tausenden von Schwalben bei ihrer Heimkehr in die zweittiefste Höhle Mexikos zu erleben. 150.000 Halsbandsegler (eine größere Schwalbenart) kreisen über unsere Köpfe und stürzen Pfeilschnell in die 50 Meter breite Öffnung. Es ist ein faszinierendes Spektakel und ihr ohrenbetäubendes Gekreische erfüllt den Wald. Direkt neben uns stürzen sie mit atemberaubender Geschwindigkeit in das Loch hinein. Sie sind so schnell, wie Pfeile zischen sie herunter und in die Öffnung. 300 m weiter unten öffnet sich die Höhle glockenförmig auf 150 Meter Durchmesser und dort nächtigen die Flugakrobaten. Diese „Heimkehr“ findet jeden Abend statt und lässt uns staunend an der Felskante verweilen. Die Halsbandsegler sind deutlich größer als Schwalben mit ihrer 22 cm Körperlänge und 45-55 cm Spannweite. Wir sind so beeindruckt von diesem Erlebnis und steigen mit anbrechender Dunkelheit die hunderte von Treppen wieder hinauf zu Emma. Auf 1000 Meter ist die Luft angenehm kühl und wir können gut schlafen bis uns der Wecker wieder aus dem Bett wirft. Denn morgens gehen wir nochmals los, denn dieses Mal fliegen die Segler wieder aus der Höhle heraus um sich auf Futtersuche zu begeben. Zuerst dürfen wir Grünsittiche erleben, wie sie sich von unten aus der Höhle kreisend emporschrauben und dann über unsere Köpfe hinweg hinausfliegen. Eine Stunde später folgen dann die Halsbandsegler. Sie sind so unsagbar schnell und schwer mit der Kamera einzufangen. In einem kleinen Film versuchen wir das Erlebte wieder zu geben. In Ruheposition konnten wir allerdings keinen Segler festhalten.
Eine außergewöhnliche Kunstgalerie
Nun tauchen wir ein in einen auf 1000m Höhe liegenden Regenwald in den Bergen Sierra Gorda bei Las Pozas und im Bundesstaat San Luis Potosi. Dieser Regenwald beherbergt etwas Besonderes. Denn hier hat Edward James einen surreale Skulpturengarten mitten im Regenwald geschaffen. Doch so einfach war das nicht. Zwischen 1947 und 1949 erwarb der Schotte Edward James das Grundstück, das er im Namen seines Freundes Plutarco anlegte, da mexikanische Gesetze ihn daran hinderten, Grundstücke zu besitzen. Er begann einen Garten mit fast 18.000 Orchideen verschiedener Arten zu pflanzen. Ein Frost hat ihm 1962 die meisten exotischen Pflanzen zerstört. Voller Enttäuschung wuchs in ihm die Idee, etwas Beständigeres zu gestalten. 30 Jahre lang beschäftigte er sich mit dem Garten und schuf drei Dutzend Betonobjekte. 2006 wurde dieser Garten von der Regierung San Luis Potosi und 2012 von der Regierung der öffentlichen Bildung zum Kunstdenkmal erklärt.
Für uns übt diese surreale Komposition der Skulpturen eingebunden in den Regenwald eine Faszination aus. Treppen die in den Himmel ragen, Paläste mit offenen Wänden und Decken, Wasserfälle und Brunnen in besonderem künstlerischem Stil: durch alle Lücken drängt sich das Grün und ringsherum ist der Regenwald gegenwärtig. Viele bunte Schmetterlinge flattern zwischen vielfältigen Pflanzen und Blüten umher. Eine besondere Art von Kunstgalerie!!!
Zum Übernachten wählen wir uns einen Platz 900m tiefer, an einem Fluss und vor allem in einem ruhigen Garten. Zwischen Litschi Bäumen können wir stehen und der Platz ist sehr gepflegt, doch die Hitze und jede Menge Stechmücken setzen uns ordentlich zu. So entscheiden wir uns am nächsten Tag für die Weiterfahrt.
Die Erde als Wärmequelle
Es geht nun 200 km lang steil auf und ab und dafür benötigen wir zwei Tage. Die Straßen sind besonders engkurvig, gelöchert, schmal und jede noch so kleine Ortschaft mit stoßdämpferschädigender Tope reichlich ausgestattet. Doch wir kommen an riesigen Trompetenbäumen vorbei, die Landschaft ist üppig grün und am Wegesrand treffen wir auf fressende Kühe, Schaf- und Ziegenherden, Esel und Schweine. Wir begegnen dem Leben auf dem Land und in den Bergen. Einheimische verkaufen am Straßenrand Gebackenes und Gebratenes sowie Kaktusfeigen, Melonen, Mangos und vieles mehr. Unser Ziel ist wieder mal ein besonderer Fleck in Mexiko😉
Und dafür nehmen wir gerne die extrem steile Serpentinen- Abfahrt in Kauf, um an die „Grutas de Tolantongo“ im Bundesstaat Hidalgo zu gelangen. Es ist ein unbeschreiblich schöner Ort auf 1477m Höhe, der neben den Grotten einen Fluss mit Warmwasser speist und herrliche Thermalbäder besitzt. Auch die Mexikaner lieben diesen Ort und es ist trotz einem Werktag jede Menge los. Schön, dass auch die Einheimischen ihr Land gerne bereisen und dies nun auch mehr können.
Wir starten morgens unseren Tag mit einem warmen Bad in den „Pozas“, in den Hang eingebaute Badebecken, die mit natürlichem Quellwasser gefüllt werden. Der Kalkgehalt des Wassers ist so hoch, dass die Becken versintern, also mit Kalk überzogen werden. Von den Wasserfällen fließt immer neues mineralhaltige 35 Grad warmes Wasser hinzu. Wir genießen die Ruhe und haben ein Becken für uns. Vom Rand aus können wir in das tiefe Tal des Rio Tolantongo sehen. Die Farbe des Wassers ist so stechend blau, dass man meinen könnte, jemand hat mit Farbe nachgeholfen. Doch die Natur hat hier die Finger im Spiel: diese Farbe entsteht durch das mineralhaltige Wasser in den hellen Kalkbecken. Unglaublich!!!
Am Nachmittag erleben wir ein weiteres Highlight. Die Höhle „La Gruta“ ist weltweit einmalig. Der Baumeister dieser Tropfsteinhöhle ist warmes Wasser. Schon am Eingangsbereich zur Höhle bildet das herabfallende Wasser gewölbte Versinterungen die mit Moose bedeckt sind. In der Höhle ist es stockfinster und nur mit dem Licht weniger Handys kann Andy seine Beulen reduzieren. Doch die wunderschönen Kalkgebilde über Jahrmillionen gewachsen sind einmalig schön und sehenswert. An der Decke schießt ein 35 Grad warmer und 20 cm dicker Wasserstrahl direkt aus dem Berg in die Höhle, wie aus einem Feuerwehrschlauch. Ein unvergessliches Naturerlebnis.
Den Abschluss des Tages krönen wir mit einem Besuch in den terrassenförmig angelegten Badebecken im Fluss. Allerdings ist die Strömung so stark, dass man sich wirklich gut festhalten muss oder hinter einem einen Felsen Schutz sucht, der die Strömung abfängt. Wir verweilen mit einer mexikanischen Familie und amüsieren uns über die Schwimmversuche. So mancher Schuh geht verloren und wird irgendwo am Ufer ausgespuckt. Andy kann einen vorbeischwimmenden Badeschuh gerade noch rechtzeitig aufgreifen, was bei der starken Strömung ein Kraftakt ist.
Diesen Ort werden wir in bleibender Erinnerung behalten. Mexiko hat wirklich Vielseitiges zu bieten und wir sind von den unterschiedlichen Plätzen begeistert.
Ein Bergdorf und sein Markenzeichen
Die Hauptattraktion dieses kopfsteingepflasterten, malerischen Dörfchens Bernal im Bundesstaat Queretaro ist der weltweit drittgrößte Monolith mit Namen Pena de Bernal. Er ragt hier in der Landschaft deutlich heraus und ist der versteinerte Lava-Rest eines Vulkans. Er erhebt sich 350 m aus der Umgebung und wir nehmen uns sogleich vor ihn zu besteigen. Doch an die Spitze mit dem Kreuz kommen wir nicht. Durch die Regenfälle haben sich Steine gelöst und die letzten Meter sind abgesperrt. Trotzdem haben wir einen hervorragenden Ausblick und genießen anschließend die Ortsmitte mit den Handwerkswaren vom Volk der Otomi, die um die Kirche „Iglesia San Sebastian“ angeboten werden. Eine bezaubernde Ortsmitte mit viel Lebensfreude und Charme. Ein empfehlenswerter Ort, in dem auch unterschiedlich gegarte Maissorten in Tontöpfen auf der Straße angeboten werden. Keiner stört sich an unserem Parkplatz, an dem wir über Nacht stehen bleiben. Es ist eine Nebenstraße und dazu noch eine sehr Breite.
sie repräsentieren Traditionen, Kultur und und die Wurzeln der mexikanischen Indigenen Völker
Farbenfrohe Städte mit Charme
Dieser Ort hat es geschafft zu einer unserer Lieblingsstädte in Mexiko zu werden. Es liegt wohl daran, dass mit ganz viel Liebe zur Kunst und Hingabe Türen, Tore, Innenhöfe und Restaurants geschmückt und gestaltet werden. Zudem ist die Stadt auffallend sauber, steht seit 1926 unter Denkmalschutz und ist mit seinem milden Klima auf 1900 Meter Höhe auch für US-Amerikaner und wenige Europäer als Altersresidenz und/oder Winterquartier beliebt. Die steilen Kopfsteinpflasterstraßen und vielen Treppen, engen Gassen rühren wohl daher, dass San Miguel ursprünglich nur eine Haltestelle für die Maultiere war, die früher Gold und Silber transportierten. Die Stadt zu Fuß zu erkunden ist für uns sogleich eine sportliche Betätigung. Wir ziehen durch die in Pastelltönen mutig bemalten Häuserzeilen und besichtigen wie in jeder Stadt die zentralen Kirchen. Sie sind auch immer wieder zu bestaunen mit ihrer sakralen und oft gemischten Baukunst sehr imposant. In der stark belebten Ortsmitte, dem Zocalo, kommen wir auch am Geburtshaus des mexikanischen Unabhängigkeitskämpfers Ignacio Allende (1779-1811) vorbei, welches heute ein Museum über sein Leben und Wirken beinhaltet. Ihm zu Ehren wurde auch die Stadt benannt. Er kämpfte in der ersten Phase der Unabhängigkeit an der Seite von Miguel Hidalgo (siehe Chihuahua) und übernahm nach seinem Tod die Führung.
Doch das Treiben und die Lebensfreude zieht uns diesmal mehr in die Mitte, ins Zocalo, zur typisch mexikanischen Musik und den Menschen die umsonst Umarmungen anbieten.
Auf unserem Rückweg finden wir auf einer breiten Straße einen ruhigen Platz zum Übernachten, mit viel Garten ringsherum. Sogar die Emma fügt sich da in die Landschaft ein. Niemand stört sich an uns, im Gegenteil, viele zeigen sich interessiert und grüßen freudig.
Am darauffolgenden Tag besuchen wir den El Charco del Ingenio, ein Kakteengarten am Stadtrand mit einem See und einem Canyon. Auch die vom Aussterben bedrohte Dasylirion wird hier angepflanzt um sie wieder zu verbreiten. Diese Spargelgewächse ähnelt für unser Auge einer Yucca oder Agaven mit Asparagus-Blättern. 😉Die Native People haben diese Pflanze für rituelle Zwecke und für die Herstellung von Alkohol verwendet. Die Blätter wurden zu Matten, Körbe, Kleidung und Papier verarbeitet. Wir staunen wieder über die vielen Schmetterlinge und die üppige Kakteenvielfalt. Der Garten ist wirklich sehr schön angelegt und wird auch gerne als Erholungsort genutzt. Wir lernen ein Pariser Frauenpaar kennen und erfahren von ihnen den Grund, warum sie schon seit über 30 Jahren hier leben: es sind die Mexikaner selbst, die sie als sehr fröhlich, höflich, respektvoll und tolerant erleben.
Da können wir nur zustimmen!!!
Eine absolut typische mexikanische und vor allem bunte Bergbaustadt finden wir in Guanajuato vor. Bei den Purepecha- Native People heißt das übersetzt „Froschhügel“. Der Ort liegt am Fuß einer Schlucht und zieht sich die Hügel hinauf. Der Weg zu einem Übernachtungsplatz gestaltet sich für uns Stadtunbekannte mit dicker Emma mal wieder zu einer Herausforderung. Doch uns ist bei der Routenüberlegung ein netter Security Guide zu Hilfe gekommen und fährt mit seinem Moped voraus und an eine private Campsite die eher einem Schrottplatz gleicht. Doch wir kommen gut durch das Tor und werden von grasenden Schafen zwischen den Müllbergen empfangen. Wir können zu Fuß in die Stadt und erkunden die langen, krummen Straßen, die sich in seltsamen Winkeln kreuzen. Biegen wir in eine der kopfsteingepflasterten Wege ab, geht es plötzlich nicht mehr weiter. Oder wir kommen an Plätzen die von Geschäften und Cafes gesäumt sind. Es ist eine Universitätsstadt und die Cafes sind alternativ angehaucht und günstig. Natürlich bildet das Zentrum die leuchtend gelbe Basilica Colegiata de Nuestra Senora de Guanajuato am Plaza de la Paz. Die Universität und der Templo de la Compania de Jesus liegen nebeneinander. Ein Sänger verzaubert die Gassen mit seiner herrlichen Tenor Stimme und sorgt für eine besondere Atmosphäre. Mit der Bergbahn Funicular fahren wir hinauf zum Monumento al Pipila, welches über der Stadt thront. Von hier oben haben wir einen herrlichen Panoramablick auf die Stadt. Wieder wird ein Volksheld geehrt, der Minenarbeiter El Pipila, der todesmutig einen Brandsatz am Holztor legte, mit einer Steinplatte auf dem Rücken geschnallt, um die Gewehrschüsse abzuhalten. So konnten die Unabhängigkeitskämpfer, darunter Hidalgo die Festung einnehmen. Wir begegnen diesen Helden in Mexiko immer wieder.
Bevor es zu regnen beginnt kommen wir in unserer Emma an und gönnen unseren Füßen Erholung.
Von der Pflanze zum Flüssigen
Ein weiterer Tipp ist Charly`s RV Park. Dort werden wir auch gleich sehr freundlich und hilfsbereit von Charly selbst , Denise und Alex empfangen. Wir sind die einzigen Gäste, fast, ein paar Stunden später trifft der Schweizer Timon ein. Nach der Erkundung des Ortes und unserer Tour auf den Hausberg durch die Agavenfelder begleitet uns Denise in die Destillerie Casa Siete Leguas.
6000 Liter Tequila werden hier mit zwei weiteren Standorten täglich produziert. 8 Männer zerkleinern mit speziellen Beilen die Ananasstücke, damit sie im Ofen 3 Tage gegart werden können. Von Maultieren wird die vorgegarte Maische zu Brei gemahlen. Diese Verarbeitungsart ist sehr typisch für diese Destillerie. Die Tiere arbeiten nur 1 Stunde täglich und werden hin und wieder mit den süßen Agavenstücke belohnt. Anschließend wird der Brei in den Edelstahlgefäßen zum Gärprozess gebracht. Erst dann kommt es in die Destille. Zweimal wird die Flüssigkeit destilliert und nach dem zweiten Destillier-Vorgang wird der Tequila auf 38% mit Wasser eingestellt. Die Reifung kann von 6 Monaten bis 10 Jahren dauern, danach richtet sich der Geschmack und auch der Preis. Die Lagerung findet im Keller in großen Eichenfässern statt. Ein negativer Beigeschmack aus der Produktion bleibt allerdings zurück, denn wir erfahren, dass die Abfälle aus dem Destillat Sondermüll sind und nicht beseitigt werden können. Die Frage nach dem Recycling bringt uns ein Schulterzucken.
Wir dürfen eine Tequila Probe vornehmen und entscheiden uns anschließend für einen 2-jährigen Reposato.
Nochmals herzlichen Dank an Denise und Cristin für die sehr interessante Führung und Begleitung.
Bei Charly`s RV Park hätten wir noch länger bleiben können, doch unsere Zimmerbuchung in Mexiko-Stadt lässt uns nach ein paar Tagen weiterziehen. Es wartet noch ein Vulkan besonderer Art auf uns.
Der Weg dorthin ist wieder ein Abenteuer für sich. Durch die Regenzeit sind die Auswaschungen der unbefestigten einspurigen Straßen extrem. Und wie so oft, kommt an der engsten Stelle oder Kurve ein LKW entgegen. Diese fahren hier nämlich auch, da es riesige Avocado Plantagen gibt und die Butter des Regenwaldes abtransportiert werden muss. Es geht hauteng zu und ich bin mal wieder über Andys Fahrkunst und den Einschätzungen der Emma glücklich, auch wenn mein Herz einige Schläge schneller schlägt.
Das Dorf San Juan Parangaricutiro wurde 1943 unter den Lavamassen des Vulkans Paricutin begraben. Er war acht Jahre lang tätig und zwang die 4000 Menschen, das Dorf zu verlassen. Aus der kilometerweiten schwarzen Lavamasse ragt nur noch das obere Stück der Kirchenfassade heraus. Irgendwie gespenstisch sieht es aus! Wir klettern über die Lavasteine und erkunden ringsum das Gebäude, in steter Begleitung eines Vierbeiners, der sich uns auch gerne in den Weg für Streicheleinheiten legt.
Am nächsten Tag geht es los und wir nehmen uns den Kraterrand des Vulkans als Ziel vor. Der Paricutin mit seinen 2800m Höhe überragt die Umgebung um 424m. Er liegt im Bundesstaat Michoacan 20 km südöstlich von Uruapan. Der Weg mit unserem Organic Maps ist anfangs recht gut zu finden. Doch mit den Lavasteinen und den irreführenden Markierungen kommen wir vom Weg ab und klettern in die falsche Richtung. Es ziehen auch dunklere Wolken auf und wir entscheiden uns wenigstens mit der Drohne den Anblick von oben zu genießen. Auch auf dieser Wanderung sind wir in Begleitung eines Vierbeiners, der sich als sehr angenehmer Guide entwickelt. Nur bei unserer Suche nach dem richtigen Weg hat er auch keine Idee und wirft sich in jede erdenkliche schattige Nische. Doch da sehen wir tatsächlich eine Gruppe mexikanischer Wanderer und es sieht nach einem Weg auf den Krater aus. Mit einer kurzen Kletterpartie stoßen wir zu ihnen und tatsächlich befinden wir uns auf dem richtigen Pfad. Der Aufstieg von 424m auf 2800m Höhe hat es in sich. Wir kommen andampfenden, aus Gesteinslöchern austretenden Gasen vorbei. Es sieht schon sehr beeindruckend aus und veranschaulicht uns, dass das Erdinnere wie ein Dampfkessel ist. Beruhigend ist jedoch, dass der Vulkan seit 1943 nicht mehr aktiv ist. Oben angekommen bewundern wir nicht nur den Ausblick, sondern auch die Treue unseres vierbeinigen Begleiters, denn diese rauen Lavasteine auf Pfoten zu erwandern ist keine angenehme Angelegenheit. Andy hat sich auf den rauen Steinen einen Riss in die Wanderhose eingefangen. Den Blick in die Umgebung erleben wir zwar mit dunklen Wolken doch wir sehen etwas. Die mexikanische Wandergruppe kommt zwischenzeitlich auch an und sie empfehlen uns einen leichteren, dafür weiteren Abstieg. Das sich der Rückweg um 5 km verlängert, haben wir nicht erfahren. Der Hund hatte auf diesen langen Rückweg wohl keine Lust mehr und hat uns verlassen. Schade, zur Belohnung wollten wir ihm leckeres Rindfleisch anbieten.
Nun wird es spannend. Denn die dunkle Wolkenfront kommt näher und wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns und nur Regenjacken dabei. Auf halbem Weg und mit den ersten Regentropfen kommt ein Einheimischer mit seinem halb zerfallenen Fahrzeug vorbei und fragt uns ob wir mitfahren wollen. In Anbetracht der schwarzen Wolken stimmen wir beruhigt zu und sind kurz darauf sowas von erleichtert. Es schüttet in einer Menge und Stärke, dass wir und unsere Fotoausrüstung trotz Regenhüllen komplett durchnässt worden wären. Es öffnen sich die Himmelsschleusen und die Wege entwickeln sich zu Bächen. Schon die 150m zur Emma haben uns aufgeweicht. Glück braucht der Mensch!
Ein weiterer Held der Unabhängigkeit
Wir besuchen die Insel Janitzio, die auf Purepecha „Maisblume“ heißt ganz entgegen den Empfehlungen der Reiseführer. An einem Sonntagnachmittag inmitten vieler mexikanischen Familien. Die Freude, das Geplänkel, die Naschereien…alles nehmen wir mit, stellen uns an die Warteschlangen und freuen uns über diesen Tag und mit den Mexikanern. Eigentlich sollte es stürmen, gewittern und stark regnen. Doch auf die Wettervorhersage ist in der Regenzeit kein Verlass, zum Glück. Mit Wolken und trockenen Fußes auf einem Boot erreichen wir die Insel Janitzio in 25 Minuten, auf deren Bergspitze die 40m hohe Statue des Jose Morelos thront. Bevor wir anlegen, dürfen wir die Schmetterlingsfischer erleben. Die Stadt ist bekannt dafür, dass Fischer ihre schmetterlingsförmigen Netze geschickt auswerfen um „pescado blanco“, eine Süßwasserfischart zu fangen, die für die lokale Küche wichtig ist. Diese Fischer waren einst auf der Rückseite der 50-Peso-Banknote abgebildet. Heute ist dieser ein wertvolles Sammlerstück.
Wir steigen an den gefühlt tausenden Souvenirläden hinauf zum Freiheitskämpfer aus Stein. Von außen sieht die Statue nur aus der Ferne ganz nett aus. Doch innen lohnt sich auf jedenfall ein Besuch. Die Wände zieren Murals (Wandmalereien) die Jose Morelos` Geschichte und sein Wirken auf die Unabhängigkeit Mexikos erzählt.
Der Aufgang an der Wand entlang bis zum Kopf und zu seiner Faust ist eine architektonische Faszination. Wir warten geduldig und erhaschen von ganz oben einen Überblick auf den See und den Ort. Rechtzeitig kommen wir mit dem Boot wieder zurück, bevor der durch Wind und verdunkeltem Himmel angekündigte Regen auf uns niederprasselt.
Wieder einmal erleben wir mexikanische Gastfreundschaft, diesmal in Morelo, der Ort wurde auch nach Morelos benannt, und auf hoch offizieller, nämlich politischer und polizeilicher Ebene. Mitten in der Stadt werden wir von der Guardia Civel angehalten. Wir fühlen uns erst ziemlich unwohl, denn wir haben auf der kurzen Strecke keine LKW`s bemerkt. Auch ein Verbotsschild für LKWs haben wir nicht gesehen, obwohl wir penibel darauf geachtet haben. Wir erklären unsere Situation und es kommt ein Politiker hinzu und nimmt sich uns an. Es ist Juan Pablo Zetina Medrano, der Präsident der Internationalen Konvention für Menschenrechte und Migration. Ein weiterer Politiker bietet seine Hilfe an und plötzlich sind wir auch von vielen Guardia Civil umgeben. Es ist eine wohlwollende und hilfsbereite Stimmung, der Handyübersetzer wird heiß geredet, Hände geschüttelt und Fotos von allen Seiten gemacht. Jeder möchte, dass wir uns wohl fühlen und wieder gut aus der Stadt kommen. Hierfür organisiert der Polizeichef persönlich eine Eskorte, die uns mit Blaulicht filmend und knipsend aus der Stadt führt. Am Stadtausgang verabschieden sich alle nochmals persönlich mit Händedruck bei uns. Wahnsinn, das stellen wir uns mal in Deutschland vor. Wir sind absolut geflasht. Herzlichen Dank an alle. Ihr habt uns Morelia in guter Erinnerung bewahrt.
Die Atlanten von Tula
Eintauchen ist angesagt in die Geschichte eine der wichtigsten Städte des antiken Mexiko. Tula de Allende im Bundesstaat Hidalgo, eine Hauptstadt die im Jahre 1000 von den aus dem Norden eingewanderten Tolteken eingenommen wird, einem der bedeutendsten Kulturvölker Mesoamerikas. Tula liegt auf einem Felsvorsprung und hat ein Ausmaß von 14 -16 Quadratkilometern. Damit ist sie eine der größten in Mesoamerika und wir können mehrere Ballspielplätze, Pyramiden und Tempel besichtigen. Auch riesige künstliche Terrassen, Kanalsysteme für Entwässerungen und Brücken über den Fluss Tula zur Verbindung beider Stadtteile hat diese Stadt besessen. Als „Wissenden“ und „Meisterhandwerkern“ – tolteca auf aztekisch- wurden sie von den Azteken später getauft.
Ihre Blütezeit betrug von 900 bis 1150 und Tula wurde 1168 erobert, vermutlich von Nomadenvölkern. Die Pyramide B ist das bedeutendste Bauwerk, denn ihr Tempeldach wurde von vier 4,60 m hohen Säulen in der Gestalt von Tolteken-Kriegern, den Atlanten, getragen. Ihre Federkronen symbolisieren Quetzalcoatl als Morgenstern mit gefiederten Schlangen. Diese Atlanten haben uns am meisten beeindruckt und dazu die Flachreliefs, welche die Außenmauern der Anlage schmückten. Jetzt können wir nur einzelne Skulpturen mit Jaguaren, Kojoten und Adler erkennen, die Herzen verschlingen. Dazu auch der Gott Quetzalcoatl, der ebenso auf den Steinplatten abgebildet ist. Leider wurde er von einem bösartigen Gegenspieler vertrieben und flüchtete in den Osten des Landes, wo man die Tolteken-Kunst wiederentdeckte. Wir staunen über die Fähigkeiten der damaligen Völker, die ohne Metallwerkzeuge solche gigantischen Gebäude, Skulpturen und Reliefs herstellen konnten.
Noch eine kurze Info zu unserem Bremsthema: Wie wir schon im vorherigen Blog berichteten, müssen wir nun bei unserer rechten Hinterradbremse „Hand auflegen“, um zu erfahren ob sie wieder heißer wird oder gar blockiert. Das haben wir nun regelmäßig getan, sogar die Schraube vom Bremszylinder gelöst um einen Unterschied festzustellen und die Ursache des einseitigen Abriebs zu finden. Die Tatsache ist, dass die rechte Seite tatsächlich tendenziell heißer wird als die linke und dies führt zur Annahme, dass der Bremszylinder wohl defekt ist. Von unserem Freund Mirko in Deutschland haben wir eine Adresse in der Nähe des Mexiko-City Flughafens von einer Mercedes- Werkstatt, die sich um die Atego Flughafen-LKWs (Baugleich zu unserem Axor) kümmert. Das steht dann nach Mexiko- Stadt auch an.
Ein Meisterwerk der Natur
Auch die Natur in Mexiko hat Einzigartiges zu bieten. In Santa Maria Regla finden wir seltene Basaltprismen vor. Sie sind durch heftige Vulkanausbrüche vor 2,5 Millionen Jahren entstanden. Es ist eine erhabene Schönheit, die uns staunen lässt. Soviel Geometrie an einem Ort, regelmäßige Säulen mit einer vieleckigen Grundfläche, meist sechseckig oder fünfeckig, die sich zu einem einmaligen geologischen Landschaftsbild formen. Diese Prismen wurden vom Forscher Alexander von Humboldt vor 200 Jahren entdeckt. Sie sind eine Seltenheit und unterscheiden sich von anderen Plätzen, denn sie befinden sich in einer kleinen Schlucht, in der das Wasser und ein Wasserfall vom Staudamm San Andrea Regla über die Formationen springt. Wir können nicht genug bekommen von diesen Prismen aus Vulkangestein. Wir kennen sie aus der Alcantara Schlucht in Sizilien, doch hier sind sie in vielen Perspektiven sichtbar. Wir nutzen diese Gelegenheit ausgiebig.
Auch erwartet uns ein magischer Ort mit Geschichten von Trollen, Elfen und Kobolden. Wir haben uns im Parque Recreativo Les Leones sofort wohl gefühlt. Ein gepflegter Erholungsplatz mit Trollen und Elfen am Eingang. Die Einheimischen glauben daran, dass die Kobolde hier leben, denn sie lieben das Glitzernde, was es hier in Form von Silber zu finden gibt. Sie bringen Gutes, wenn man ihnen positiv gegenüber eingestellt ist. Es ranken sich Geschichten über Vorfälle in der Region von Kobolden die helfen und Glück bringen, sogar zu Reichtum führen oder von Leuten die sie beleidigten und daraufhin Pech hatten. Nun wissen wir auch, warum im ganzen Ort bunte Zwerge mit großen Hüten oder Elfen mit spitzen Ohren zum Kauf angeboten werden. Und wir dachten schon, ein Schwabe hat sich mit seinen Gartenzwerge dorthin verirrt. Huasca gilt daher als magische Stadt mit einer Mystik. Auf unseren Wanderungen durch den „Bosque las Truchas“ dem Forellenwald können wir uns eine Welt der Elfen und Kobolde gut vorstellen.
Die naheliegende Hacienda Santa Maria Regla ist ein interessantes Bauwerk aus dem 18. Jhd. Es war die Residenz des Grafen von Regla und wurde zum „Wohle“ des Silbers errichtet. Nun, mit Sicherheit nicht nur zu diesem Wohl. Heute ist es ein Hotelkomplex im Kolonialstil mit 51 Zimmern und verfügt über eine Kapelle, Garten, künstlichen Damm und riesigen Gewölben. Tatsächlich wurden hier auch Zorro-Filme gedreht mit Antonio Banderas und Catherine Zeta-Jones. Wir haben keine von ihnen angetroffen, doch das Ambiente genauestens inspiziert und können uns die Szenen gut vorstellen.
Die Stadt der Sonne
Unser nächster und auch längerer Stopp ist in der Stadt Teotihuacan auf 2200 m Höhe und auf dem Trailer Park von Mina. Wir können von hier aus zur Ausgrabungsstätte laufen.
An diesem Ort gelangen wir in die ungelösten Geheimnisse der drittgrößten Pyramide der Welt. Mit ihrer 66m Höhe und der Grundfläche von 225m x 222m ist sie ein imposantes Bauwerk und tatsächlich von der Grundfläche fast identisch mit der Cheops- Pyramide in Ägypten, diese ist allerdings mehr als doppelt so hoch. Leider sind alle Aufstiege seit Covid gesperrt und nun wohl zum Kulturguterhalt nicht wiedereröffnet worden.
Man vermutet ihre Erbauer waren die Teotihuacanos, eine prähispanische Zivilisation in Zentralmexiko, woher sie kamen und wie sie dieses Zentrum erbauten, welche Sprache sie anwendeten und warum genau sie diesen Ort verließen, das alles ist bis heute unbekannt. Die größte Stadt des alten Amerika war das bedeutendste Kulturzentrum und man schätzte 200.000 Bewohner in der Blütezeit zwischen 200 bis 500 n.Chr. Es wird vermutet, dass durch Überbevölkerung und knappen Ressourcen die Stadt nach und nach verlassen wurde. Den heutigen Namen gaben die Azteken, die im 13. Jahrhundert den damals verlassenen Ort neu besiedelten. Die größten Pyramiden benannten die Azteken nach Sonne und Mond und sie liegen nah beieinander.
Eine 40 m breite und 2 km lange Hauptachse, die Straße der Toten, „Calzada de los Muertos“ verbindet die beiden Pyramiden mit dem Tempel des Quetzalcoatl. Es wurden erst 5 % des 23qkm großen Areals erschlossen und man hat erst im 20 Jhd. festgestellt, dass die Hauptachse keine Begräbnisstätte war. Der Namen blieb allerdings erhalten. Wir ermessen das Ausmaß der Größe dieser Anlage indem wir die lange „Todesstraße“ entlanggehen und wundern uns über die gefühlt hunderten Verkäufer, die ihre Nippes an die Touris anpreisen. Diese säumen den Weg rechts, links, mittig und es sind nahezu alle ähnliche Souveniers mit Tonpfeifen die wie Jaguare klingen sollen. Hin und wieder schrecke ich zusammen, wenn direkt neben meinem „der Jaguar“ faucht.
Der Templo de Quetzalcoatl ist einmalig wegen seiner vollplastischen Steinreliefs auf den Pyramidenplattformen. Sie stellen abwechselnd die „Gefiederte Schlange“ Quetzalcoatl und den brillengesichtigen Regengott Tlaloc dar. Die beiden begegnen uns immer wieder auf unserer Reise durch Mexiko. In den 1990er Jahren entdeckte man rund um den Tempel viele Skelette, was als Beweis gilt, dass auch diese Kultur zeremonielle Menschenopfer durchführte.
Von diesem geschichtsträchtigen Platz verabschieden wir uns wieder von euch mit ein paar Drohnenaufnahmen über dieser besonderen und einmaligen Tempelanlage.
Mit dem nächsten Blog berichten wir euch inmitten vom Machtzentrum, vom Herzen dieses Landes, von Mexiko-City und unserem Weg über Oaxaca nach Yucatan.
Bleibt gesund und zuversichtlich und wir freuen uns sehr, dass ihr uns auf unserer Reise begleitet. Vielen Dank und bis zum nächsten Mal!
„Die gefiederte Schlange“ genannt, sie ist die drittgrößte Pyramide in Teotihuacan