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Herzlich Willkommen                     „Sveikas Atvykęs“

Die Kurische Nehrung befindet sich zur Hälfte auf russischer Seite und die andere Hälfte liegt in Litauen. Dort treffen wir Anne und Willi und besuchen die größte Düne Europas, Düne Nida mit einer Länge von 98km und einer maximalen Breite von 3,8km. Die Dünen mit reichlichem Bernsteinvorkommen, breitet sich vor uns aus. Es gibt in der Verarbeitung dieses Halbedelsteins so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann.

Auf der Düne befindet sich auch ein in Stein gehauener Sonnenkalender. Die 53 Meter hohe Parnidis- Düne ist mit Sonnenuhr – Kalender verziert. Die Konstruktion besteht aus einem kreisförmigen Platz und kleinen Stufen im Halbkreis, die die Uhr symbolisieren. Im Zentrum des Platzes steht ein 13,8 Meter hoher steinerner Obelisk. 

Wir erkunden die Düne, bieten dem Sturm die Stirn und entdecken Erfrischungen oder Erwärmungen je nach Außentemperatur direkt aus einem Smart. Gewusst wie! 😊

Auch Schweinswale fühlen sich in diesem Naturschutzgebiet wohl. Und der Wald ist voll mit Moosen und Flechten, die wir auf unserer kurzen Radtour durch den Wald genießen. Doch ein starker Regen treibt uns schnell wieder zurück auf den Campingplatz.

Auf dem Weg zur  Fähre auf das Festland entdecken wir an der Uferpromenade modellierte Sandskulpturen. Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben um  dieses wunderschöne Stück Natur mit ausgiebigen Wanderungen und Radtouren zu erfahren. 

Auf dem Festland geht es weiter nach Riga und von dort fahren wir auf einer Tagestour zum Berg der Kreuze. Es ist schon die Zeit, das Feld zu Pflügen und dabei versammeln sich haufenweise Störche, um aufgewühltes Getier zu schnappen. 
Der Berg der Kreuze, ein besonderer Ort mit einer magischen Ausstrahlung, die uns ehrfürchtig in den Bann gezogen hat. Es gibt eine interessante Geschichte zum Berg der Kreuze.
Nach der dritten polnischen Teilung wurde Litauen Teil des russischen Reiches. Polen und Litauer rebellierten in der Folgezeit gegen die russische Obrigkeit. Zwei Aufstände gegen das zaristische Regime wurden blutig niedergeschlagen. Zu dieser Zeit sollen die Bewohner begonnen haben, auf dem Hügel Kreuze aufzustellen. Kreuze zum Gedenken an ihre getöteten Angehörigen, denn sie wussten nicht, wo sie begraben sind. Andere Quellen berichteten, dass die Aufständischen auf dem Hügel hingerichtet wurden. 
1900 standen 150 und 1940 schon 400 Kreuze auf dem Hügel. Der Hügel entwickelte sich zu einem politischen Symbol und war für das kommunistische Regime in Litauen zunehmend ein Dorn im Auge. Eine erste Vernichtungsaktion fand dann 1961 statt. Die Kreuze wurden mit Bulldozern niedergewalzt, hölzerne verbrannt und eiserne zum Schrott gegeben. Doch bereits in der nächsten Nacht wurden neue Kreuze errichtet. 1973, 1974 und 1975 wurden diese Zerstörungsaktionen wiederholt. Doch die Kreuzzüge der Kommunisten blieben erfolglos und der Berg gewann zunehmend den Status des nationalen Widerstands. 
1990 gab es bereits 40.000 Kreuze und bei 50.000 hat man dann aufgehört zu zählen.
Auch jeder von uns hat ein Kreuz an einem auserwählten Platz aufgestellt. Kreuze sind in den verschiedensten Arten und Größen am Eingang günstig zu erwerben.
Wir verlassen diesen besonderen Ort mit dem munteren Geklapper der Störche in unseren Ohren über den abertausenden von Kreuzen.